Rilakkumas Abenteuer im Vergnügungspark

Die Freude ist groß bei Rilakkuma, Kaoru, Tokio, Korilakkuma und Kiiroitori, als sie bei Nakasugi Land ankommen. Schließlich wird der Freizeitpark bald für immer geschlossen, es ist also die letzte Chance für sie, sich an den vielen Fahrgeschäften und anderen Vergnügungen zu erfreuen. Dumm nur, dass Kaoru auf dem Hinweg die Lunchbox im Bus vergessen hat. Während sie alles daran setzt, doch noch an das mühsam zubereitete Essen zu kommen, erkunden die anderen erst einmal den Park. Dabei hat Rilakkuma aber das Nachsehen, ist der Bär doch oft zu groß, um in die Sitze zu passen. Und das ist nicht das Einzige, was an diesem Tag schiefgeht. Was ein gemütlicher Ausflug für alle hätte sein sollen, mausert sich so zu einem spannenden Abenteuer, das viele Überraschungen bereithält …

Wiedersehen mit den knuddeligen Figuren

Als Stop-Motion-Fan gibt es eine Reihe von Gründen, warum man Netflix dankbar sein darf. Immer wieder bringt der Streamingdienst Filme und Serien heraus, die anderweitig wohl nie veröffentlicht worden wären. Dieses Jahr gab es beispielsweise mit Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln das lang erwartete Comeback des kultigen Duos um den Erfinder und seinen treuen Hund. Auch der fantasievolle Dessertwettstreit in My Melody & Kuromi war kürzlich eine echte Bereicherung. Schon einige Jahre alt ist Rilakkuma und Kaoru, das 2019 die Herzen des Publikums erwärmte. Die Resonanz war so positiv, dass drei Jahre später mit Rilakkumas Abenteuer im Vergnügungspark eine weitere Staffel produziert wurde, wobei man sich darüber streiten kann, ob es sich um eine Fortsetzung oder ein Spin-off handelt.

Inhaltlich geht man auf jeden Fall in eine andere Richtung. Ging es bei der ersten Serie oft um die Alltagssorgen von Kaoru, spielen diese hier keine wirkliche Rolle mehr. Sie ist über weite Strecken eine Nebenfigur. Zum Teil wird das durch die neuen Figuren ausgeglichen, etwa die junge Emily, die davon träumt, als Gamerin Karriere zu machen, was ihre Eltern nicht so toll finden. Ansonsten dreht sich aber alles um die Ereignisse in dem Park, den unsere Truppe nach und nach erkundet. Das geht bei Rilakkumas Abenteuer im Vergnügungspark mit zwei größeren Änderungen einher. Zum einen verabschiedete man sich von der episodenhaften Erzählstruktur. Dieses Mal wird eine fortlaufende Geschichte erzählt, wenngleich auch diese ein wenig ausfranst. Außerdem ist das hier alles etwas kindlicher geworden. Klar war auch schon Rilakkuma und Kaoru für ein junges Publikum gedacht. Die Serie enthielt aber noch erwachsenere Elemente.

Süß und sympathisch

Insgesamt ist der zweite Beitrag mit den Figuren deshalb auch etwas weniger interessant. Für sich genommen lohnt sich aber auch dieses Mal ein Blick. So ist Rilakkumas Abenteuer im Vergnügungspark ein unglaublich charmantes und liebenswürdiges Werk geworden, in dem man sich leicht fallenlassen kann und dabei doch geborgen fühlt. Hier ist die Welt in Ordnung, gibt es keine Sorgen oder bösen Menschen. Selbst eine Ratte, die irgendwann auftaucht, ist letztendlich nur auf der Suche nach salzigem Futter. Gegen Ende hin wird es jedoch etwas melancholischer, wenn das Ende des Parks naht. Ein bisschen wehmütig ist das, wie es da in der heutigen Zeit keinen Platz mehr zu geben scheint für diese altmodische Welt. Während die Zukunft Emilys Videospiel gehört, werden Karussell und Riesenrad zu einem Symbol für die Vergangenheit.

Bei der Optik setzt man dabei auf einen Mix. Zum Großteil wurde auch diese Staffel in der traditionellen Stop-Motion-Technik umgesetzt. Dann und wann setzt das Animationsstudio dwarf (Die Pokémon-Concierge) aber auch andere Techniken ein. Das sieht alles wieder sehr süß aus, in liebevoller Kleinarbeit wurde ein Freizeitpark erschaffen und zum Leben erweckt. Die Designs der Figuren sind sowieso wieder niedlich ohne Ende. Sicher, im Vergleich zu einigen großen Arbeiten in diesem Segment ist Rilakkumas Abenteuer im Vergnügungspark genügsamer, da gibt es keinen Wow-Faktor. Aber das ist alles so sympathisch, dass man noch auf weitere Auftritte dieser Truppe hofft.