Tatort Dein Verlust TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ORF/Petro Domenigg

Tatort: Dein Verlust

Tatort Dein Verlust TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Tatort: Dein Verlust“ // Deutschland-Start: 10. März 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war es ja schöner Anlass für die Feier. Man wird schließlich nur einmal im Leben sechzig. Für Kommissar Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) ist im Anschluss die Feierlaune aber rasch vorbei. Nicht nur, dass er einen ausgesprochenen Kater hat, nachdem er am Abend zuvor wohl ein bisschen zu viel zu sich genommen hat. Er steht plötzlich auch noch unter Mordverdacht. So wurde der Clubbesitzer Otto Hübner erschossen, alle Indizien verweisen auf Eisner. Der streitet alles ab, kann aber nicht wirklich viel zur Lösung des Falls beitragen, hat er sich doch derart stark abgeschossen, dass er einen Filmriss hat. Nur, wenn er es nicht war, wer dann? Und warum sollte derjenige Eisner belasten wollen? Seiner Kollegin und Freundin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) bleibt nichts anderes übrig, als auf eigene Faust weiter zu ermitteln …

Ein Kommissar unter Mordverdacht

Das Gute und Schlechte am Tatort: Man weiß nie so wirklich, was einen erwartet. Zwar geht es meistens darum, dass ein Mord begangen wurde und das jeweilige Team diesen nun aufklären muss. Beim „wie“ kommt es aber zu deutlichen Unterschieden. Zuletzt war da Borowski und der Wiedergänger, der mit Meta-Elementen und Horroranleihen aus der Reihe tanzte. Davor ging es in Cash richtig dramatisch zu, wenn das Dortmunder Team endgültig auseinanderbricht. Mit Dein Verlust steht nun wieder ein Ausflug nach Wien an, wo das Duo Eisner und Fellner schon seit vielen Jahren ermittelt. Und auch dort droht zwischenzeitlich das Aus, wenn ausgerechnet unser Dauerkommissar unter Mordverdacht steht, ihm viele Jahre Gefängnis winken.

Es ist kein wirklicher Spoiler zu sagen, dass es nicht so weit kommen wird. Das Szenario, dass die Hauptfigur plötzlich selbst verdächtigt wird und die eigene Unschuld beweisen muss, ist schließlich altbewährt. Viele Krimireihen greifen irgendwann darauf zurück, um auf diese Weise für Spannung sorgen zu wollen – auch wenn es eigentlich nichts weniger Spannendes gibt als einen Krimi, dessen Schluss von vornherein feststeht. Es ist auch nicht so, dass man hier nicht auf die Idee kommen kann, wer tatsächlich den Mord begangen haben könnte. Nur das Motiv will sich einem nicht erschließen, weil Tatort: Dein Verlust in der Hinsicht keinerlei Hinweise rausrückt. Erst ganz zum Schluss wird das Thema überhaupt angesprochen, was schon ein wenig billig ist. Wer gerne rätselt, hat hier keinerlei Chance, die Lösung selbst zu erarbeiten.

Gut gespielte Durchschnittsware

Insgesamt ist der Film als Krimi eher weniger begeisternd. Das Motiv am Ende leuchtet zwar schon ein, ist aber nicht viel mehr als ein Klischee. So wie eben vieles bei dem 1264. Teil des ARD-Dauerbrenners ein Klischee ist. Nervenkitzel ist auch nicht unbedingt angesagt. Erst spät wird es in Tatort: Dein Verlust überhaupt einmal brenzlig. Zuvor gibt es zwar ein diffuses Bedrohungsgefühl, wenn da offensichtlich jemand Eisner Böses will. Da ist auch eine Konfrontation, bei der die Nerven blank liegen. In Lebensgefahr schwebt der Kommissar aber kaum. Wäre es darum gegangen, hätte man seinen benommenen Zustand ausgenutzt und ihn direkt ausgeschaltet, anstatt ihn ins Gefängnis bringen zu wollen.

Über weite Strecken gibt es dann auch keinen wirklichen Grund, warum man hier unbedingt einschalten müsste, zumal das Duo die eine oder andere fragwürdige Entscheidung trifft. Gerettet wird der Film aber durch das Ensemble. So haben Eisner und Fellner ein ganz besonderes Verhältnis, welches von Krassnitzer und Neuhauser auch gut ausgespielt wird. Die übrigen Schauspieler und Schauspielerinnen überzeugen ebenfalls. Aber das reicht nicht aus, um aus Tatort: Dein Verlust mehr zu machen als einen weiteren durchschnittlichen Fernsehkrimis, von denen es nun wirklich mehr als genug gibt. Wer Fan des Duos ist, schaltet ein. Der Rest verpasst nicht viel, wenn man sich entschließen sollte, den Sonntagabend anderweitig zu nutzen.

Credits

OT: „Tatort: Dein Verlust“
Land: Österreich
Jahr: 2024
Regie: Katharina Mückstein
Drehbuch: Samuel R. Schultschik, Thomas Christian Eichtinger
Musik: Karwan Marouf
Kamera: Michael Schindegger
Besetzung: Harald Krassnitzer, Adele Neuhauser, Hubert Kramar, Christina Scherrer, Tanja Raunig, Julius Feldmeier, Eidin Seyed Jalali, Nicole Beutler

Bilder

Noch mehr Tatort

Wer noch weitere Tatort-Teile sehen möchte oder sich für die Geschichte der beliebten Krimireihe interessiert: In unserem Themenspecial erzählen wir euch mehr über den Dauerbrenner von den holprigen Anfängen bis heute, inklusive einer Liste zu sämtlichen bis heute ausgestrahlten Filmen! Dazu findet ihr unten noch eine Liste mit all unseren Tatort-Rezensionen.

T

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Tatort: Dein Verlust
fazit
„Tatort: Dein Verlust“ ist ein weiterer durchschnittlicher Teil des Krimidauerbrenners. So ist der Fall um den Kommissar, der unter Mordverdacht steht und seine Unschuld beweisen muss, ziemlich einfallslos. Das Ensemble reißt das ein Stück weit heraus, aber nicht genug. Wer nicht gerade ein Fan des Wiener Duos ist, kann sich das hier sparen.
Leserwertung8 Bewertungen
6.1
5
von 10