House of Guinness Netflix Streamen online
© Ben Blackall/Netflix

House of Guinness – Staffel 1

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„House of Guinness“ // Deutschland-Start: 25. September 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Irland in den 1860ern: Als Sir Benjamin Lee Guinness stirbt, bedeutet dies das Ende einer Ära für die nach ihm benannte Familienbrauerei. Wer wird in Zukunft das Sagen haben? Wenn es nach dem letzten Willen des Verstorbenen geht, sollen sich seine beiden Söhne Arthur (Anthony Boyle) und Edward (Louis Partridge) gemeinsam darum kümmern. Seine beiden anderen Kinder Benjamin (Fionn O’Shea) und Annie (Emily Fairn) gehen hingegen leer aus. Ihnen wird zwar auch etwas vermacht, eine verantwortungsvolle Position ist für sie aber nicht vorgesehen. Dabei können sie alle Hilfe gebrauchen. Nicht nur, dass die Konkurrenz groß ist. Das Land ist zudem gespalten zwischen denen, die die Nähe zu England suchen und denen, die für die Unabhängigkeit kämpfen – was zu jeder Menge Auseinandersetzungen führt …

Düsterer Kampf ums Bier

Wer eine Vorliebe für düstere Stoffe hat, musste zuletzt auf Netflix nicht sehr lange suchen. Gerade im Serienbereich wurde in der Richtung einiges geboten. In Wayward: Unberechenbar werden schwer erziehbare Jugendliche in eine spezielle Schule gesteckt, wo sie drangsaliert werden. Bei Black Rabbit rutschen zwei Brüder wegen ihrer Schulden immer tiefer in den Abgrund. Ángela wiederum erzählt von einer Frau, deren Ehemann gewalttätig ist und sie eventuell sogar ermorden will – zumindest, wenn es nach dem mysteriösen Fremden geht, der sie angeblich warnen will. Der Milliardärsbunker zeigt eine andere Form des familiären Morasts, wenn Schwerreiche in einem eigens angelegten Luxusbunker ausharren, während der Dritte Weltkrieg ausharrt. Im Vergleich dazu ist House of Guinness relativ harmlos, eine weitere Serie über eine vermögende Familie.

Das heißt nicht, dass da gar nichts Brutales passiert. In einer frühen Szene darf Sean Rafferty (James Norton), Vorarbeiter einer Lagerhalle und für die Sicherheit zuständig, dass er keine Gefangenen macht. Und wenn doch, müssen die darauf gefasst sein, dass sie im Anschluss nicht unversehrt zurück in ihr Leben dürfen. Physische Gewalt wird auch sonst gern mal angedroht, und man nimmt dem skrupellosen Grobian auch ab, dass er dazu bereit ist. House of Guinness ist aber kein Thriller, setzt auch nicht auf Actionszenen. Dafür darf umso mehr intrigiert werden, wenn sich die Familienmitglieder, aber auch Außenstehende sich daran versuchen, einen Teil des alkoholgetränkten Kuchens für sich zu stibitzen. Das könnte manche an die unlängst veröffentliche deutsche Serie Oktoberfest 1905 erinnern, ein weiteres düsteres Historiendrama zwischen Bier und Machtkampf.

Familiendrama trifft Zeitporträt

Serienschöpfer Steven Knight (Peaky Blinders, No Turning Back) ist bei der irischen Fassung der feuchtgrimmigen Verteilungskämpfe aber doch noch stärker an dem Drumherum interessiert. So spielt gerade das notorisch schwierige Verhältnis von Irland und England eine große Rolle, weshalb die Serie immer auch eine politische Komponente hat. Zudem befasst sich House of Guinness mit den Expansionsplänen in Richtung USA. Auf diese Weise kommt es immer wieder zu Kontrasten, wenn verschiedene Gesellschaften, Normen und Entwicklungen gegenübergestellt werden. Das hat dann zwar nicht immer unmittelbar mit der Brauerei zu tun, trägt aber gut zur Atmosphäre der Serie bei.

Zu große Erwartungen sollte man dann aber doch nicht haben, Knight hatte nicht die Ambitionen, eine wirkliche Geschichtsstunde zusammenzubrauen. Wichtiger war ihm die Unterhaltung. Diese ist in House of Guinness auch ohne Zweifel vorhanden, was nicht nur an den zahlreichen Verwicklungen sorgt, wenn die unterschiedlichsten Leute zusammenkommen, mal miteinander, mal gegeneinander kämpfen. Auch die noble Ausstattung trägt dazu bei, dass man hier gern zusieht. Dass die interessanten Stränge etwas ungleich verteilt sind, manche Figuren eher wenig zu tun haben, ist dabei weniger störend. Manchmal ist die Serie aber etwas anstrengend, wenn ständig etwas geschieht und die Ruhepausen rar gesät sind, zumal das nicht unbedingt immer der Geschichte dient. Insgesamt kann man sich das aber alles ganz gut anschauen.

Credits

OT: „House of Guinness“
Land: UK
Jahr: 2025
Regie: Tom Shankland, Mounia Akl
Drehbuch: Steven Knight
Idee: Steven Knight
Musik: Ilan Eshkeri
Kamera: Nicolai Brüel, Joe Saade
Besetzung: Anthony Boyle, Louis Partridge, Emily Fairn, Fionn O’Shea, David Wilmot, James Norton, Jack Gleeson, Niamh McCormack, Seamus O’Hara, Dervla Kirwan, Michael McElhatton, Danielle Galligan, Hilda Fay, Cassian Bilton

Bilder

Trailer

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House of Guinness – Staffel 1
fazit
„House of Guinness“ erzählt, wie es mit der berühmten irischen Brauerei nach dem Tod des Patriarchen weitergeht. Das geht mit zahlreichen Intrigen einher, die Serie ist schon ziemlich übertrieben. Aber die Mischung aus Familiendrama, Zeitporträt und Wirtschaftskampf macht Spaß, auch wegen des Ensembles und der noblen Ausstattung.
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