Familie, aber nur fast Almost Family Família, Pero No Mucho Netflix Streamen online
© Ricardo Hubbs/Netflix

Familie, aber nur fast

Familie, aber nur fast Almost Family Família, Pero No Mucho Netflix Streamen online
„Familie, aber nur fast“ // Deutschland-Start: 18. Juli 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der brasilianische Barbesitzer Otávio (Leandro Hassum) liebt seine Tochter Mariana (Julia Svacinna) über alles. Umso misstrauischer ist er daher, als er erfährt, dass sie während des Studiums einen Mann kennengelernt hat. Zumal sich auch noch herausstellt, dass Miguel (Simón Hempe) Argentinier ist, was für Otávio gar nicht geht. Dennoch willigt er ein, dass die beiden Familien sich in Bariloche treffen, um einander kennenzulernen. Die gute Absicht wird dabei jedoch schnell auf die Probe gestellt, es kommt zu einer Reihe von Auseinandersetzungen, vor allem zwischen den Vätern. Denn auch Hector (Gabriel Goity) hat seine eigenen Ansichten und versucht diese durchzudrücken, koste es, was es wolle …

Familienstreit am laufenden Band

In der letzten Zeit hat Netflix auf die unterschiedlichste Weise versucht, das Publikum zum Lachen zu bringen. Für ein jüngeres Publikum gibt es die Animationsserie Die 7 Bären, die auf einer Comicreihe basiert und bekannte Märchen umdeutet. Da ist Almost Cops über zwei ungleiche Hilfspolizisten, die sich mit Hundeexkrementen, während sie insgeheim einen Mord aufklären wollen. Konfliktreich geht es erwartungsgemäß auch in Madea’s Destination Wedding zu, dem mittlerweile 13. Film von Tyler Perry über die (fast) alltägliche Chaosfamilie. Wer für Letztere ein Faible hat, kann es nun mit Familie, aber nur fast versuchen. Denn auch dort streiten sich diverse Familienmitglieder. Vor allem aber streiten sich zwei Familien, die durch äußere Umstände zusammengebracht werden, dabei aber wenig füreinander übrighaben.

Wobei sich die brasilianische Komödie schon sehr auf die Animositäten der beiden Väter konzentriert. Sieht es anfangs noch so aus, als könnte Otávio einfach nur gegen die drohende Hochzeit kämpfen wollen, werden die beiden Männer bald zu Rivalen und damit zum Mittelpunkt der Geschichte. Tatsächlich rückt die Romanze der Kinder eine ganze Weile in den Hintergrund, bevor man sich spät noch einmal daran erinnert, worum es eigentlich ging. Stattdessen sehen wir in Familie, aber nur fast Szene um Szene, in denen die Streithähne sich beharken. Das ist oft völlig willkürlich, wird lediglich ein bisschen durch die Rivalität zwischen Brasilien und Argentinien erklärt. Als Außenstehende darf man sich dennoch fragen, was da das Problem ist, dass sich zwei erwachsene Männer derart kindisch verhalten und selbst banalste Szenen zu einem Wettstreit gemacht werden.

Anstrengend bis langweilig

Wobei das natürlich genau der Punkt ist, mit dem der Film sein Publikum unterhalten möchte: Erwachsene, die sich völlig lächerlich machen und alles in Chaos stürzen. Das darf man natürlich lustig finden. Aber eben auch anstrengend, zumal alles bewusst überzogen ist. Overacting ist da keine Begleiterscheinung, sondern fester Bestandteil. Leandro Hassum (Mein Schwager ist ein Vampir, Vizinhos – Nachbarn) und Gabriel Goity (Ruhe in Frieden) schenken sich da wirklich nichts. Damit soll dann auch verdeckt werden, dass die Figuren ziemlich langweilig sind, Familie, aber nur fast weder über die Väter noch über die übrigen Familienmitglieder etwas Substanzielles zu sagen hat. Diese Leute sind nur ein Vorwand, um einen Gag nach dem anderen rauszuhauen.

Das heißt nicht, dass man nicht versucht hätte, noch ein bisschen Herz einzubauen. Gegen Ende hin geht es dann doch noch um die Beziehung der beiden jungen Menschen, die lange in Vergessenheit geraten ist. Wenig überraschend kommt es auch bei den Familien zu einem Umdenken, man will dann doch füreinander da sein, der versöhnliche Ton zum Schluss ist obligatorisch. Und ebenso einfallslos wie der Rest. Familie, aber nur fast ist eine dieser Komödien, die zwar nicht wirklich etwas verkehrt machen, letztendlich aber trotz der Lautstärke so wenig zu sagen haben, dass man sich das sparen kann. Der Beitrag ist schnell wieder vergessen, wie so viele andere Netflix-Produktionen auch, die nur dazu dienen, das Sortiment möglichst bequem wachsen zu lassen.

Credits

OT: „Família, Pero No Mucho“
Land: Brasilien
Jahr: 2025
Regie: Felipe Joffily
Drehbuch: Leandro Soares
Kamera: Andre Horta
Besetzung: Leandro Hassum, Gabriel Goity, Mariela Pizzo, Karina Ramil, Julia Svacinna, Simón Hempe, Abril Di Yorio, João Barreto

Bilder

Trailer

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Familie, aber nur fast
fazit
In „Familie, aber nur fast“ geraten ein Brasilianer und ein Argentinier aneinander, weil deren Kinder heiraten wollen. Die Komödie spielt mit der Rivalität der beiden Länder, spart nicht an Konflikten und absurden Situationen. Tatsächlich lustig ist das Ergebnis aber kaum, das ständige Overacting und die erzwungenen Streitigkeiten sind eher anstrengend, zumal die Figuren wieder einmal langweilig sind.
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