Fixed

Der Bullterrier Bull ist alles andere als ein Kostverächter. Er sieht in der ganzen Welt eine Möglichkeit, seine sexuellen Triebe auszuleben – und wenn es das Bein der Großmutter ist. Doch damit soll nun Schluss sein, eine Kastration ist bereits terminiert, um so für Ruhe zu sorgen. Bull ist von der Aussicht, seine beiden besten Freunde für immer zu verlieren, weniger angetan. Zumal da ja noch Nachbarshündin Honey ist, auf die er schon seit Längerem scharf ist. Und so beschließt er, noch einmal mit seiner Clique loszuziehen, um richtig Spaß zu haben und sich auszutoben. Dabei geraten die Hunde in die chaotischsten Situationen, müssen ihren Mann stehen. Oder das, was davon noch übrig ist …

Wenig lustige Animationskomödie

Wer auf der Suche nach neuen Animationstiteln ist, wird bei Netflix oft fündig. Regelmäßig bringt der Streamingdienst Filme und Serien heraus. Dabei ist gerade auch die Vielfalt dieser Titel lobenswert. Da war kürzlich etwa die fantasievolle Stop-Motion-Serie My Melody & Kuromi über einen Dessertwettstreit der beiden beliebten Titelfiguren. Die Comic-Adaption Die 7 Bären hingegen gefiel durch komisch-absurde Neuinterpretationen der alten Volksmärchen. Und dann war da ja noch das dämonische Musikabenteuer KPop Demon Hunters, welches dieses Jahr zu einer absoluten Sensation wurde. Nun wird mit Fixed ein weiterer Animationsfilm veröffentlicht, in der Hoffnung, diese Erfolgsserie fortsetzen zu können – zumal die beiden Filme jeweils von dem bekannten Animationsstudio Sony Pictures Animation stammen.

Dabei könnten die zwei Werke unterschiedlicher kaum sein. Ist das besagte Musikabenteuer ein Film, der sich an die ganze Familie richtet, und so zum erfolgreichsten Animationsfilm von Netflix werden konnte, da richtet sich Fixed an ein erwachsenes Publikum. Theoretisch. Praktisch handelt es sich hier um eine dieser typischen US-Komödien, die davon ausgehen, dass bereits die pure Erwähnung von Sex lustig ist. Davon gibt es hier dann auch reichlich. Mit einer Sexszene geht es los, wenn sich Bull an die Oma ranmacht. Später wird es vor allem um Sex zwischen Tieren gehen, wenn sie nicht gerade über Sex sprechen. So richtig abwechslungsreich ist das nicht, weshalb der spätpubertäre Film trotz einer kurzen Laufzeit von unter anderthalb Stunden phasenweise immer seine Längen hat. Wirklich lustig ist das nicht.

Ausdrucksstarke Optik

Das ist schade, weil es sich bei dem Film immerhin um das neueste Werk von Genndy Tartakovsky handelt. Der wurde durch Serien wie Samurai Jack und Star Wars: Clone Wars bekannt, auch Hotel Transsilvanien geht auf den Regisseur und Autor zurück. Unter Animationsfans hat er daher schon einen guten Ruf. Bei seinem Versuch der Erwachsenenunterhaltung fehlen ihm und Jon Vitti, mit dem er das Drehbuch verfasst hat, aber oft die Ideen. Nur selten wird es in Fixed mal verrückter, wird etwas gezeigt, das zumindest das Potenzial hat, auch über den Abspann hinaus in den Köpfen des Publikums zu bleiben. Aber das ist eher die Ausnahme, die Animationskomödie setzt auf Krawall und ist doch langweilig geworden. Da hätte man mehr erwarten dürfen.

Wenn es einen Grund gibt, sich den Film dennoch anzusehen, dann ist es die Optik. Obwohl das Studio mit typischen CGI-Produktionen Erfolge feierte, gibt es hier traditionelle 2D-Bilder. Und die sind tatsächlich sehenswert geworden. Der animierte Trip, der auf dem Annecy Filmfestival 2025 Weltpremiere hatte, gefällt durch flüssige Animationen und ausdrucksstarke Gesichter. Grundsätzlich macht es dadurch schon Spaß, den ganzen Tieren zuzusehen. Nur würde es noch mehr Spaß machen, wenn Fixed auch etwas Interessantes mit diesen Figuren anfangen würde. So bleibt ein nur durchschnittlicher Beitrag, der das Sortiment des Streaminggiganten nicht nennenswert erweitert. Groß drüber ärgern muss man sich aber auch nicht.