Pangolin Kulus Weg Netflix Streamen online
© Netflix/Gareth Thomas

Pangolin: Kulus Weg

Pangolin Kulus Weg Netflix Streamen online
„Pangolin: Kulus Weg“ // Deutschland-Start: 21. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Auch wenn sie nicht so umfangreich ist wie zu anderen Themen wie True Crime, ist doch auch die Sparte der Tierdokumentationen auf Netflix immer wieder gut bestückt. Wobei die Qualität dabei mitunter beträchtlich schwankt. Leben mit Leoparden beispielsweise verärgerte durch eine völlig unnötige Vermenschlichung der Protagonisten. Deutlich sehenswerter war da schon Das geheime Leben der Orang-Utans, welches uns die bedrohte Affenart näherbringt. Eine absolute Sensation war sogar Mein Lehrer, der Krake, das zahlreiche Preise erhielt, darunter auch einen Oscar für den besten Dokumentarfilm. Dessen Co-Regisseurin Pippa Ehrlich meldete sich kürzlich mit einem weiteren Werk auf dem Streamingdienst zurück und bleibt auch bei Pangolin: Kulus Weg ihrem tierischen Ansinnen treu.

Einsatz für ein bedrohtes Tier

Dieses Mal geht es um ein Tier, das vermutlich eher wenigen Menschen hierzulande ein begriff sein dürfte. Mit dem Namen Pangolin werden im englischen und französischen Sprachraum Schuppentiere bezeichnet, eine Säugetierfamilie, die – wie der Name schon sagt – komplett mit großen Hornschuppen bedeckt ist. Damit sind sie gut gegen andere Tiere geschützt. Und doch sind die acht Arten alle mehr oder weniger bedroht, weil sie begehrte Jagdtiere des Menschen sind. Pangolin: Kulus Weg spricht diese allgemeine Situation an und macht sich damit für den Schutz der Tiere stark. Immer wieder gibt es hier Warnungen und Plädoyers, Ehrlichs Film hat eine ausgeprägte ökologische Botschaft, die zwar primär auf eben diese Tiere abzieht, aber natürlich auch allgemeiner gefasst wird.

Da solche Plädoyers gern mal etwas sehr moralisierend und damit abschreckend werden können, wird hier aber nicht einfach nur doziert. Vielmehr nimmt man ein ganz konkretes Tier, um so einen Bezug herstellen zu können. Genauer steht im Mittelpunkt ein Schuppentierbaby, welches ein Mann gerettet hat. Da dieses noch nicht in der Lage war, sich selbst zu versorgen, wurde es mitgenommen und in einem geschützten Umfeld aufgezogen. Dabei ist das Ziel nicht, daraus ein Haustier zu machen. Ebenso wenig wurde ein Zoo als neue Heimat ausgewählt. Stattdessen war von Anfang an das Ziel, das Junge so weit aufzupäppeln und starkzumachen, dass es irgendwann in die Wildnis zurückgebracht werden kann. Pangolin: Kulus Weg schildert eben diesen langwierigen Prozess.

Exotisch und niedlich

Der Film spart dabei nicht mit einem Exotikfaktor, verbunden mit ganz viel Niedlichkeit. Auch wenn der Körper des Tiers eher weniger zum Kuscheln prädestiniert ist, ist der junge Protagonist so putzig, dass man sich doch dazu animiert fühlt. Es gibt auch immer mal wieder Szenen, in denen der Retter seinen Schützling in den Arm nimmt und wie ein Baby wiegt. Pangolin: Kulus Weg ist ein Dokumentarfilm, der quasi ohne eigenes Zutun Emotionen erweckt. Wer sieht, wie dieses etwas kuriose Wesen durch die Welt torkelt, immer etwas unbeholfen und ängstlich wirkt, weckt das Beschützerinstinkte. Erst im weiteren Verlauf finden sich stärker manipulative Momente, die es so gar nicht gebraucht hätte.

Insgesamt ist aber auch das neue Werk der südafrikanischen Regisseurin sehenswert. Der Film kombiniert die besagten emotionalen Elemente mit tatsächlicher Wissensvermittlung, wenn man mehr über die Schuppentiere erfährt. Natürlich richtet sich das an ein Publikum, das noch keine Vorkenntnisse hat. Wer sich zuvor schon mit den Tieren befasst hat, wird hier nichts Neues lernen. Im Mittelpunkt steht dann doch eher das gemeinsame Erleben und Entwickeln. Das funktioniert dafür gut: Pangolin: Kulus Weg ist eine Wohlfühldokumentationen, die einen zwar mit der besagten Warnung wieder in die Welt da draußen entlässt, aber auch mit einem Lächeln, das sich unweigerlich auf dem eigenen Gesicht breitmacht. Denn wenn es so ein kleines Wesen schafft, allen Gefahren zu trotzen, dann ist doch alles möglich, oder?



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Pangolin: Kulus Weg
fazit
„Pangolin: Kulus Weg“ schildert, wie ein verwaistes Schuppentierbaby aufgezogen und wieder in die Wildnis entlassen wird. Das ist sehenswert, mischt dabei Information mit Emotionalität, ohne zu manipulativ zu werden. Der Dokumentarfilm richtet sich dabei an ein Publikum, das noch nichts über diese Tiere weiß.
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