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© Radio Bremen / Claudia Konerding

Tatort: Solange du atmest

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„Tatort: Solange du atmest“ // Deutschland-Start: 11. Mai 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als an der Weser die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, steht die Polizei erst vor einem Rätsel. Nach einigen Ermittlungen finden die Kommissarinnen Linda Selb (Luise Wolfram) und Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) heraus, dass es sich bei dem Toten um Marek Kolschak (Jonathan Berlin) handelt, der Ex-Freund von Rani Ewers (Via Jikeli). Diese wohnt mit ihrer Tochter Mia (Pola Friedrichs) bei Paula Södersen (Sarina Radomski), führt dort eine harmonische Wohngemeinschaft. Wäre da nur eben nicht Marek gewesen, der ihnen immer wieder auflauerte und stalkte. Könnte eine von ihnen den Mord begangen haben? Aber auch bei den Polizistinnen selbst geht es hochemotional zu, wenn es zu Streitereien innerhalb des Teams kommt …

Der tägliche Kampf

Zuletzt bewegte man sich bei Tatort recht stark weg vom Alltag, bewegte sich mehr in anderen Sphären. So ging es bei Im Wahn um die Frage, ob eine künstliche Intelligenz besser als Menschen dazu geeignet ist, Verbrecher zu identifizieren. Zugzwang wiederum nahm uns mit in ein Hotel, wo ein hochkarätiges Schachturnier ausgetragen wird – eine in sich geschlossene, ziemlich abgehobene Welt. Da ist Solange du atmest doch ein deutlich bodenständigerer Titel, wenn es um Menschen in der Masse geht, die ein unscheinbares, zum Teil schwieriges Leben führen. Sie schlagen sich irgendwie durch, bis es zu der Katastrophe kommt.

Das ist bei den Bremen-Krimis nichts Neues. Dort spielen viele Geschichten in der Mittelschicht, gern auch darunter. Schließlich kommt Moormann selbst von dort, ist ein Plattenbaukind, das seine Wurzeln immer mit sich herumträgt. In Tatort: Solange du atmest spielt das auch eine größere Rolle, wenn es zwischenzeitlich immer wieder um das schwierige Verhältnis zwischen ihr und ihrer Schwester Marie (Luisa Böse) geht. Diese war bereits in der Folge Donuts aufgetaucht, wo sie durch Liv ins Gefängnis kam. Dass das eine familiäre Beziehung belastet, versteht sich von selbst. Immer wieder wird dies auch zu einem Nebenthema. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, kracht es auch innerhalb des Teams, zeitweise sprechen die beiden Protagonistinnen nur noch durch ihre Fäuste miteinander.

Hauptsache Drama

Dass es bei Teams hin und wieder mal etwas ruppiger zugeht, ist natürlich keine Seltenheit. Geradezu berüchtigt sind die Filme aus Dortmund, wo quasi ständig die Fetzen fliegen. Kürzlich hat das in Abstellgleis gut geklappt. Oft ist es aber forciert, der Streit entwickelt sich nicht harmonisch. Bei Tatort: Solange du atmest ist das ähnlich. Zwar gibt der 1303. Teil des ARD-Dauerbrenners schon Gründe an, weshalb die beiden Frauen auf einmal aneinandergeraten. So richtig überzeugend ist das aber nicht. Da merkt man doch, dass der Streit zu gewollt war, der Weg dorthin nur ein Nebengedanke ist. Dabei hätte es das so noch nicht mal gebraucht, die Geschichte wird dadurch kaum erweitert.

Der Fall selbst ist auch ein wenig gemischt. So kommt bei den Ermittlungen nie so wirklich Spannung auf, was auch damit zusammenhängt, dass sich der Film mehr für die Figuren als das Verbrechen zu interessieren scheint. Als Drama ist das nicht schlecht, da sind gerade im Hinblick auf die Wohngemeinschaft ein paar bewegende Szenen dabei, nicht zuletzt wegen des talentierten Ensembles. Aber auch wenn Tatort: Solange du atmest punktuell schon gut ist, in der Summe ist das dann doch zu wenig. Es ist nicht einmal so, dass der Krimi etwas Relevantes zu den angesprochenen Themen zu sagen hätte. Dass Menschen furchtbar sein können, ist nun wirklich kein Geheimnis, dafür braucht es keinen Film am Sonntagabend. Und viel mehr als das springt in den anderthalb Stunden kaum heraus.



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Tatort: Solange du atmest
fazit
In „Tatort: Solange du atmest“ wird die Leiche eines jungen Mannes entdeckt, der sich als Stalker seiner Ex-Freundin entpuppt. Richtig spannend ist der Fall nicht, der Film überzeugt eher als Drama. Allerdings sind manche Streitigkeiten zu forciert, überzeugend ist das nicht gerade.
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