Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk Netflix Streamen online Critical: Between Life and Death
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Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk

Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk Netflix Streamen online Critical: Between Life and Death
„Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk“ // Deutschland-Start: 23. Juli 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Diesen Monat hatte man bei Netflix zuweilen den Eindruck, dass die Dokusparte ausschließlich aus unzähligen Trainwreck Folgen sowie True-Crime-Geschichten besteht, dazu noch die eine oder andere Reality-TV-Veranstaltung, die so tut, als hätte sie etwas über die reale Welt zu sagen. Zwischen diesem Dauerfeuer finden sich aber auch immer mal wieder einzelne Titel, die einen Blick rechtfertigen. Interessant war beispielsweise Apokalypse in den Tropen, das von dem Einfluss evangelikaler Kräfte auf die brasilianische Politik berichtete. Aber auch die sechsteilige Serie Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk ist ein sehenswerter Beitrag auf dem Streamingdienst, der tatsächlich den Informationsgehalt über bloße Unterhaltung und Voyeurismus stellt.

Hilfe für Schwerverletzte

Der Titel ist dabei mehr oder weniger selbsterklärend. Die Folgen nehmen uns mit zu Traumastationen in Englands Hauptstadt und werfen dabei einen Blick hinter die Kulissen. Zum Auftakt geht es um einen schrecklichen Vorfall bei einem Fahrgeschäft, welcher zu mehreren Schwerverletzten führte. In den weiteren Episoden wird es unter anderem um einen Motorradunfall gehen oder einen Bauarbeiter, der durch eine Glasscheibe gestürzt ist. Was eben so anfällt. Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk spielt dabei wirklich nur in den Stationen. Das heißt, es gibt keine Flashbacks oder Interviewsituationen, die eine Vorgeschichte erzählen. Stattdessen steigen wir mitten ein ins Geschehen, erfahren zusammen mit dem Personal, was vorgefallen ist.

Im Mittelpunkt des Gezeigten stehen dabei die Versuche der Männer und Frauen, den Verletzten zu helfen. So groß die Bandbreite an Geschichten, so groß dann auch die Bandbreite an Maßnahmen und notwendigen Operationen. Mal muss im Gesicht operiert werden, dann geht es ums Bein oder die Hüfte. Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk versucht dann auch, die jeweiligen Besonderheiten der Fälle herauszuarbeiten und dem Publikum zu erklären, was getan wird, aus welchen Gründen und mit welchen Risiken das verbunden ist. Allzu sehr in die Tiefe geht das natürlich nicht, man richtet sich hier nun einmal an ein Laienpublikum, kein medizinisches Fachpersonal. Da musste man schon auf Verständlichkeit achten. Die Balance aus beidem stimmt dabei.

Nüchtern und informativ

Natürlich ist die Beschäftigung mit dem Leid der Menschen unweigerlich mit einem gewissen Grad an Voyeurismus verbunden. Das Publikum vor den Bildschirmen soll ja mitleiden und mitfiebern, dafür muss das alles entsprechend in Szene gesetzt werden. Man vertraut bei Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk aber glücklicherweise auf die Geschichten, anstatt noch einmal mit dem Holzhammer draufzuhauen. Es wird darauf verzichtet, mittels Musik oder tränenreicher Interviews noch einen obendrauf zu setzen. Das hat man gerade bei Netflix-Dokumentationen auch schon ganz anders gesehen. Am Faktor Mensch mangelt es deshalb nicht, selbst wenn durch die Vielzahl an Patienten und Patientinnen manches notgedrungen auf Distanz bleibt.

Wobei die Serie auch nicht allein ein Porträt der Verletzten sein soll. Vielmehr sucht man bei Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk einen Mittelweg, der einerseits die Menschen vorstellt, andererseits Einblicke in die grundsätzliche Arbeit gibt. Da geht es also auch um das Gesundheitssystem und die Abläufe, man geht über das Individuum hinaus. Wer ein Interesse für das Thema aufbringt, für den ist das hier daher sehenswert. Ein Publikum, das primär auf menschliches Drama aus ist, ist dann vielleicht doch besser bei den diversen Krankenhausserien aufgehoben. Hier geht es stärker darum, die Realität aufzuzeigen. Die kann natürlich ebenfalls dramatisch sein, wenn um das Leben gefürchtet wird. Aber es ist eben nur ein Aspekt unter mehreren bei dieser betont nüchternen Dokuserie.

Credits

OT: „Critical: Between Life and Death“
Land: UK
Jahr: 2025
Regie: Jermaine Blake

Bilder

Trailer

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Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk
fazit
„Wenn jede Sekunde zählt: Londons Trauma-Netzwerk“ zeigt den Alltag in Traumastationen, in denen Schwerstverletzte behandelt werden. Die Dokuserie geht dabei nüchtern vor, verzichtet auf plumpe Manipulation und tränenreiche Interviews. Das ist sehenswert, auch weil die Balance aus allgemeinen Themen und individuellem Leid gehalten wird.
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