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Bullet Train Explosion

„Bullet Train Explosion“ // Deutschland-Start: 23. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es sieht wie ein ganz gewöhnlicher Tag aus, als Takaichi (Tsuyoshi Kusangi) und die restliche Besatzung den Hochgeschwindigkeitszug Hayabusa No. 60 betreten, um die Passagiere und Passagierinnen sicher nach Tokio zu bringen. So wie sie es viele Male bereits getan haben. Dabei ahnen sie nicht, dass diese Fahrt ihre letzte sein könnte: Jemand hat an Bord eine Bombe versteckt und verlangt nun 100 Milliarden Yen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, verrät die unbekannte Person, dass der Zug auch dann in die Luft fliegt, wenn die Geschwindigkeit unter 100 Stundenkilometer fällt. Doch was nun? Während die Politik grundsätzlich Handel mit Terroristen ablehnt, sind Takaichi und die anderen primär daran interessiert, das Leben der Menschen zu retten. Aber das ist nicht einfach, denn bei der Geschwindigkeit gehen ihnen über kurz oder lang die Gleise aus …

Späte Fortsetzung eines Klassikers

Ein Fahrzeug, das eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit halten muss, damit es nicht in die Luft fliegt? Da dürften die meisten an Speed denken, den hochkarätig besetzten Hit von 1994, bei dem ein Bus zu einer fahrenden Bombe umfunktioniert wurde. Daher liegt der Verdacht nahe, dass man sich bei Bullet Train Explosion an diesem Film bedient hat. Tatsächlich handelt es sich bei dem japanischen Netflix-Thriller auch um ein Remake. Nur stand dabei nicht die oben genannte Höllenfahrt Pate, sondern Panik im Tokio-Express aus dem Jahr 1975. Wobei es sich streng genommen um eine Fortsetzung handelt, wenn Ereignisse aus dem Klassiker aufgegriffen werden. Man versucht also nicht, die Inspiration irgendwie zu verheimlichen, sondern nimmt stolz darauf Bezug.

Vorkenntnisse braucht es aber nicht, die inhaltlichen Verbindungen sind so dünn, dass man sie prinzipiell auch hätte weglassen können. Und eigentlich fühlt sich das hier dann doch mehr nach einem Remake an. Tatsächlich hat sich im Vergleich zum Original nicht wirklich viel getan. Es gibt zwar zwischendurch Momente, die einen Bezug auf die Gegenwart herstellen. Handys und soziale Medien gab es in den 1970ern nun einmal nicht. Auf die Handlung hat dies jedoch praktisch keine Auswirkungen: Man hätte das alles weglassen oder Bullet Train Explosion ein anderes zeitliches Setting geben können, ohne dass dies einen Unterschied gemacht hätte. Manche werden sich vielleicht an dieser überschaubaren Ambition stören. Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich schon geben dürfen.

Spannend, aber mit Längen

Nur ist das Bewährte kompetent umgesetzt. So kompetent, dass den meisten das egal sein dürfte. Regisseur Shinji Higuchi (Shin Godzilla, The Floating Castle – Festung der Samurai) weiß schon, wie er das alles in Szene zu setzen hat. Da sind immer wieder spannende Momente dabei, bei denen das Publikum mitfiebern darf. Wobei es nicht allein die allgegenwärtige Gefahr ist, die bei Bullet Train Explosion für Spannung sorgt. Zusätzlich steht da ja auch noch die Frage im Raum: Wer steckt denn hinter der Geiselnahme? Zwar scheint die Motivation zunächst klar zu sein. Das erklärt aber nicht alles, da sind noch diverse andere Fragen, die beantwortet werden müssen.

Das werden sie auch. Große Ansprüche darf man in der Hinsicht jedoch nicht haben, das ist alles schon sehr konstruiert. Überhaupt, Plausibilität sollte niemand erhoffen. Die meiste Zeit über stört das nicht weiter. Das ist hier ein Film, der mehr Spaß macht, wenn man nicht darüber nachdenkt. An manchen Stellen lässt es sich jedoch kaum vermeiden, dass der eigene Geist auf Wanderschaft geht, da Bullet Train Explosion noch ein weiteres Manko hat: die Länge. Knapp 140 Minuten nimmt das Werk für sich in Anspruch, ohne je die passenden Argumente zu liefern, warum es diesen Umfang verdient hat. Da kommt es dann zwangsläufig zu Längen, zumal auch die Figuren wenig geeignet sind, die Aufmerksamkeit an sich zu binden. Kann man darüber hinwegschauen, stimmt der Unterhaltungsfaktor aber, man kann hier schon ganz gut abschalten.



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Bullet Train Explosion
fazit
In „Bullet Train Explosion“ wird ein Hochgeschwindigkeitszug entführt und darf nicht langsamer werden, sonst fliegt er in die Luft. Der Film ist einerseits eine Fortsetzung des Klassikers „Panik im Tokio-Express“, fühlt sich jedoch mehr wie ein Remake an. Das Konzept funktioniert auch fünfzig Jahre später noch sehr gut, selbst wenn eigene Ideen fehlen und der Film insgesamt zu lang ist.
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