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Tatort: Auf ewig Dein

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„Tatort: Auf ewig Dein“ // Deutschland-Start: 2. Februar 2014 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es ist ein Anblick des Grauens, der sich der Polizei da bietet: Eine 12-Jährige wurde sexuell missbraucht, brutal ermordet und dann im Wald verscharrt. Als  Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Daniel Kossik (Stefan Konarske) und Nora Dalay (Aylin Tezel) die Ermittlungen aufnehmen, ahnen sie schnell, dass Eile geboten ist. Denn auch andere Mädchen sind verschwunden. Während sie die Familien der Mädchen befragen und erste Spuren verfolgen, taucht plötzlich Markus Graf (Florian Bartholomäi) auf. Ihn und Faber verbindet eine lange Vorgeschichte, hatte der Kommissar doch einst dessen Vater ins Gefängnis gebracht. Je mehr sich der Polizist mit dem jungen Mann beschäftigt, umso mehr bestätigt sich ein furchtbarer Verdacht …

Anfänge eines Serienmörders

Während sich beim Tatort die Protagonisten und Protagonistinnen innerhalb eines Teams von Film zu Film wiederholen, gilt das für Außenstehende normalerweise nicht. Insofern ist Auf ewig dein schon etwas Besonderes. Zum einen taucht der Callboy Toni (Jo Weil) mehrfach auf, der schon in den ersten drei Filmen des Dortmunder Teams zu sehen war. Wichtiger noch ist aber, dass der 2014 erstmals ausgestrahlte 898. Teil der ARD-Krimireihe die Figur des Markus Graf einführt. Der etablierte sich aus dem Stand als Erzfeind von Faber, der mit diesem ein perfides Spiel beginnt. Zweimal kehrte er später noch zurück: Auch in Tollwut (2018) und Monster (2020) wurde er zum Gegenspieler und brachte jeweils den Kommissar an seine eigenen Grenzen.

Das macht den Film für Schnüffelnasen eher weniger interessant. Zwar wird anfangs noch so getan, als könnte praktisch jeder hinter den Entführungen und Morden stecken. Sobald Graf aber auftaucht, kümmert sich keiner mehr wirklich um die üblichen Verdächtigen. Tatort: Auf ewig Dein ist dann doch sehr stark auf das Duell zwischen den beiden Männern zugeschnitten. Wie viel Spaß man an dem Film hat, hängt daher maßgeblich davon ab, wie sehr man sich auf dieses Duell einlassen kann. Da geht es dann weniger um Plausibilität, Drehbuchautor Jürgen Werner kümmert es nicht allzu sehr, dass da einiges nicht wirklich Sinn ergibt oder zumindest konstruiert ist. Er geht stattdessen lieber auf maximale Konfrontation.

Überall Streit

Wobei er drumherum noch eine ganze Reihe weiterer Konflikte eingebaut hat. Bönisch zofft sich mit dem Callboy Toni, dessen Kundin sie war. Bei Kossik und Dalay hängt der Haussegen schief. Und selbst innerhalb des Teams wird gekeifert und gestritten, da vergeht kaum eine Minute, in der mal nicht jemand anderen etwas an den Kopf wirft. Das macht Tatort: Auf ewig Dein zu einem zuweilen eher anstrengenden Film, zumal manche dieser Konflikte nicht wirklich begründet werden und in der Summe schon sehr viel sind. Da ging es offensichtlich doch mehr darum, das Gefühl von Spannungen zu erzeugen und das Publikum auf diese Weise zu fesseln. Oder es in eine solche Schockstarre zu versetzen, dass es nicht mehr in der Lage ist umzuschalten.

Das kann durchaus funktionieren, da die Schauspieler in ihren jeweiligen Rollen aufgehen. Vor allem Hartmann beeindruckt durch seine völlig entfesselte Darstellung von Faber, dem es mittlerweile völlig egal ist, von anderen für bekloppt gehalten zu werden. Und Florian Bartholomäi ist nicht ohne Grund ein auf Schurkenrollen in TV-Krimis gebuchter Schauspieler, auch wenn seine Darstellung in Herz aus Eis noch ein Stück stärker war. Aber es reicht doch, um aus Tatort: Auf ewig Dein einen recht soliden Teil der Endlosreihe zu machen. Auch wenn die Geschichte nicht wirklich gut ist, die Atmosphäre macht das doch zu einem guten Stück wieder wett. Gerade die zunehmende Eskalation, wenn alles in sich zusammenkrachen droht, rechtfertigt eine Sichtung.

Credits

OT: „Tatort: Auf ewig Dein“
Land: Deutschland
Jahr: 2014
Regie: Dror Zahavi
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Jörg Lemberg
Kamera: Gero Steffen
Besetzung: Jörg Hartmann, Anna Schudt, Aylin Tezel, Stefan Konarske, Florian Bartholomäi, Jo Weil, Hans-Jochen Wagner, Martin Reik

Bilder

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Tatort: Auf ewig Dein
Fazit
„Tatort: Auf ewig Dein“ war die erste Begegnung von Faber und seinem Gegenspieler Markus Graf, der als manipulativer Serienmörder eingeführt wird. Die zahlreichen Konfrontationen sorgen für Spannung. An die Geschichte sollte man hingegen keine besonders hohen Ansprüche haben.
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