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Tatort: Dunkelheit

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„Tatort: Dunkelheit“ // Deutschland-Start: 5. Oktober 2025 (Das Erste)

Teilnahme

In der Abteilung für Altfälle geschieht normalerweise nicht sehr viel, weshalb Maryam Azadi (Melika Foroutan), Leiterin und einzige Mitarbeiterin der Abteilung, vor allem mit Aktenarbeit beschäftigt ist. Doch kaum stößt Hauptkommissar Hamza Kulina (Edin Hasanovic) hinzu, überschlagen sich die Ereignisse. Schließlich wurden bei der Wohnungsauflösung eines alten Mannes menschliche Überreste entdeckt, die lange zurückreichen. Schnell steht fest, dass es sich bei dem Verstorbenen um einen Serienmörder handelt, dem die Polizei lang erfolglos hinterherermittelte. Doch die Zeit drängt, wenn sie Antworten wollen, bevor die Öffentlichkeit von der Sache erfährt. Kulina hat dabei noch etwas anderes, das ihn beschäftigt: Seine Chefin Sandra Schatz (Judith Engel) nötigt ihn dazu, seine neue Kollegin im Auge zu behalten, weil der Verdacht im Raum steht, dass diese ihre Zeit im Archiv privat nutzt …

Emotionales Debüt des neuen Frankfurter Teams

Zwei neue Filme hielt der Tatort seit dem Ende der Sommerpause bislang für das Publikum bereit. Bei Ich sehe dich muss das fränkische Team herausfinden, weshalb ein Fahrradhändler ermordet wurde, was in tiefe menschliche Abgründe führt. Anschließend ging es bei dem Schweizer Beitrag Kammerflimmern um manipulierte medizinische Geräte und eine perfide Erpressung. Nun macht die Reihe in Frankfurt Halt, wo wir ein ganz neues Team kennenlernen. Schließlich verabschiedeten sich Janneke und Brix, das vorherige Team der hessischen Großstadt bei Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh’n nach 19 Filmen mit einem Knall von den Fans. Es ist ein schweres Erbe, welches Maryam Azadi und Hamza Kulina mit ihrem ersten Fall Dunkelheit antreten.

Grundsätzlich zeigt der Auftakt, dass dieses neue Team Potenzial hat. Die Idee, eine eigene Abteilung nur zu alten ungelösten Fällen zu haben, ist zwar nicht neu. Jussi Adler-Olsen hat daraus eine ganze Romanreihe gemacht, die vor einigen Monaten mit Dept. Q auch wieder eine neue Adaption bekommen hat. Dennoch ist das als Alternative innerhalb dieser Reihe willkommen, könnte prinzipiell ganz interessant werden. Und dann wäre da noch die Besetzung. Besonders Edin Hasanovic darf sein schauspielerisches Talent in Tatort: Dunkelheit beweisen, wenn sich seine Figur mit eigenen Dämonen herumplagt, die durch den Fall wieder ihren Weg an die Oberfläche finden. Man setzt an der Stelle ganz stark auf eine Emotionalisierung.

Unnötig plakativ

Nur ist das eben auch ein Manko des Films. Der 1309. Teil der ARD-Krimireihe will mit aller Macht irgendwelche persönlichen Dramen einbauen, egal ob sie nun gerade passen oder nicht. Da ist nicht nur die Verbindung konstruiert. Der Film wird dabei auch noch sehr plakativ. Allgemein ist Tatort: Dunkelheit nicht unbedingt ein Beispiel für subtiles Erzählen, da wird gern einmal der Holzhammer ausgepackt. Ob es nun die Kritik ist an übereifrigen True-Crime-Fans, die als Antagonistin eingeführte Schatz, das Eigenbrötlerische von Azadi oder auch die finale Szene, da wird immer ein bisschen dick aufgetragen, anstatt einfach darauf zu vertrauen, dass sich das auch natürlich entwickeln kann. Möglich, dass dies aber noch Anfangsschwierigkeiten sind, bei der Einführung eines neuen Teams ist das mit der Balance oft schwierig.

Viel zu rätseln gibt es auch nicht. So beginnt Regisseur und Co-Autor Stefan Schaller (Polizeiruf 110: Sabine, Tatort: Das Opfer) mit der Enthüllung, wer der Mörder war. Danach wird zwar weiter ermittelt, um weitere potenzielle Opfer zu finden, aber auch, weil es eventuell einen zweiten Täter gab. Aus beidem wird aber nicht viel gemacht, weshalb manche Zuschauer und Zuschauerinnen den Film unbefriedigend finden könnte. Eine spannende Auflösung? Gibt es nicht. Dennoch ist Tatort: Dunkelheit insgesamt ganz ordentlich. Die düstere Atmosphäre, die allgegenwärtige Melancholie und die besagte schauspielerische Leistung machen den Film zu einem der besseren. Inhaltlich darf man sich aber gern noch ein ganzes Stück steigern. Nächste Woche ermittelt das Dresdner Team in Siebenschläfer in einem Jugendheim.

Credits

OT: „Tatort: Dunkelheit“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Stefan Schaller
Drehbuch: Stefan Schaller, Senad Halilbasic, Erol Yesilkaya
Musik: Johannes Lehniger, Sebastian Damerius
Kamera: Yunus Roy Imer
Besetzung: Melika Foroutan, Edin Hasanovic, Judith Engel, Gordana Boban, Mieke Schymura, Anna Drexler, Martin Feifel, Andreas Schröders

Bilder

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Tatort: Dunkelheit
fazit
In „Tatort: Dunkelheit“ wird bei einem alten Fall um einen Serienmörder ermittelt, der auch persönliche Probleme an die Oberfläche bringt. Der Auftakt des neuen Frankfurter Teams ist atmosphärisch und zudem stark gespielt. Dafür nervt der Hang zum Plakativen, der Fall bietet zudem wenig Rätselstoff.
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