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Tatort: Kammerflimmern

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„Tatort: Kammerflimmern“ // Deutschland-Start: 28. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als an einem Samstagmorgen in Zürich und Umgebung mehrere Menschen zur selben Zeit einen Herzstillstand erleiden und daran sterben. Ein Zufall ist das nicht. Vielmehr hat jemand implantierte Defibrillatoren gehackt, die den Betroffenen dann tödliche Stromschläge versetzt haben. Und das ist nur der Anfang. Wer auch immer dahintersteckt, verlangt ein Lösegeld in dreistelliger Millionenhöhe, ansonsten wird die Technologie noch weitere Todesopfer fordern. Unter Hochdruck ermitteln die beiden Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler), suchen nach den Verantwortlichen, um sie zu stoppen. Erschwert wird die Arbeit durch die Journalistin Paula Bianchi (Annina Walt), die unbedingt die Menschen informieren möchte. Doch wird der Vorfall publik, droht eine Massenpanik …

Hektik beim Schweizer Team

Nachdem Fans vom Tatort drei Monate hatten warten und sich die Zeit mit endlosen Wiederholungen hatten vertreiben müssen, ging es vor zwei Wochen wieder weiter mit dem Sonntagabend-Krimi. Ich sehe dich handelte von einem freundlichen Fahrradhändler, dessen Mord Rätsel aufgab und schließlich tief in die menschlichen Abgründe führte. Die Reaktionen waren gemischt. Während die einen eben diesen Blick in die Tiefe mochten, waren andere von der Erzählstruktur, aber auch der Thematik weniger angetan. Nach dem Abstecher in Franken steht in Kammerflimmern wieder das Schweizer Team im Mittelpunkt, welches hier in seinem zehnten Fall ermitteln darf. Doch auch wenn die beiden Filme Teil derselben Reihe sind, könnten sie doch unterschiedlicher kaum sein.

Prinzipiell handelt es sich zwar auch bei dem 1308. Fall der ARD-Krimireihe um einen Whodunit, bei dem herausgefunden werden muss, wer ein Verbrechen begangen hat. Doch während der obige Film recht ruhig war und stark geprägt von der Vergangenheit, die nach und nach enthüllt wird, da ist bei Tatort: Kammerflimmern der Blick in die Zukunft gerichtet. Denn es gilt vor allem zu verhindern, dass noch zahlreiche weitere Menschen durch den Hack sterben. Der Film geht dadurch in eine stärkere Thrillerrichtung und versucht, durch den enormen Druck Spannung aufzubauen. Das Publikum soll eben nicht nur rätseln, sondern richtig mitfiebern. Und weil das am besten geht, wenn es einen persönlichen Bezug gibt, darf dann auf einmal auch die Mutter einer der beiden Kommissarinnen betroffen sein. Ein bisschen billig ist das schon.

Kaum Spannung

Vor allem überzeugt das Ergebnis auch nicht so wirklich. Auch wenn das Szenario an und für sich richtig perfide ist, es auch tatsächlich solche Hackerangriffe und Erpressungen von Krankenhäusern gab, gelingt es dem Film nicht, daraus Spannung zu erzeugen. An Hektik mangelt es dabei nicht, die wird ununterbrochen aufgezeigt. Das Publikum soll zu keiner Zeit vergessen, wie gefährlich das alles ist. Das Tempo könnte jedoch höher sein, wenn der Film einfach nicht von der Stelle kommt. Tatort: Kammerflimmern hält sich mit Dialogen auf, weil eben nicht viel gehandelt werden kann. Diese Dialoge sind aber nicht gut genug, um die Laufzeit wirklich zu füllen. Teilweise sind die dann doch eher ungelenk. Das erinnert ein bisschen an die The Asylum Filme, wo ebenfalls dauern aufgeregt gesprochen wird bei dem Versuch, die sparsame Handlung auszugleichen.

Dabei gibt es durchaus etwas zu rätseln. Anfangs meint man zwar noch, dass es hier nur um Geld geht und skrupellose Menschen. Erst gegen Ende hin offenbart sich, dass die Wahrheit etwas komplexer ist. Theoretisch. Praktisch spielt das aber keine große Rolle bei Tatort: Kammerflimmern, das Ergebnis ist dasselbe. Verbunden wird das dann mit ein wenig Kapitalismuskritik, die letztendlich aber auch eher lieblos geschieht. Insgesamt kann man sich den Krimi zwar schon anschauen, da gab es in der Reihe schon Schlechteres. Dennoch ist es schade, dass aus dem Stoff nicht mehr gemacht wurde. Nächste Woche feiert mit Dunkelheit das neue Frankfurter Team seinen Einstand.

Credits

OT: „Tatort: Kammerflimmern“
Land: Schweiz
Jahr: 2025
Regie: Barbara Kulcsar
Drehbuch: André Küttel, Petra Ivanov
Musik: Balint Dobozi
Kamera: Pascal Reinmann
Besetzung: Carol Schuler, Anna Pieri Zuercher, Aaron Arens, Rachel Braunschweig, Martin Vischer, Elias Arens, Annina Walt, Sven Schelker

Bilder

 

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Tatort: Kammerflimmern
fazit
In „Tatort: Kammerflimmern“ werden medizinische Geräte Ziel eines heimtückischen Hackerangriffs, der viele Tote nach sich ziehen kann. Der Film kombiniert dabei das übliche Rätseln mit einem stärkeren Thrilleranteil, wenn Druck und Gefahr hoch sind. Tatsächlich spannend ist der Film aber nicht, auch weil er kaum vorankommt und manchmal etwas billig ist.
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