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Tatort: Ich sehe dich

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„Tatort: Ich sehe dich“ // Deutschland-Start: 14. September 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche eines Mannes in der Flussaue nahe Nürnberg gefunden wird, stellt sich heraus, dass es sich dabei um den seit zwei Jahren vermissten Fahrradhändler Andreas Schönfeld (Benjamin Schaefer) handelt. Für Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) ist der Fall rätselhaft, schließlich galt der Tote als sehr freundlich, niemand hat etwas Negatives über ihn zu sagen. Warum sollte ihn dann jemand umbringen wollen? Für Voss steht fest, dass es noch eine zweite Seite an Schönfeld gegeben haben muss, irgendwelche Abgründe, die einen Mord rechtfertigen können. Auf der Suche nach Antworten stoßen der Polizist und seine Kollegin Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) unter anderem auf Erika Schönfeld (Marion Reuter), die Mutter von Andreas, sowie die blinde Lisa Blum (Mavie Hörbiger) …

Wer war der Tote?

Woran merkt man, dass der Sommer vorbei ist? Nein, es ist nicht das Wetter, welches dieses Jahr wieder so wechselhaft war, dass eine kalendarische Zuordnung nur schwer möglich war. Vielmehr ist es die Ausstrahlung neuer selbstproduzierter Krimis in den öffentlich-rechtlichen Sender, die den kommenden Herbst ankündigen. Schließlich machen die den Sommer über Pause. Auch bei dem Genreprimus Tatort wird eine neue Saison eingeleitet. Drei Monate hatten Fans warten müssen seit Rapunzel, der einen besonders haarigen Fall für die beiden Schweizer Kommissarinnen bereithielt. Mit Ich sehe dich wechseln wir nun nach Franken, wo Voss seinen ersten Fall ohne seine langjährige Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) bestreiten muss, die ein Jahr zuvor bei Trotzdem ausstieg.

Zeit für Melancholie bleibt aber nicht, der Abgang wird auch nicht weiter thematisiert. Schließlich ist da ein neuer Fall, der gelöst werden muss. Prinzipiell entspricht der 1307. Film des ARD-Dauerbrenners dem üblichen Whodunit-Schema: Am Anfang wird eine Leiche entdeckt, danach muss ermittelt werden, wer diesen Mord begangen hat. Etwas ungewöhnlich bei Tatort: Ich sehe dich ist der starke Fokus auf das Opfer. Meistens wird über dieses zu Beginn fast alles verraten, was es zu wissen gilt, um die Verbrecherjagd zu beginnen. Diesmal nimmt man sich aber richtig viel Zeit, um mehr über den Toten herauszufinden. Schließlich gibt es kein erkennbares Motiv. Um das Rätsel lösen zu können, muss deshalb nicht allein der Mord rekonstruiert werden. Wichtiger ist zunächst: Wer war Schönfeld überhaupt?

Ruhig und abgründig

Dass die Spurensuche einige dunkle Geheimnisse ans Tageslicht bringt, ist wenig verwunderlich. Der Film macht von Anfang an klar, dass der Tote irgendwie etwas Dunkles an sich haben muss. Die eigentlichen Enthüllungen sind dann zwar schon schockierend, nicht aber überraschend, die Vermutung lag irgendwie nahe. Tatort: Ich sehe dich ist deshalb auch weniger für ein Publikum geeignet, das gern rätselt. Es ist auch nicht so, als wäre der Ablauf wahnsinnig spannend. Die Geschichte wird so ruhig erzählt, dass manche vor den Fernsehern zwischendurch einnicken könnten. Vielleicht baute man deshalb zum Finale hin noch eine brenzlige Situation ein, so als Ausgleich. Das ist letztendlich aber zu wenig, um Nervenkitzel zu erzeugen. Wer solchen sucht, ist hier verkehrt.

Das heißt aber nicht, dass das Ergebnis schlecht ist. Tatsächlich ist Tatort: Ich sehe dich sogar einer der besseren Teile dieser Reihe im aktuellen Jahr. Wenn wir hier tief in die menschlichen Abgründe blicken, darf es einen durchaus frösteln. Schönfeld entpuppt sich als gleichermaßen komplexes, rätselhaftes wie abstoßendes Wesen. Das wird sicherlich nicht allen gefallen. Ob man mit einem solchen Film die neue Saison starten sollte, darüber lässt sich streiten. Aber es ist doch ein atmosphärischer Einstieg, der einen auf die vielen bösen Geschichten einstimmt, welche uns in den kommenden Monaten noch bevorstehen. Weiter geht es in zwei Wochen mit Kammerflimmern, einem weiteren Teil der beiden Schweizer Kommissarinnen. Dort werden mehrere Menschen mit manipulierten Defibrillatoren getötet.

Credits

OT: „Tatort: Ich sehe dich“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Danny Rosness, Max Färberböck
Drehbuch: Max Färberböck, Catharina Schuchmann
Musik: Diego Noguera
Kamera: Daniela Knapp
Besetzung: Fabian Hinrichs, Eli Wasserscheid, Stefan Merki, Lisa Sophie Kusz, Sigi Zimmerschied, Mavie Hörbinger, Alexander Simon, Marion Reuter, Benjamin Schaefer

Bilder

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fazit
„Tatort: Ich sehe dich“ handelt von einem ermordeten Mann, der hinter der freundlichen Fassade ein Monster gewesen sein muss. Das Ergebnis bietet zwar weniger Rätselstoff, ist zudem zwischenzeitlich ein bisschen sehr ruhig. Der Blick in die menschlichen Abgründe hinterlässt jedoch Eindruck.
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