Hostage 2025 Netflix Streamen online Video on Demand
© Ollie Upton/Netflix

Hostage (2025)

Hostage 2025 Netflix Streamen online Video on Demand
„Hostage“ // Deutschland-Start: 21. August 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich haben die französische Präsidentin Vivienne Toussaint (Julie Delpy) und die britische Premierministerin Abigail Dalton (Suranne Jones) ein sehr heikles Thema, über das sie verhandeln müssen. So will Frankreich Teile der eigenen Armee gegen illegale Einwanderung vorgehen – und das auf britischem Boden. Doch diese Verhandlungen werden unterbrochen, als Daltons Ehemann Dr Alex Anderson (Ashley Thomas), der für Ärzte ohne Grenzen tätig ist, entführt wird. Toussaint bietet sich als Unterstützerin an, gegen eine Gegenleistung. Doch auch sie gerät ins Visier der unbekannten Gruppe und wird mit einem länger zurückliegenden Vorfall erpresst. Nur wer steckt hinter all dem? Und was genau bezwecken diese Leute mit ihren Taten?

Fünf Folgen voller Themen

Fans düsterer Stoffe werden derzeit auf Netflix reichlich bedient. Diese Woche gab es die brasilianische Serie Ströme des Schicksals um Flusspiraten, Menschenhandel und eine Rachetour sowie den deutschen Film Fall for Me um zwei Schwestern, dunkle Geheimnisse und viel Sex. Davor handelte der US-amerikanische Beitrag Night Always Comes von einer Frau, die zu zunehmend verzweifelten und illegalen Mitteln greift, um ihr Familienhaus zu retten. Verzweiflung spielte zudem in Trigger eine große Rolle, ein südkoreanischer Thriller über labile Menschen, die zu einem Blutbad gedrängt werden. Und weil es nie genügend solcher fiesen Geschichten geben kann, bringt der Streamingdienst mit Hostage eine weitere Serie heraus, in der Leute mit mindestens fragwürdigen Einstellungen umherlaufen.

Dabei scheint es bei der britischen Produktion zunächst primär um das Thema Politik zu gehen. Mal wieder werden Migration sowie der gesellschaftliche Rechtsruck angesprochen, der sich in vielen Ländern beobachten lässt. Wenn die französische Präsidentin das Militär im Ausland einsetzen will, um Einwanderer abzuhalten, liegen Vergleiche zu Marine Le Pen auf der Hand. Nur dass Hostage klarmacht, dass die problematische Politik von Toussaint weniger auf einer eigenen Überzeugung basiert, sondern einem Willen zur Macht. Letzterer wird in den fünf Folgen immer mal wieder angesprochen werden. Das anfängliche Thema rückt aber weit in den Hintergrund, wenn es von vielen anderen ersetzt wird. So vielen, dass man irgendwann schon gar nicht mehr sagen kann, was Serienschöpfer Matt Charman (Treason) hier eigentlich erzählen will. Selbst die titelgebende Geiselnahme ist nicht so wichtig, wie man erwarten dürfte.

Am End unbefriedigend

Manches davon ist zwar ebenfalls erzählenswert. Unter anderem geht es in Hostage um Verbündete in Kriegsregionen, die von westlichen Regierungen im Stich gelassen werden – Afghanistan lässt grüßen. Anderes ist jedoch eher weniger alltagsnah, da wurden dann willkürlich Stränge und Ideen zusammengeworfen, ohne dass jemand darauf geachtet hat, ob das irgendwie zusammenpasst. Hinzu kommt, dass man ganz viel persönliches Drama eingebaut hat. Zwar ist es nicht grundsätzlich verkehrt, wenn auch das Privatleben der Figuren miteinbezogen wird. Wenn dann aber nur Affären und verletzte Eitelkeiten herausspringen, ist das eher weniger interessant. Da hätte man gern einiges streichen können und aus der Serie vielleicht sogar einen Film machen dürfen.

Schlecht ist das Ergebnis deshalb nicht. So gibt es eben die Punkte, die der Geschichte etwas Relevanz geben. Man hat ein prominentes Ensemble zusammengetragen. Später kommt es auch zu einem Zwischenfall, der einen tatsächlich überraschen darf, so konsequent wird es dann doch selten. Diesen Mut hätte man sich an anderer Stelle auch gewünscht, gerade das Finale enttäuscht eher. Insgesamt reicht es bei Hostage fürs Mittelfeld. Zwar passiert hier ständig etwas und es tauchen neue Gefahren auf, weshalb man sich eher nicht langweilen wird. So spannend, dass das hier zum Pflichtprogramm würde, wird es aber auch nicht. Da wäre insgesamt einiges mehr drin gewesen, wenn man sich auf weniger Punkte konzentriert und diese ausgebaut hätte. So bleibt es eher unbefriedigend.

Credits

OT: „Hostage“
Land: UK
Jahr: 2025
Regie: Isabelle Sieb, Amy Neil
Drehbuch: Matt Charman
Idee: Matt Charman
Musik: Jeff Russo
Kamera: Matt Gray
Besetzung: Julie Delpy, Suranne Jones, Corey Mylchreest, Lucian Msamati, Ashley Thomas, James Cosmo, Jehnny Beth

Bilder

Trailer

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fazit
„Hostage“ erzählt, wie die französische Präsidentin und die britische Premierministerin in eine fiese Geschichte hineingezogen werden. Letztere überschlägt sich regelmäßig, wenn die unterschiedlichsten Themen auf den Tisch kommen. Einige sind interessant, andere weniger. Am Ende ist die Thrillerserie zu unausgegoren und kommt übers Mittelmaß nicht hinaus, trotz einiger spannender Ansätze.
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