Die toten Frauen The Dead Girls Las Muertas Netflix Streamen online
© Juan Rosas / Netflix

Die toten Frauen

Die toten Frauen The Dead Girls Las Muertas Netflix Streamen online
„Die toten Frauen“ // Deutschland-Start: 10. September 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die beiden Schwestern Arcángela (Arcelia Ramírez) und Serafina Balardo (Paulina Gaitán) wissen, wie man Geld macht: mit anderen Frauen. Und so bauen sie sich im Mexiko der 1960er ein erfolgreiches Bordellunternehmen auf, wo sie mit Sex handeln. Dabei kennen sie keine Skrupel, wer ihnen im Weg steht, wird weggeräumt – wortwörtlich. Die Prostituierten werden wie Sklavinnen gehalten, dürfen nicht rausgehen und werden gnadenlos unter Druck gesetzt. Aber auch privat agieren sie eiskalt und beschließen schon einmal, dass jemand sterben muss. Und so kommen mit der Zeit immer mehr Tote hinzu …

Der schockierend wahre Fall mörderischer Schwestern

An True-Crime-Geschichten mangelt es auf Netflix bekanntlich nicht. Zuletzt lernten wir in Love Con Revenge: Die Rache der Betrogenen mehrere Menschen kennen, die gnadenlos von der vermeintlichen großen Liebe um eine Menge Geld betrogen wurden. Davor nahm der Streamingdienst unter anderem Stolen: Der große Diamantenraub in Antwerpen über einen spektakulären, bis heute nicht ganz aufgeklärten Coup ins Programm auf. Schockierend war zudem die Geschichte in Unbekannte Nummer: Der Highschool-Catfish, dabei ging es um eine Jugendliche, die abstoßende Textnachrichten erhielt. Mit der mexikanischen Serie Die toten Frauen kommt nun ein weiterer Titel hinzu, der an ein wahres Verbrechen erinnert.

Genauer wurde das hier von dem Fall der vier Schwestern González Valenzuela inspiriert, die in den 1950ern und 1960ern einen riesigen Prostituiertenring leiteten und insgesamt 91 Menschen töteten. Anstatt diesen Fall aber direkt zu verarbeiten, handelt es sich bei Die toten Frauen um eine Adaption des gleichnamigen 1977 veröffentlichten Romans von Jorge Ibargüengoitia. Dieser hatte die Verbrechen fiktionalisiert und dabei unter anderem die Namen geändert. Das gilt dann auch bei der Serie. Zwar wird auf die reale Geschichte verwiesen, am Ende gibt es die obligatorischen Texttafeln, die alles zusammenfassen. Wer aber mehr über den wahren Fall wissen will, muss sich anderweitig schlau machen. Regisseur und Co-Autor Luis Estrada hat es doch mehr auf Unterhaltung abgesehen anstatt auf reine Information.

Komisch, tragisch, düster

Unterhaltsam ist das Ergebnis auch, obwohl – oder weil – die Tonalität mitunter stark schwanken kann. So hat man anfangs noch das Gefühl, dass es sich hier um eine Komödie handelt. Da wird schon viel mit Humor gearbeitet, der gern eine dunklere Farbe annehmen kann. Es gibt aber auch tragische Momente, wenn wir mehr über die Figuren und ihre Geschichten erfahren. Und es wird düster, richtig düster, wenn der Bodycount immer höher wird. Die toten Frauen ist letztendlich eine Krimiserie, die ein dunkles Kapitel Mexikos beschreibt. Da darf es einen schon mal gruseln. In der Summe ist das dann alles ein bisschen unbestimmt, so als wusste man nicht so recht, was aus diesem Stoff gemacht wird. Wirklich störend ist das aber nicht, da man auf plötzliche Sprünge verzichtet und lieber alles nach und nach entwickelt.

Am Ende hinterlässt sie dann auch einen bleibenden Eindruck. Geradezu ungläubig starrt man auf den Bildschirm, fragt sich nicht nur, was davon nun wirklich geschehen ist, sondern was noch alles geschehen wird. Dass man bei Die toten Frauen schon weiß, wer hinter allem steckt, es also relativ wenig zu rätseln gibt, ist dabei kein Problem. Ebenso wenig, dass man hier auf große Actionszenen verzichtet hat. Beides hat die mexikanische Serie überhaupt nicht nötig. Ausnahmsweise gibt es hier auch keine nennenswerten Längen, man hat genügend zu erzählen, um damit die sechs etwa einstündigen Folgen füllen zu können. Sofern man kein Problem damit hat, dass die brutalen Machenschaften durch den Humor und auch eine zuweilen recht künstliche Optik verfremdet werden, sollte einmal einen Blick riskieren. Das hier gehört auf jeden Fall zu den interessanteren Neuerscheinungen der letzten Zeit.

Credits

OT: „Las muertas“
Land: Mexiko
Jahr: 2025
Regie: Luis Estrada
Drehbuch: Luis Estrada, Jaime Sampietro, Rodrigo Santos
Vorlage: Jorge Ibargüengoitia
Musik: Fernando Velázquez
Kamera: Alberto Anaya Adalid
Besetzung: Paulina Gaitán, Arcelia Ramírez, Joaquín Cosío, Alfonso Herrera

Bilder

Trailer

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Die toten Frauen
fazit
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt „Die toten Frauen“ von Schwestern, die einen Prostituiertenring leiteten und dafür über Leichen gingen. Die mexikanische Serie schwankt dabei, ist mal komisch, dann tragisch, später vor allem abgründig. Das Ergebnis ist aber unterhaltsam und hinterlässt Eindruck.
Leserwertung16 Bewertungen
4.7
7
von 10