Matogrosso Homem com H Netflix Streamen online
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Matogrosso

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„Matogrosso“ // Deutschland-Start: 17. Juni 2025 (Netflix)


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Inhalt / Kritik

Schon früh wusste Ney de Souza Pereira (Davi Malizia), dass er einmal Künstler werden will – sehr zum Leidwesen seines Vaters Antônio (Rômulo Braga). Denn der ist ein Mann der alten Schule und arbeitet beim Militär, mit dem in seinen Augen verweichlichten Sohn kann er nicht viel anfangen. Später verlässt Ney (jetzt: Jesuíta Barbosa) dann auch das Haus im Streit, geht selbst erst einmal zum Militär, um es seinem Vater zu zeigen. Doch es ist die Bühne, die ihn anzieht. Unter dem Namen Ney Matogrosso wird er zu einem Star und lehnt sich dabei mit seiner hohen Stimme und seinen glitzernden Kostümen gegen die Traditionen und alte Männlichkeitsbilder auf …

Porträt des brasilianischen Sängers

In den letzten Monaten hat es mal wieder eine ganze Reihe von Filmen gegeben, die das Leben von Künstlern und Künstlerinnen darstellen. Da war etwa Die Bonnards – Malen und Lieben über den Maler Pierre Bonnard und seine Muse und spätere Ehefrau Marthe, die ebenfalls malte. Monsieur Aznavour rekapitulierte das Leben des legendären Chansonniers Charles Aznavour. Rosenthal wiederum war dem deutschen Moderator gewidmet, der in den 1970ern und 1980ern Millionen Menschen vor die Fernseher lockte. Nun schickt sich auch Netflix an, mit einem Künstlerporträt ein Publikum zu finden. Bei Matogrosso geht es, wie der Titel bereits verrät, um den brasilianischen Sänger.

Hierzulande werden ihn wohl eher weniger Leute kennen. In seiner Heimat war er aber ein großer Star, der unzählige Platten verkauft hat. Dabei waren seine Auftritte durchaus kontrovers. Neben seiner ungewöhnlich hohen Stimme stach er durch seine Outfits hervor, die schon sehr auffällig und extravagant waren. Dass dies in den konservativen Kreisen in Brasilien eher weniger gut ankam, verwundert nicht. Wobei sich Matogrosso recht viel Zeit lässt, um an diesem Punkt anzukommen. Regisseur und Drehbuchautor Esmir Filho beginnt in der Kindheit, beleuchtet gerade auch das schwierige Verhältnis zwischen dem Jungen und seinem Vater, die nicht viel miteinander gemeinsam haben. Erst später, im erwachsenen Alter, wird es zu einer Annäherung zwischen den beiden kommen.

Mutloses Biopic mit starkem Hauptdarsteller

Überhaupt wird in Matogrosso einiges aus dem Privatleben erzählt. Gerade die Männer in seinem Leben bekommen Platz, von der ersten sexuellen Begegnung bis zu den späteren Komplikationen, als der AIDS-Schrecken beginnt. Parallel wird auch die berufliche Laufbahn verfolgt, wobei der Part im Vergleich zu anderen Biopics geringer ausfällt. Wo sonst auch viel davon gesprochen wird, welche Hindernisse überwunden werden mussten und wie die Künstler und Künstlerinnen zu kämpfen haben, da geschieht der Durchbruch hier quasi von selbst. Musik gibt es natürlich trotzdem einiges, das Publikum darf sich an einiges Hits erfreuen – darunter natürlich auch Homem com H, der dem Film seinen Original-Titel gegeben hat.

Wer den Sänger bislang nicht kannte, bekommt auf diese Weise einen Einblick. Fans werden vermutlich nicht wirklich viel Neues zu sehen und hören bekommen, werden aber ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Das ist dann auch ein Verdienst von Hauptdarsteller Jesuíta Barbosa, der in seiner Rolle aufgeht und dafür sorgt, dass der Mensch hinter dem Glitzer sichtbar wird. Etwas schade ist, wie mutlos man ansonsten mal wieder vorging. Matogrosso ist im Grunde eine sehr konventionelle filmische Biografie, die zwar von einem extravaganten Künstler erzählt, der selbst aber jede Extravaganz abgeht. Da wäre etwas mehr Eigensinn angemessen gewesen. Aufgrund der bewegenden Lebensgeschichte gibt es aber genügend zu erzählen, um den Film zu rechtfertigen. Hinzu kommt der historische Faktor, wenn das Leben des Künstlers immer auch ein Spiegel der damaligen Gesellschaft ist.