Der Alte: Alles weg

Als der Rentner Christian Lange (Walter Sachers) tot aufgefunden wird, stellt sich schnell heraus: Jemand hat ihn ermordet, mit einer Einwegspritze wurde ihm über die Schulter ein tödliches Gift injiziert. Aber warum sollte man ihn ermorden wollen? Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) versuchen eben das herauszufinden. Eine heiße Spur könnte der Mann sein, mit sich der Tote kurz zuvor gestritten hatte. Nur stellt sich die Identifizierung als schwierig heraus, da sich die Aussagen widersprechen. Oder ist die Antwort doch bei der Familie zu suchen? Schließlich sind sowohl Christians Tochter Sandra (Anja Knauer) wie auch Sohn Florian (David Korbmann) nicht gut auf den Verstorbenen zu sprechen. Und selbst Ehefrau Ingrid (Therese Hämer) scheint etwas zu verbergen …

Krimi nach bewährtem Muster

Und weiter geht es mit Der Alte. Vier Folgen der diesjährigen Staffel des ZDF-Dauerbrenners wurden bereits ausgestrahlt. Die Ausbeute war dabei gemischt. So gab es bisher zwei mäßige und zwei durchschnittliche Folgen. Der letzte Song zum Beispiel, wo es um den Tod einer Schlagersängerin ging, konnte man sich wegen der konstruierten Geschichte eher sparen. Besser war zuletzt Über dem Limit, das von dem Mord an einem umstrittenen Coachingexperten berichtete. Zwar war auch diese Geschichte wenig plausibel, sorgte aber für reichlich Rätsel. Und das gilt dann auch für Alles weg, Episode Nummer fünf der besagten Staffel, die nach einem bewährten Muster gestrickt wurde.

Wie so oft beginnt die Episode mit dem Fund einer Leiche, anschließend muss herausgefunden werden, wer den Mord begangen hat. Und wie praktisch immer gibt es mehrere Leute, die dafür in Frage kommen könnten. Wer gerne rätselt, hat bei Der Alte: Alles weg also zu tun, zumal es natürlich auch wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Diese muss man nicht zwangsläufig abkaufen, Glaubwürdigkeit ist erneut nichts, was weit oben auf der Prioliste angesiedelt war. Man muss sich aber auch nicht übermäßig darüber ärgern, da gibt es im deutschen Fernsehen oft Schlimmeres. Das Motiv lässt sich durchaus nachvollziehen, was ja auch schon mal was ist.

Emotionales Ende

Wenn die Folge in Erinnerung bleibt, dann aber aufgrund der emotionalen Komponente. Schon früh zeichnet sich ab, dass es da wieder um irgendein Drama geht. Zumindest in der Hinsicht gibt es keine Überraschungen. Und doch fällt die Antwort anders aus, als man erwarten würde. Und sie geht eben zu Herzen, wenn einen Der Alte: Alles weg so richtig durch die Mangel nimmt. Die hohe erzählerische Fernsehkunst ist das sicher nicht, diesen Anspruch verfolgt niemand. Wer aber eine Mischung aus Rätseln und Fühlen haben möchte, wird fündig. Nächste Woche geht es mit der Folge Bevorzugt behandelt weiter.