Schöne Bescherung National Lampoon’s Christmas Vacation
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Schöne Bescherung

Schöne Bescherung National Lampoon’s Christmas Vacation
„Schöne Bescherung“ // Deutschland-Start: 12. November 2004 (DVD)

Inhalt / Kritik

Clark Griswold (Chevy Chase) hat einen Traum: Er möchte seiner Familie ein wunderbares Weihnachtsfest schenken! Dafür schreckt er vor nichts zurück, ob beim Baum oder der Beleuchtung, nur das Beste und Größte ist ihm gut genug. Dabei muss er jedoch feststellen, dass das alles nicht so einfach ist wie gedacht. Schon bei der ersten Station, als er mit seiner Frau Ellen (Beverly D’Angelo) und den beiden Kindern Audrey (Juliette Lewis) und Rusty (Johnny Galecki) einen Baum besorgen will, läuft nicht nach Plan. Vor allem aber die Familie macht ihm einen Strich durch die Rechnung, als immer mehr von ihnen bei den Grisworlds auftauchen. Ehe Clark es sich versieht, sitzen Dutzende von Leuten an ihrem Tisch, während das Chaos von Minute zu Minute größer wird …

Ein verspäteter Kulthit

Kaum eine Filmfamilie dürfte bekannter sein als die Grisworlds. Mehr als 30 Jahre durften wir sie in verschiedene Generationen aufgeteilt begleiten, wie sie eigentlich nur Urlaub machen will, dabei aber jedes Mal in chaotische Szenen gerät. Los ging es 1983 mit Die schrillen Vier auf Achse, 2015 kam mit Vacation – Wir sind die Griswolds der fünfte und bislang letzte Film der Reihe heraus, ein Spin-off von 2003 sowie ein Kurzfilm von 2010 nicht mit dazugezählt. Schöne Bescherung ist Teil dieser Reihe und dabei doch ein Sonderfall. Denn während die Familie in den anderen Filmen durch die Weltgeschichte fährt, bleibt sie hier zu Hause. Das bedeutet aber nicht, dass die Sache für sie deswegen glimpflicher ausgeht. Man muss gar nicht weit fahren, damit ständig etwas schiefläuft.

Für viele dürfte der dritte der fünf Filme der bekannteste sein und den Rest der Reihe überdecken. Schließlich hat sich Schöne Bescherung zu einem Klassiker im Bereich der Weihnachtsfilme entwickelt, der kultisch verehrt wird und bei nicht wenigen mindestes einmal im Jahr angeschaut werden muss. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Komödie hierzulande gar nicht in die Kinos kam, man also – aus heutiger Sicht sicherlich überraschend – offensichtlich überhaupt keinen größeren Erfolg erwartete. Stattdessen wurde sie 1990 unter dem Titel Hilfe, es weihnachtet sehr direkt auf Video veröffentlicht. Erst durch die regelmäßigen Wiederholungen im Fernsehen erlangte er letzten Endes die Gunst des Publikums und wurde zum Hit.

Das (fast) alltägliche Chaos

Dabei macht der Film nicht wirklich viel anders als die vorherigen Teile, sieht man einmal von dem starren Setting ab. John Hughes, der schon bei den beiden ersten Filmen die Drehbücher geschrieben hatte und ein Jahr drauf mit Kevin – Allein zu Haus einen weiteren Weihnachtskult schrieb, hält sich an das Bewährte. So setzt der Humor einerseits auf die Dynamik der Figuren sowie regelmäßige Missgeschicke. In Schöne Bescherung vergeht kaum ein Moment, in dem nicht etwas schiefgeht, die Figuren etwas falsch machen oder auch falsch verstehen. Zu Letzterem gehört die schwerhörige Tante Bethany (Mae Questel) oder auch der angeheiratete Eddie (Randy Quaid), der bei dem eskalierenden Finale eine gehörige Mitverantwortung trägt.

Die ganz große Komödienkunst ist das Ergebnis nicht unbedingt. So wird das satirische Potenzial nur selten genutzt, oft geht es in dem Klamauk lediglich darum, dass etwas kaputtgeht. Die Kritiken waren deshalb seinerzeit nicht überragend. Und doch macht es Spaß, wie hier eine Chaotentruppe zusammenkommt und durch eine konstante Unbedachtheit aller Beteiligter eine kleine Vorstadthölle ausbricht. Ein bisschen Besinnlichkeit darf dabei nicht fehlen, zum Schluss gehört das bei einem solchen Film quasi gesetzlich dazu. Aber das fällt nicht störend aus. Getragen von einem spielfreudigen, zum Teil leider zu wenig genutzten Ensemble entstehen in Schöne Bescherung Situationen, die zwar schon alle überzogen sind, dabei aber noch so lebensnah, dass sich das Publikum darin wiederfinden kann. Bei dieser Komödie darf man über andere ebenso lachen wie über sich selbst.

Credits

OT: „National Lampoon’s Christmas Vacation“
AT: „Hilfe, es weihnachtet sehr“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Jeremiah S. Chechik
Drehbuch: John Hughes
Musik: Angelo Badalamenti
Kamera: Thomas E. Ackerman
Besetzung: Chevy Chase, Beverly D’Angelo, Juliette Lewis, Johnny Galecki, John Randolph, Diane Ladd, E. G. Marshall, Doris Roberts, Miriam Flynn, Randy Quaid

Trailer

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Schöne Bescherung
fazit
Der dritte Teil der Reihe hält sich abgesehen von dem ungewohnt starren Setting an die Erfolgsformel, wenn die Familienzusammenführung in „Schöne Bescherung“ im absoluten Chaos endet. Anspruchsvoll ist das nicht, das satirische Potenzial wird wenig genutzt, Gleiches gilt für einen Teil des Ensembles. Und doch macht es Spaß zuzusehen, wie ständig etwas schiefgeht, es zu Missverständnissen kommt und alles zunehmend eskaliert.
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