Dr. Seuss: Rotfisch, Blaufisch – Staffel 1

Rot und Blau sind nicht unbedingt immer einer Meinung, teilweise können sie ganz unterschiedlich drauf sein. Das hindert sie aber nicht daran, eng miteinander befreundet zu sein. Diese Freundschaft ist auch wichtig, da sie immer wieder in chaotische Situationen geraten, in denen es drunter und drüber geht. Ob sie sich an neuen Jobs versuchen, Halloweenkostüme anprobieren oder ein Umzug ansteht: Sie erleben dabei eine Menge kleiner und großer Abenteuer, bei denen sie eine Menge lernen können.

Adaption eines bekannten Kinderbuchs

Zuletzt zeigte Netflix bei den hauseigenen Animationstiteln wieder einmal die ganze Bandbreite, die dieses Medium mitbringen kann. So brachte der Streamingdienst mit Fixed und Mononoke The Movie: Chapter II – The Ashes of Rage zwei Animationsfilme heraus, die für ein erwachsenes Publikum gedacht sind, dabei aber unterschiedlicher kaum sein könnten. Der erste setzt auf Humor, wenn ein Hund am Tag vor seiner Kastrierung noch einmal loszieht, um jede Menge Spaß zu haben. Der zweite ist die Fortsetzung einer Kultreihe und kombinierte eine psychedelische Optik mit einer Mischung aus Krimi und Horror. Auch die Serie Long Story Short ist für ältere Zuschauer und Zuschauerinnen gedacht, wenn wir aus der Lebensgeschichte einer dysfunktionalen jüdischen Familie erfahren. Wer dabei ein Angebot für Kinder vermisst, darf aufatmen: Mit der Serie Dr. Seuss: Rotfisch, Blaufisch werden eben diese bedient.

Der Titel nimmt es dabei bereits vorweg: Es handelt sich um die Adaption eines Werks von Dr. Seuss. Der Autor, der eigentlich Theodor Seuss Geisel hieß, dürfte den meisten durch Der Grinch ein Begriff sein. Weitere bekannte Werke des US-amerikanischen Kinderbuchautors sind Der Kater mit Hut und Horton hört ein Hu!, die ebenfalls verfilmt wurden. Dr. Seuss: Rotfisch, Blaufisch basiert auf dem 1960 veröffentlichten Buch One Fish, Two Fish, Red Fish, Blue Fish, welches mit leicht verständlichen Reimen arbeitet. Das ist bei der Adaption ebenso. Wichtiger noch sind aber die Wortpaare, die in jeder Geschichte behandelt werden. Da werden dann beispielsweise in der ersten Folge „leise“ und „laut“ gegenübergestellt, später gibt es unter anderem die Paare „gefährlich“ und „sicher“ oder „heiß“ und „kalt“.

Spaßig und bunt

Das wird dann durch entsprechende Szenen veranschaulicht, weshalb man die Serie schon als eine mit einem gewissen Bildungsziel ansehen kann. Schließlich ist die Zielgruppe hier sehr jung, Kinder im Vorschulalter sollen angesprochen werden. Als tatsächliches Bildungsfernsehen muss man das hier aber auch nicht ansehen. Verpackt werden diese Wortspielereien schließlich immer in irgendwelche komischen Situationen, gerne mit höherem Slapstickanteil. Und einem höheren Tempo. Dr. Seuss: Rotfisch, Blaufisch besteht aus fünf Folgen zwischen 25 und 30 Minuten, jede davon hält mehrere Geschichten bereit. Dass da pro Wortpaar und Ereignis nicht viel Zeit bleibt, ist keine Überraschung. Tiefgang braucht niemand zu erwarten.

Spaß macht diese Geschichtensammlung aber schon. Da sind einige schön verrückte Einfälle dabei, wenn selbst alltägliche Anlässe zum Chaos führen. Auch visuell gefällt das. Natürlich ist das alles eher schlicht gehalten, man darf hier keine aufwendigen Szenerien erwarten. Die witzigen Designs der Figuren und der Einsatz vieler Farben machen die Serie aber zumindest für Kinder zu einem Hingucker. Erwachsene werden bei Dr. Seuss: Rotfisch, Blaufisch naturgemäß weniger bedient. Aber selbst diese dürften den Charme dieser schrulligen Reimabenteuer erkennen. Wer ein paar lustige Mini-Abenteuer sehen möchte, gerade auch für den eigenen Nachwuchs, ist hier an einer guten Adresse.