A Deadly American Marriage Tödlich: Eine amerikanische Ehe Netflix Streamen online
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Tödlich: Eine amerikanische Ehe

A Deadly American Marriage Tödlich: Eine amerikanische Ehe Netflix Streamen online
„Tödlich: Eine amerikanische Ehe“ // Deutschland-Start: 9. Mai 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Sie gehören bekanntlich fest zum Angebot bei Netflix dazu: Dokumentationen, in denen irgendwelche Verbrechen noch einmal für das Publikum aufbereitet werden. Zuletzt war da etwa das schockierende Der Bombenanschlag von Oklahoma City zu sehen, das an einen der schwersten terroristischen Anschläge in den USA erinnerte. Eher unterhaltsam war Der Millennium-Raub, bei dem mit schnellen Schnitten und nachgestellten Szenen der geplante Raub eines wertvollen Diamanten nachgestellt wird. Wer diese Titel bereits durch hat, für den hat der Streamingdienst mit Tödlich: Eine amerikanische Ehe nun den nächsten Beitrag auf Lager. Ein Beitrag, der den meisten sicher nahegehen wird, wenn wir mehr über eine tragische Geschichte erfahren.

Ein bekannter Fall

Diese hat sich 2015 in North Carolina zugetragen. Der Titel nimmt dabei bereits vorweg, worum es in dem Film geht. Genauer wird erzählt, wie der in die USA ausgewanderte Ire Jason Corbett ermordet wurde. Begangen hat diese Tat seine damalige Frau Molly Martens sowie deren Vater Thomas Martens. Ein Spoiler ist das nicht, schließlich lässt Tödlich: Eine amerikanische Ehe keinen Zweifel daran, dass es die beiden waren. Tatsächlich waren sie es sogar, die die Polizei gerufen haben. Zuvor war es zu einem Streit zwischen den Eheleuten gekommen. Um seiner Tochter zu helfen, die von Jason angegriffen und gewürgt wurde, nahm Tom einen Baseballschläger und schlug mehrfach zu. Am Ende erlag Jason dann seinen schweren Verletzungen.

Ein klarer Fall also? Das nicht, sonst hätte man daraus keine True-Crime-Doku gemacht. So gab es bald Zweifel am Ablauf der Ereignisse, an den Aussagen der beiden Angeklagten. Da waren doch einige Ungereimtheiten. Wie die Sache ausgegangen ist, ist nicht wirklich ein Geheimnis, die Geschichte war schließlich öffentlich. Neue Erkenntnisse bringt der Dokumentarfilm nicht. Es ist auch nicht so, dass Tödlich: Eine amerikanische Ehe wahnsinnig viele Wendungen hätte. Wo man bei anderen solcher Dokus Schritt für Schritt in den Abgrund tritt und kaum seinen Ohren glauben mag, ist das hier nicht der Fall. Spannung erzeugt der Film allenfalls durch die Frage, was genau Ehefrau und Schwiegervater dazu veranlasst haben könnten, den Mann umzubringen.

Viel Tragik

Das Ergebnis ist ziemlich tragisch. Tödlich: Eine amerikanische Ehe ist einer dieser Beiträge, bei denen man im Anschluss selbst niedergeschlagen ist, weil es nur Verlierer und Verliererinnen gibt. So abscheulich letztendlich auch gewesen ist, was die zwei getan haben, zumindest zu einem gewissen Grad erzeugt der Film auch ein Verständnis für die beiden, als sich herauskristallisiert, worum es bei der Angelegenheit ging. Da geht der Schockfaktor angesichts der brutalen Tat mit einem großen Drama einher. Eine Geschichte, wie man sie prinzipiell immer wieder hört und die immer sehr schmerzhaft ist, nur dass sie hier eben tödlich endet. Die eskalierte Fassung also.

Der Dokumentarfilm selbst sticht dabei weniger hervor. Das Regie-Duo Jessica Burgess und Jenny Popplewell (Jennifers Tat, American Murder: Die Bilderbuchfamilie) rüttelt nicht an dem üblichen Format solcher Dokumentationen. Es gibt also die übliche Mischung aus Archivaufnahmen und Interviewsituationen mit den Hinterbliebenen. Da ist dann auch der eine oder andere emotionale Moment dabei, ohne dass das hier aber zu manipulativ und voyeuristisch wird. Wer sich gern Geschichten über Familientragödien anschaut, wird bei Tödlich: Eine amerikanische Ehe bedient. Ob es den Film unbedingt gebraucht hätte, darüber lässt sich aber wieder streiten, da er der Geschichte nicht viel hinzuzufügen hat.



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Tödlich: Eine amerikanische Ehe
fazit
„Tödlich: Eine amerikanische Ehe“ erzählt den Fall von einem Mann, der von seiner Frau und seinem Schwiegervater erschlagen wurde. Die True-Crime-Doku ist weniger ein Fall für ein Publikum, das gern überrascht wird. Dafür ist sie sehr tragisch und kann einem zu Herzen gehen.
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