Cold Case Die Tylenol Morde Netflix Streamen online
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Cold Case: Die Tylenol-Morde

Cold Case Die Tylenol Morde Netflix Streamen online
„Cold Case: Die Tylenol-Morde“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Was wäre Netflix nur ohne die zahlreichen True-Crime-Produktionen, mit denen das Publikum vor die Bildschirme gelockt werden soll? Dann und wann gibt es in dem Zusammenhang fiktionalisierte Fassungen mit echten Schauspielern und Schauspielerinnen wie etwa kürzlich bei Die Schwarze Witwe um eine Frau, die ihren Mann brutal töten ließ. Vor allem aber lässt der Streamingdienst regelmäßig Dokumentationen produzieren, welche die Geschichten alter Verbrechen erzählen. Kürzlich war da etwa Tödlich: Eine amerikanische Ehe über einen tragischen Familienfall mit tödlichem Ausgang. Schockierend war Fred und Rose West: Eine britische Horror-Story, das an ein besonders sadistisches Paar erinnerte. Wer diese Fälle schon durch hat und nach etwas Neuem sucht, kann es einmal mit Cold Case: Die Tylenol-Morde versuchen.

Ein bekannter ungelöster Fall

Wobei man hier schon sehr großzügig sein muss, um überhaupt das Wort „neu“ in den Mund zu nehmen. So liegt der zugrundeliegende Fall nicht nur mehr als 40 Jahre zurück. Er ist auch alles andere als unbekannt: 1982 starben mindestens sieben Menschen durch den Gebrauch des Schmerzmittels Tylenol, das jemand mit Zyanid angereichert hatte. Die Morde waren dabei nicht nur heimtückisch, sondern auch rätselhaft. Wer könnte die Flaschen derart präpariert haben? Und aus welchem Grund? So genau weiß man das bis heute nicht. Zwar gab es Verdächtige. Mehr als Indizien fand man aber nicht, weshalb der Fall – der Titel Cold Case: Die Tylenol-Morde nimmt es bereits vorweg – bis heute ungelöst ist.

Für die Opfer und deren Angehörigen ist das natürlich katastrophal. Es bedeutet aber auch, dass sich die Geschichte für Spekulationen anbietet und immer wieder von Interesse ist. Nicht ohne Grund haben sich in den letzten Jahren bereits andere dieser Geschichte angenommen. Das wiederum wirft unweigerlich die Frage auf: Hat Cold Case: Die Tylenol-Morde etwas zu bieten, was sonst noch niemand hatte? Gibt es neue Erkenntnisse, welche eine erneute Dokumentation rechtfertigen würde? Nicht wirklich. Man sollte sich das hier nicht anschauen in der Erwartung, etwas Neues zu erfahren, weder im Hinblick auf Theorien noch Beweise. Es gibt eigentlich nur das, was zumindest ein informiertes Publikum bereits aus anderen Quellen weiß.

Kompetent umgesetzt

Für Zuschauer und Zuschauerinnen, die bislang noch nichts darüber wussten, könnte sich ein Blick aber lohnen. So ist die Geschichte, so grausam sie natürlich ist, noch immer spannend. Cold Case: Die Tylenol-Morde zeichnet dabei die Ereignisse des Verbrechens ebenso nach wie die Ermittlungen. Zu dem Zweck gibt es den üblichen Mix aus historischen Aufnahmen und aktuellen Interviews. Ein Höhepunkt dabei sind sicherlich die Gespräche, die man mit James William Lewis geführt hat, dem Hauptverdächtigen. Das hat schon seine ganz eigene Stimmung, wenn er zurückblickt auf die damaligen Zustände. Das Publikum darf bei seinen Ausführungen auch immer grübeln, ob der Mann nun die Wahrheit sagt oder doch nur ein Spiel spielt.

Aber auch sonst sind die Interviews insgesamt gut. Wo andere True-Crime-Dokus gern mal auf die Tränendrüse drücken und ganz zynisch das Leid der Menschen ausschlachten, ist man hier stärker an den Informationen interessiert sowie einer Wiedergabe der damaligen Stimmung. Wie war das eigentlich, als damals die Morde begangen wurden und die Angst umging? Schließlich konnte niemand sicher sein, dass nicht auch andere Medikamente vergiftet werden. Zumindest ein Stück weit ist Cold Case: Die Tylenol-Morde damit auch ein Zeitporträt. Hätte es das alles gebraucht? Das vielleicht nicht. Wer aber Interesse an solchen Geschichten hat, kann hier einmal reinschauen und sich an das Grauen von damals erinnern lassen – und im Anschluss hemmungslos spekulieren.



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Cold Case: Die Tylenol-Morde
fazit
„Cold Case: Die Tylenol-Morde“ erinnert an den bis heute ungelösten Fall um Medikamente, die mit Zyanid vergiftet wurden. Die Dokumentation hat nichts Neues zu bieten, fasst die Erkenntnisse und Abläufe aber kompetent zusammen. Wer gern spekuliert, kommt auf seine Kosten.
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