Niemand sah uns gehen Nadie nos vio partir No One Saw Us Leave Netflix Streamen online Video on Demand
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Niemand sah uns gehen

Niemand sah uns gehen Nadie nos vio partir No One Saw Us Leave Netflix Streamen online Video on Demand
„Niemand sah uns gehen“ // Deutschland-Start: 15. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatten sich Valeria (Tessa Ía) und Leo (Emiliano Zurita) ewige Liebe geschworen. Doch davon ist nicht viel übrig, die Ehe der beiden ist schon seit einer Weile von zahlreichen Schwierigkeiten geprägt. Dennoch, als Leo erfährt, dass seine Frau ihn betrogen hat, ist die Wunde tief. Unterstützt von seinen Eltern beschließt er daher, es Valeria heimzuzahlen: Er entführt die beiden gemeinsamen Kinder Isaac und Tamara und flieht mit ihnen außer Landes. Während er versucht, sich in Frankreich ein neues Leben aufzubauen, bleibt Valeria aber nicht untätig. So setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung, um die beiden Kinder zu finden und wieder zu sich zu holen – was aber leichter gesagt denn getan ist …

Die wahre Geschichte einer Entführung

An dramatischen Stoffen mangelte es zuletzt auf Netflix nicht gerade. Da gab es etwa Steve um einen Lehrer, der an einer Schule für schwierige Jugendliche unterrichtet. In Limpia – Schwimm zu mir wird die Geschichte eines Kindermädchens erzählt, die sich mit der Tochter einer reichen Familie anfreundet. Und auch in Caramelo ging es um eine Freundschaft. Dieses Mal stellte uns der Streamingdienst einen Koch vor, der einen streunenden Hund bei sich aufnimmt und mit diesem durch schwierige Zeiten geht. Um Letztere geht es auch in Niemand sah uns gehen. Doch während der besagte Film letztendlich eine Wohlfühlgeschichte ist, bei dem das Publikum richtig gerührt ist, da ist es bei der mexikanischen Serie eher schwierig, etwas Schönes darin zu finden.

Aber darum ging es Tamara Trottner auch nicht, als sie ihren Roman Nadie nos vio partir geschrieben hat. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen – sie ist die entführte Tochter der Geschichte –, teilt sie mit dem Publikum, wie es war, gemeinsam mit ihrem Bruder der Mutter weggenommen worden zu sein. Dabei lebten die Kinder quasi auf der Flucht, ohne sich dessen bewusst zu sein. Prinzipiell wäre es naheliegend gewesen, die Geschichte dann auch aus der Perspektive der Tochter zu erzählen. Bei Niemand sah uns gehen ist das aber nicht der Fall. Vielmehr ist es eindeutig, dass hier die Position der Mutter eingenommen wird und wir ihre Sicht der Dinge als Lebensgeschichte präsentiert bekommen. Inwieweit diese nun die volle Wahrheit ist, darüber lässt sich dann streiten, unvoreingenommen ist die Serie sicherlich nicht.

Solides Drama

Unabhängig von dieser Frage ist es aber durchaus eine erzählenswerte Geschichte. Niemand sah uns gehen ist dabei einerseits ein Familiendrama, bei dem es viel um die Figuren und die zwischenmenschlichen Beziehungen geht. Da wird dann nicht nur die zerrüttete Ehe der beiden thematisiert. Es geht auch um die Verhältnisse zwischen den Kindern und ihren Eltern sowie die Großeltern, die sich maßgeblich eingemischt haben. Ob Leo das mit der Entführung wirklich gemacht hätte, wenn da nicht sein eigener Vater wäre, darf bezweifelt werden. Er wird als eher schwacher Mann beschrieben, der schnell überfordert ist. Die Serie behandelt dabei auch Geschlechterbilder, wenn die Affäre der Frau als persönliche Beleidigung empfunden wird, obwohl die Ehe eigentlich eh nicht mehr funktionierte.

Das Ergebnis ist durchaus solide. Getragen von einem überzeugend auftretenden Ensemble ist Niemand sah uns gehen eine Serie, bei der das Publikum mitfiebern darf und soll, ob die Mutter ihre Kinder wieder zurückbekommt. Zu einem Thriller wird das Ganze nicht, trotz der Entführungsthematik. Eine wirkliche Gefahr bestand ja nie. Es ist auch nicht so, als wäre es komplett offen, wie das ausgehen wird. Eine ganze Serie hätte es aber nicht unbedingt gebraucht. Zwar ist diese für Netflix-Verhältnisse mit fünf Folgen schon etwas kürzer. Und natürlich geht einige Zeit für die Suche drauf, später dann für die juristischen Auseinandersetzungen. Dennoch, das wird schon ein wenig in die Länge gezogen, gerade auch wenn es darum geht, die Figuren vorzustellen. Man lernt dann doch nicht mehr wirklich viel dazu, da hätte es mehr Nuancen gebraucht, um die Laufzeit zu rechtfertigen.

Credits

OT: „Nadie nos vio partir“
IT: „No One Saw Us Leave“
Land: Mexiko
Jahr: 2025
Regie: Samuel Kishi, Lucía Puenzo, Nicolás Puenzo
Drehbuch: Maria Camila Arias
Vorlage: Tamara Trottner
Musik: Andrés Goldstein, Daniel Tarrab
Besetzung: Tessa Ía, Emiliano Zurita, Juan Manuel Bernal, Flavio Medina, Alexander Varela, Marion Sirot, Karina Gidi, Lisa Owen, Natasha Dupeyrón, Gustavo Bassani

Trailer

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Niemand sah uns gehen
fazit
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt „Niemand sah uns gehen“, wie ein betrogener Ehemann die gemeinsamen Kinder entführt und ins Ausland flieht. Dabei darf man durchaus mitfiebern. Die etwas eintönige und einseitige Figurenzeichen ist auf Dauer aber etwas zu wenig, wodurch die Serie sich auch zu ziehen beginnt.
Leserwertung3 Bewertungen
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