Evil Influencer Die Story von Jodi Hildebrandt Neflix Streamen online Video on Demand
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Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt

Evil Influencer Die Story von Jodi Hildebrandt Neflix Streamen online Video on Demand
„Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt“ // Deutschland-Start: 30. November 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Das Jahr 2025 ist bald vorbei. Während sich die Menschen weltweit auf 2026 vorbereiten und versuchen, den Schrecken der vergangenen zwölf Monate zu verarbeiten, schiebt Netflix auf den letzten Metern noch eine True-Crime-Doku dazwischen. Dass der Streamingdienst mit dem Nacherzählen früherer Verbrechen ein großes Publikum gefunden hat, ist kein Geheimnis. Selbst in der Weihnachtszeit wollte er diese Zielgruppe nicht aus dem Blick verlieren. Da war zum einen Mord in Monaco über einen Banker, der gemeinsam mit seiner Pflegerin bei einem dubiosen Brand in seiner Wohnung ums Leben gekommen ist. Davor rekapitulierte Sean Combs: The Reckoning genüsslich die zahlreichen Vergehen des gleichnamigen Rappers. Und da aller schlechten Dinge drei sind, kommt kurz vor dem Ende noch Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt um die Ecke.

Gewalt im Namen Gottes

Der Name Jodi Hildebrand dürfte hierzulande eher weniger Leuten etwas sagen. Wobei sie schon in anderen True-Crime-Produktionen porträtiert wurde. Es handelt sich dabei um eine Frau, die als YouTuberin und Beraterin tätig war. In dieser Funktion kümmerte sie sich um andere Menschen, die Hilfe brauchten, besonders Kinder. Das klingt erst einmal gut. Der Titel Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt nimmt aber bereits vorweg, dass die Frau offensichtlich böse war. Genauer misshandelte sie Kinder und wurde deswegen am Ende auch in vier besonders schweren Fällen verurteilt. Eng mit ihr verbunden ist Ruby Franke, auch sie machte mit Videos auf sich aufmerksam. Deren Inhalt: das heile Familienleben mit ihrem Mann und den sechs Kindern. Dass dieses nicht ganz so heil war, wird zu Beginn der Dokumentation verraten. Die Kinder wurden ausgehungert und gefoltert.

Das Perfide daran: Dies geschah alles im Namen Gottes. Genauer sind die beiden Frauen streng gläubige Mormoninnen. Dass die dort verkauften Werte und Bilder nicht so viel mit dem Alltag zu tun haben, sieht man auf den ersten Blick. Nur die Frauen selbst taten das nicht. Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt ist damit ein Fall, wie sich Menschen in einer Religion verlieren können und durch diesen Wahn auch jede Form von Menschlichkeit. Auch typisch: Die Täter machen sich selbst zu Opfern. Wenn sie doch mal Konsequenzen für ihre Verbrechen ertragen müssen, etwas durch Gefängnis, fühlen sie sich gleich ungerecht verfolgt. Eine ähnliche Umkehr ist gerade in den USA keine Seltenheit, siehe etwa die Farce um den Hassprediger Charles Kirk, der zum Heiligen umgedichtet wurde.

Bloße Beobachtung

Es hätte daher durchaus Möglichkeiten gegeben, die Geschichte in einem größeren Kontext aufzuziehen. Die im True-Crime-Bereich erfahrene Regisseurin Skye Borgman (Mein Vater, der BTK-Killer, Unbekannte Nummer: Der Highschool-Catfish) wollte das aber offensichtlich. Zwar wird zwischendurch schon einmal eine mögliche Verbindung zwischen tiefem Glauben und extremer Gewalt thematisiert. Es wird aber darauf verzichtet, diesen Gedanken wirklich zu verfolgen. Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt ist dann doch primär eine Dokumentation, die das Publikum mit einem schönen Schrecken versorgen will. Sollen sich andere mit der Analyse beschäftigen.

Diesen rein voyeuristischen Ansatz darf man natürlich kritisieren. Wobei man Borgman aber zugutehalten muss, dass sie ihre Arbeit gewohnt sauber erledigt. Wo andere Kollegen und Kolleginnen mit plumper Manipulation negativ auffallen, da ist Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt durchaus eine seriöse Dokumentation, die verschiedene Menschen zu Wort kommen lässt. Man verzichtet auch darauf, die Opfer auszubeuten, indem man ihr Leid ins Rampenlicht rückt. Ob es den Film unbedingt gebraucht hat, darüber lässt sich natürlich streiten. Aber es ist doch ein weiteres Beispiel dafür, wie man an der Menschheit verzweifeln kann – vor allem dem Teil, der sich in einer selbst gebastelten Welt verbarrikadiert und andere damit ins Unglück zieht.

Credits

OT: „Evil Influencer: The Jodi Hildebrandt Story“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Skye Borgman
Musik: Ian Hultquist
Kamera: Bryan Gosline

Trailer

Weitere Netflix Titel

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fazit
„Evil Influencer: Die Story von Jodi Hildebrandt“ erinnert an zwei streng gläubige Frauen, die systematisch Kinder misshandelt haben. Der Dokumentarfilm verzichtet darauf, die Einzelgeschichte größer zu hinterfragen. Schockierend ist diese aber auch in der Form natürlich.
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