Trainwreck: Chaos-Bürgermeister Mayor of Mayhem Netflix Streamen online
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Trainwreck: Chaos-Bürgermeister

Trainwreck: Chaos-Bürgermeister Mayor of Mayhem Netflix Streamen online
„Trainwreck: Chaos-Bürgermeister“ // Deutschland-Start: 17. Juni 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Bei Netflix scheint man derzeit Gefallen an Katastrophen zu haben, die durch menschliches Versagen verursacht wurden. Zumindest ist es auffällig, dass gleich mehrere Dokumentationen in kurzer Zeit dazu erschienen sind. Da war Titan: Die OceanGate-Katastrophe über die in den Nachrichten breitgetretene Geschichte um ein U-Boot, das auf dem Weg zur Titanic implodierte und fünf Menschenleben kostete. Hinzu kommt eine ganze Reihe mit dem Titel Trainwreck, in der verschiedenste Fälle erzählt werden, bei denen einiges richtig schiefgegangen ist. Zum Auftakt erinnerte Tragödie beim Astroworld-Festival an das gleichnamige Musikfestival, bei dem es zu einer tödlichen Massenpanik kam – auch weil Sicherheitsstandards ignoriert wurden. Mit Chaos-Bürgermeister kommt nun der zweite Teil heraus.

Viele Skandale, wenig Kompetenz

Wobei der Film nur bedingt mit den obigen Titeln zu vergleichen ist. Wo es bei den anderen Geschichten zu tragischen Todesfällen kam, weil einige wenige nicht die notwendige Vorsicht walten ließen, da sind die Auswirkungen von Rob Ford überschaubar gewesen, dem titelgebenden Chaos-Bürgermeister. Der parteilose Politiker trat 2010 zur Wahl in Toronto an, wurde dabei von den meisten belächelt, schaffte am Ende aber das Wunder und siegte tatsächlich – mit großem Abstand sogar. Aber wie das so ist mit den Außenseitern, die Wahlen gewinnen: Sie sind nicht unbedingt die fähigsten Leute. Tatsächlich bleiben von Ford keine politischen Errungenschaften zurück, sondern jede Menge Skandale. Einer davon war, dass er Drogen konsumierte.

Trainwreck: Chaos-Bürgermeister hätte ein interessanter Beitrag dazu werden können, wie Menschen in verantwortungsvollen Positionen mit ihren Süchten umgehen, aber auch wie solche Schwächen tabuisiert werden. Regisseurin Shianne Brown konzentriert sich aber lieber auf den Skandalfaktor und betont, wie inakzeptabel Ford war. Ob das nun genug Stoff für eine eigene Dokumentation liefert, darüber kann man sich streiten. So oder so passt der Film nicht so ganz zu dem, was der Vorgänger gezeigt hatte. Während Letzterer zu Herzen ging, scheint man hier eher auf Unterhaltung zu gehen. Es wird nicht ganz klar, was das Konzept der Reihe sein soll und was man mit diesen Filmen erreichen will.

Wenig relevant

Der zweite Teil ist dann auch deutlich schwächer als der erste. Das liegt sicher unter anderem an der kurzen Laufzeit: Bei gerade einmal 48 Minuten bleibt nicht viel Zeit für inhaltliche Relevanz. So richtig viel bleibt von Trainwreck: Chaos-Bürgermeister dann auch nicht zurück, zumal es gerade im Bereich Politik noch deutlich schlimmere Beispiele gab für Menschen, die fehl am Platz sind und nicht wissen, was sie tun. Hinzu kommt, dass der Zeitpunkt für die Veröffentlichung vielleicht nicht der beste ist. In einer Phase, wenn gewisse Staatsoberhäupter die ganze Welt ins Chaos stürzen und für so viel Leid verantwortlich sind, ist ein Politiker, der auf seinen Drogenkonsum reduziert wird, sicher nicht die größte Katastrophe, die man zu dem Thema hätte finden können.



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Trainwreck: Chaos-Bürgermeister
fazit
„Trainwreck: Chaos-Bürgermeister“ erinnert an einen Politiker, der überraschend 2010 zum Bürgermeister Torontos gewählt wurde, danach aber nur durch Skandale auffiel. Der Dokumentarfilm will offensichtlich unterhalten, holt aus den Themen relativ wenig heraus. So ganz wird auch nicht klar, womit der Protagonist einen eigenen Film verdient.
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