Conversations with a Killer: The Son of Sam Tapes Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders Netflix Streamen online
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Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders

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„Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders“ // Deutschland-Start: 30. Juli 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Diesen Monat bediente Netflix die Fans von True-Crime-Dokus wieder mehrfach. So gab es zuletzt den Zweiteiler Angi: (K)eine perfekte Mörderin über eine Frau, die auf perfide Weise einen Betrug plante und dabei sogar eine Freundin ermordete – und womöglich auch ihren Mann. Während dort der Schockfaktor ganz groß ist, darf bei Amy Bradley ist spurlos verschwunden primär gerätselt werden. Schließlich ist auch viele Jahre später nicht klar, was mit der jungen Frau geschehen ist, die mit ihrer Familie auf ein Kreuzfahrtschiff ging und dort irgendwann verschwand. Wer sich vor allem für gesellschaftliche Aspekte interessiert, wurde zuvor bei Terror in London: Die Jagd auf die Attentäter vom 7.7. fündig. Dort ging es um Bombenanschläge in England und welche Folgen dies mit sich brachte. Kurz vor Monatsende wird der Streamingdienst ein weiteres Mal tätig und bringt mit Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders die vierte Dokumentation innerhalb von vier Wochen heraus.

Bekenntnisse eines sechsfachen Killers

Dieses Mal geht es um den titelgebenden Son of Sam alias David Berkowitz. Dieser hatte es seinerzeit auf Frauen abgesehen, tötete sechs zwischen 1975 und 1977 und verletzte elf weitere. Dies führte er auf seine persönliche Lebensgeschichte zurück, wurde er doch als Baby von seiner Mutter im Stich gelassen. Tatsächlich ist der Porträtierte von Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders ein erstaunlich selbstreflektierter Mensch. Davon kann sich das Publikum selbst überzeugen, wenn der Verbrecher immer wieder selbst zu Wort kommt. Das ist wenig verwunderlich, zumindest für Zuschauer und Zuschauerinnen, die eifrig im Netflix-Angebot stöbern. Schließlich gehört es zu dieser im Original Conversations with a Killer genannten True-Crime-Reihe, in der zuvor bereits Dokus über Ted Bundy, Jeffrey Dahmer und John Wayne Gacy erschienen sind, dazu, dass diese Leute selbst etwas zu sagen.

Im hier vorliegenden Fall gibt es dazu eine Mischung aus alten wie neuen Interviews, schließlich ist Berkowitz noch immer am Leben und sitzt im Gefängnis. Verbunden werden diese Bekenntnisse mit anderen Interviews sowie Archivaufnahmen aus der Zeit. Schließlich soll Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders, trotz des Titels, nicht allein ein Porträt des Mannes sein. Die dreiteilige Miniserie ist auch als eine Art Zeitdokument konzipiert. Wie war das damals in den 1970ern in New York City? Wie haben die Menschen diese Mordserie erlebt? Aber auch: Was tat die Polizei? Die Doku ist bei Letzterem durchaus kritisch, die Befragten geben zu, dass seinerzeit die verschiedenen Polizeidistrikte kaum miteinander arbeiteten. Sie seien wie verschiedene Städte gewesen, drückt es ein Interviewpartner an einer Stelle aus.

Gute Zusammenfassung

Dennoch ist Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders keine dieser Produktionen, bei denen die Polizeiarbeit gezielt kritisiert werden soll. Stattdessen gibt es sorgfältige Recherchearbeitet, deren oberstes Ziel die Information ist. Das bedeutet dankenswerterweise, dass man auf voyeuristische oder manipulative Elemente verzichtet hat, von denen es in diesem Segment oft zu viel gibt. Wo andere versuchen, das Publikum emotional gezielt zu lenken und dabei das eine oder andere Mal den Holzhammer auspacken, da verlässt sich der genreerfahrene Regisseur Joe Berlinger (Cold Case: Wer ermordete JonBenét Ramsey?) darauf, dass die Geschichte auch ohne weiteres Zutun zu packen versteht.

Das tut sie. Allerdings darf man hier nicht erwarten, auf eine vergleichbare Weise schockiert zu werden wie etwa bei Dahmer. Berkowitz wollte töten, verband dies aber nicht mit irgendwelchen bizarren Handlungen. Tatsächlich war ihm schon das Abstechen mit einem Messer zu persönlich, weshalb er später zu distanzierteren Schusswaffen griff. Der vielleicht erschreckendste Aspekt bei diesem Serienmörder ist, wie gewöhnlich er eigentlich war. Wie wenig bemerkenswert. Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders zeigt die Banalität des Bösen, wenn der US-Amerikaner die Menschen terrorisierte und damit die größte Menschenjagd provozierte, welche die Stadt je erlebt hatte. Neue Erkenntnisse hat Berlinger dabei nicht im Gepäck. Wer aber nichts über den Fall weiß, findet hier eine gute Zusammenfassung.

Credits

OT: „Conversations with a Killer: The Son of Sam Tapes“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Joe Berlinger

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind Hunderte von Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders
fazit
„Son of Sam: Selbstporträt eines Serienmörders“ erinnert an David Berkowitz, der zwischen 1975 und 1977 in New York City sechs Menschen tötete. Die True-Crime-Doku bietet keine neuen Erkenntnisse, ist aber eine gute Zusammenfassung und zudem ein stimmiges Zeitporträt. Dabei verlässt man sich auf die Geschichte um einen unscheinbaren Verbrecher, ohne Manipulation und Voyeurismus.
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