Planet Single: Greek Adventure

Eigentlich hatten Tomek (Maciej Stuhr) und Ania (Agnieszka Więdłocha) nur schön Urlaub machen wollen. Schließlich hat ihr Freund Marcel (Piotr Głowacki) kürzlich in ein Inselresort investiert, das muss man doch ausnutzen. Irgendwie kommt das aber alles anders. Nicht nur, dass Tomeks zu Verschwörungstheorien neigender Freund Bogdan (Tomasz Karolak) und seine Partnerin Ola (Weronika Książkiewicz) unerwartet dort auftauchen. Sie erfahren zudem von Marcels Plänen, auf der Insel eine Reality-Show für Singles zu starten. Tomek und Bogdan sind misstrauisch, halten Marcels Partner Miguel (Nikodem Rozbicki) für einen Hochstapler, der ihn ausnutzen will. Jetzt brauchen sie aber noch einen Beweis für ihre Theorie …

Vierter Teil einer Komödienreihe

Polnische Produktionen gehören fest zum Angebot von Netflix dazu, regelmäßig nimmt der Streamingdienst Filme und Serien unseres östlichen Nachbarlandes ins Programm auf. Sehenswert war dieses Jahr beispielsweise die Serie Projekt UFO über einen Mann, der davon überzeugt ist, dass hochentwickelte Wesen tief unter der Meeresoberfläche leben. Klingt komisch, ist aber ein bedrückendes Drama. Tatsächlich komisch gemeint war der Film Tod vor der Hochzeit, der trotz des düsteren Titels das Publikum mit einer kriselnden Familie zum Lachen bringen will. Mit Planet Single: Greek Adventure kommt nun eine weitere Komödie bei uns heraus, selbst wenn das Ergebnis eher weniger zur Erheiterung beitragen dürfte.

Dabei greift man eigentlich auf bewährten Stoff zurück. Genau genommen handelt es sich um den inzwischen vierten Teil der polnischen Reihe Planeta Singli, die 2016 ihren Anfang nahm. 2018 und 2019 erschienen weitere Filme. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Tomek und Ania, die von Anfang an von Maciej Stuhr und Agnieszka Więdłocha verkörpert wurden. Wer von diesen noch nie etwas gehört hat, braucht sich nicht zu wundern. Tatsächlich erschien keiner dieser Filme in Deutschland, was die Veröffentlichung von Planet Single: Greek Adventure etwas kurios macht. Wobei es keine Vorkenntnisse braucht, um der Geschichte folgen zu können. Die steht für sich, ist in sich abgeschlossen, weshalb der Film auch für ein neu hinzukommendes Publikum funktioniert.

Langweilig bis nervtötend

Das heißt aber nicht, dass man ihn sich deshalb auch anschauen sollte. Tatsächlich ist das Ergebnis so fürchterlich, dass man im Nachhinein dankbar dafür ist, die Vorgänger nicht gesehen haben zu müssen – zumindest, falls sie sich auf einem ähnlichen Niveau befinden. Schon die ersten Gags, wenn die beiden Paare sich in einer kompromittierenden Situation begegnen, lassen Übles befürchten. Die Verschwörungstheorien von Bogdan lassen einen auch eher zusammenzucken, als dass sie für Unterhaltung sorgen könnten. Wenn sich später in Planet Single: Greek Adventure der Fokus verschiebt und die beiden Miguel hinterherspionieren, wird es minimal besser. Aber auch nicht gut. Es reicht ja nicht einmal für Mittelmaß, wenn man sich abwechselnd langweilt und über die schwachen Witze ärgert.

Das Setting ist zweifelsfrei ansprechend, wenn wir uns auf der Insel bewegen, dabei viel Natur und luxuriöse Gebäude zu sehen bekommen. Zumindest in der Hinsicht hat der Film also einiges zu bieten. Nur gibt es sicherlich bessere Alternativen, um sich schöne Urlaubsdestinationen anzuschauen. Solche, bei denen man auch den Ton anschalten kann, ohne sich im Anschluss quälen zu müssen. Bei Planet Single: Greek Adventure ist das schon schwieriger, auch weil sämtliche Figuren anstrengend bis nervtötend sind. So schön es ja eigentlich ist, wenn Netflix internationale Produktionen veröffentlicht und ältere Reihen am Leben hält, bei dieser hier hätte man dankend verzichten können. Da gibt es im massiven Katalog des Streamingdienstes einfach zu viele bessere Alternativen, als dass man hiermit seine Zeit verschwenden müsste.