Im Dreck – Staffel 1 En el barro In the Mud Netflix Streamen online
© Consuelo Oppizzi / Netflix

Im Dreck – Staffel 1

„Im Dreck – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 14. August 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Schon der Weg zu dem Frauengefängnis La Quebrada gestaltet sich für Gladys Guerra (Ana Garibaldi) und diverse andere schwierig, als der Gefangenentransport überfallen wird – eine Erfahrung, die sie zusammenschweißen werden. Und Zusammenhalt ist wichtig in der Institution, die voll ist von Kriminellen und in der selbst zahlreiche Verbrechen begangen werden. So führen Lefty (Lorena Vega) und Maria (Cecilia Rossetto) zwei Gangs an, die einander nichts schenken. An der Spitze des Gefängnisses steht dabei Cecilia (Rita Cortese), die als Leiterin das Sagen hat. Theoretisch zumindest. Praktisch geschehen viele Dinge, die sich ihrer Kontrolle entziehen. Der Aufenthalt in dem Knast ist für viele Frauen ein täglicher Überlebenskampf …

Abgründe in einem Frauengefängnis

In der letzten Zeit hat es eine ganze Reihe von Serien auf Netflix gegeben, die sich an Fans düsterer Geschichten richten. Da war der südafrikanische Thriller Marked über eine Fahrerin eines Geldtransports, die für ihr krankes Kind zur Kriminellen wird. Perfide war auch Trigger, ein südkoreanischer Beitrag, bei dem ein mysteriöser Mann gezielt an labile Menschen Schusswaffen verteilt. Die mexikanische Produktion Unsagbare Sünden wiederum erzählt von einer Frau, die ihren Liebhaber auf ihren Mann ansetzt, um ihn mit kompromittierenden Videos erpressen zu können. Wer diese ganzen Serien bereits durch hat, für den bringt der Streamingdienst mit Im Dreck einen weiteren Ausflug in die Abgründe an, bei dem es – der Titel nimmt es bereits vorweg – sehr dreckig zugeht.

Dabei gibt es zwei Quellen, aus dem der Morast an die Oberfläche kommt. Zum einen sind da die diversen kriminellen Aktivitäten, die in dem Gefängnis stattfinden. Denn wenn wir eines aus den vielen Filmen und Serien gelernt haben, die in einem solchen Setting spielen: Nur weil man eingesperrt ist, heißt das nicht, dass man keine weiteren Verbrechen begehen kann. Im Dreck hält sich da an die üblichen Klischees, auch bei der Figurenzeichnung. Wobei zumindest ein Faktor aber in Erinnerung bleibt. Wo es sonst bei solchen Knastkriminellen um Drogen und Schmuggel geht, da werden hier Pornos gedreht. Auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen. Es zeigt aber auch, dass man bei der Serie noch nicht einmal versucht, sich an einem Alltag zu orientieren. Hier darf alles etwas übertrieben sein, das große Drama wird gesucht.

Uninteressant und zäh

Diese Knastabgründe werden mit den Vorgeschichten der Frauen verbunden. Wer sind sie? Was haben sie getan, um im Gefängnis zu landen? Das erinnert natürlich an Orange Is the New Black, eine der ersten großen Serien auf Netflix. Auch dort ging es um ein Frauengefängnis und die Geschichten der Insassinnen, die in ausführlichen Flashbacks erzählt wurden. So ausführlich, dass die Gegenwart manchmal in den Hintergrund rückte. Bei Im Dreck ist das nicht ganz so ausgeprägt, der Fokus liegt auf den aktuellen Ereignissen. Die Figuren sind aber auch nicht annähernd so interessant geworden wie bei der naheliegenden Referenz. Wo einem diese mit der Zeit doch näherkamen und man mit den deutlicher werdenden Ambivalenzen tatsächlich Anteilnahme entwickelte, da sind die Protagonistinnen einem hier eher egal.

Überhaupt hinterlässt die Serie keinen besonders guten Eindruck. Mal muss man sich über sie ärgern, mal langweilt man sich, wenn sich die acht Folgen wieder zu ziehen beginnen. Dann und wann ist da zwar schon auch mal etwas dabei, das durchaus Potenzial gehabt hätte, etwa wenn es um gesellschaftliche Themen geht. Es wird nur nie wirklich viel draus gemacht. Und dann ist da noch die forciert farblose Optik. Sicher, ein Gefängnis ist kaum ein kunterbunter Ort. Bei Im Dreck scheint man den Titel aber ein bisschen zu wörtlich genommen haben und erstickt alles in einem eintönigen Grau. Insgesamt fehlt dann auch ein gutes Argument, warum man sich in diese Abgründe begeben sollte.

Credits

OT: „En el barro“
IT: „In the Mud“
Land: Argentinien
Jahr: 2025
Regie: Alejandro Ciancio
Drehbuch: Silvina Frejdkes, Alejandro Quesada, Omar Quiroga, Sebastián Ortega
Idee: Sebastián Ortega
Musik: Murci Bouscayrol
Kamera: Miguel Abal, Sergio Dotta, Miguel Valfré
Besetzung: Ana Garibaldi, Valentina Zenere, Rita Cortese, Lorena Vega, Marcelo Subiotto, Carolina Ramírez, Ana Rujas

Bilder

Trailer

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Im Dreck – Staffel 1
fazit
„Im Dreck“ spielt in einem Frauengefängnis und erzählt von aktuellen kriminellen Aktivitäten, aber auch den Taten, welche die Protagonistinnen dorthin gebracht haben. Davon ist einiges überzogen. Die Figuren sind dennoch wenig interessant. Hinzu kommt eine Optik, die alles zu forciert in einem eintönigen Grau erstickt.
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