2023 Das Traumschiff: Vancouver TV Fernsehen ZDF Streamen Mediathek online DVD Herzkino
© ZDF/Dirk Bartling

Das Traumschiff: Vancouver (2023)

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„Das Traumschiff: Vancouver“ // Deutschland-Start: 9. April 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich soll eine Reise mit dem Traumschiff Entspannung bringen. So richtig gut klappt das derzeit aber nicht. So reist die an Multipler Sklerose erkrankte Corinna Sander (Leonie Brill) nach Kanada, um dort einen Autor zu treffen – zum Missfallen ihres Freundes Tarik Stein (Omar Akbar). Jens Kessler (Ingolf Lück) wiederum bildet sich nur ein, krank zu sein und treibt damit die Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandes) in den Wahnsinn. Deren Freundin Maike Kappes (Birthe Wolter) wiederum hat ein Auge auf den Navigationsoffizier Jan Riether (Karim Cherif) geworfen, muss vorher aber noch etwas Dringendes erledigen. Bei Rainer Chrom (Herbert Ulrich) und seinem Sohn Niklas (Levi Busch) stimmt hingegen seit dem Tod seiner Frau vieles nicht mehr. Währenddessen muss sich Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) mit einem beruflichen Angebot auseinandersetzen und stößt damit Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) vor den Kopf …

Auf in den Urlaub

Wer es an Ostern nicht schafft, in den Urlaub zu fahren, dem bleibt immer noch der Fernseher. So legte das Erste mit Schlaflos in Portugal einen Film vor, der idyllische Aufnahmen und komplizierte Gefühle miteinander kombinierte. Nun gibt es im Rahmen des Herzkinos den neuesten Teil von Das Traumschiff, also der Reihe, die wie keine andere für heimisches Urlaubsgefühl steht. Nachdem es Anfang des Jahres noch zu den Bahamas ging, steht mit Vancouver nun die gleichnamige kanadische Großstadt an. Langzeitfans kennen den Ort bereits, stand er doch 2005 schon einmal auf dem Reiseprogramm. Nun gibt es einen erneuten Ausflug dorthin, mit neuen Figuren und Geschichten.

Dieses Mal sind es sogar ganz besonders viele Geschichten. Traditionell hat die Reihe bei jeder Folge drei Handlungsstränge, die sich abwechseln. Beim 97. Teil des 1981 gestarteten ZDF-Dauerbrenners sind es sage und schreibe fünf Stränge, die nach und nach abgearbeitet werden. Das ist natürlich ziemlich viel Stoff, was in Das Traumschiff: Vancouver ausgepackt wird. Tiefgang braucht deshalb niemand zu erwarten, auch bei der Entwicklung der Geschichten gibt es deutliche Mängel. Mehrere Stränge werden irgendwann einfach aufgelöst und zu einem Happy End gezwungen, ohne dass vorher viel dafür getan wurde. Negativ fällt das gerade bei dem Vater-Sohn-Part aus, wo eine einzige Geste ausreichen muss, um die zahlreichen Baustellen auf einmal fertig gestellt werden. Denn da geht es nicht nur um den Tod der Mutter und die neue Partnerin, sondern auch eine geheime Neigung des Sohns.

Schön bebilderte Häppchen

In dem Zusammenhang irritieren die enormen Schwankungen bei der Tonalität. So sind die Geschichten um die mathematikbesessene Maike Kappes und den Hypochonder Jens Kessler als Komödien konzipiert, wenn gnadenlos überzeichnete Figuren sich und anderen das Leben unnötig schwer machen. Die tatsächlich schwerkranke Corinna Sander und die Vater-Sohn-Geschichte sind hingegen bleischwere Dramen, letzterer Strang ist zudem mit einem Plädoyer für mehr Offenheit verbunden. Das passt dann alles nicht so wirklich zusammen, Das Traumschiff: Vancouver verpasst es, aus diesen einzelnen Bestandteilen ein stimmiges Ganzes zu machen.

Inhaltlich darf man aber sowieso traditionell nicht zu viel erwarten. Zwar wird bei diesen Filmen immer wieder versucht, auch mal gesellschaftliche Themen anzusprechen und auch unter der Flagge der Diversität unterwegs zu sein. In die Tiefe geht das alles aber nicht, mehr als bekömmliche Häppchen für den Fernsehabend werden nicht angeboten. Dafür gibt es meistens schöne Bilder. Das trifft auch auf Das Traumschiff: Vancouver zu. So gibt es eine längere Passage, in der sowohl Parger und Grimm wie auch Sander und Stein in der Wildnis unterwegs sind. Die Chroms wiederum erkunden die Stadt, was ebenfalls nett anzusehen ist. Fans können damit auch dieses Mal einschalten und die Reise antreten. Wer bislang nicht mit den Filmen warm geworden ist, wird kaum bekehrt werden.

Credits

OT: „Das Traumschiff: Vancouver“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Eva Wolf
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Georgij Pestov
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Leonie Brill, Birthe Wolter, Herbert Ulrich, Levi Busch, Ingolf Lück, Omar Akbar, Karim Cherif, Jean Luc Caputo, Robert Seeliger

Bilder

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Das Traumschiff: Vancouver (2023)
fazit
„Das Traumschiff: Vancouver“ folgt den üblichen Wegen dieser Filme, ist dabei mit gleich fünf Handlungssträngen aber ziemlich überladen. Tiefgang darf man bei den ungleichen Spontan-Happy-Ends eh nicht erwarten. Dafür gibt es schöne Aufnahmen der kanadischen Wildnis.
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