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Rosamunde Pilcher: Wie verhext

Rosamunde Pilcher Collection 23 DVD
„Rosamunde Pilcher: Wie verhext“ // Deutschland-Start: 2. Mai 2021 (ZDF) // 18. Juni 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

Grace Kent (Jördis Richter) liebte schon als Kind Filme, schließlich sah sie in dem Kino ihres Vaters Clive (Helmut Zierl) jede Menge davon. Als Erwachsene schaffte sie auch tatsächlich eine Karriere beim Film, als Kostümbildnerin ist sie gefragt. Privat läuft es hingegen weniger gut bei ihr. Nicht nur, dass das Kino in der Krise steckt und keine wirkliche Zukunft mehr hat. Da ist auch die Sache mit ihrer Jugendliebe Sebastian Brody (Stefan König), die sie zurückließ, weil sie der Wahrsagerin Ruby Moyle (Petra Berndt) vertraut hatte. Als sie in ihre Heimat zurückkehrt, muss sie sich mit dieser Vergangenheit auseinandersetzen, als sie den Arzt Dr. Robert Hayford (Oliver Franck) und die Prophezeiung wahr zu werden scheint. Dabei erfährt sie auch von der rätselhaften Olivia Marlow (Marion Mitterhammer), die jeden Tag in der Vorführung eines Films sitzt, in der die verstorbene Schauspielerin Tamara die Hauptrolle hatte …

Alte Geheimnisse

Fans von Rosamunde Pilcher müssen inzwischen ja ziemlich geduldig sein. Obwohl die Dramen, welche auf Geschichten der britischen Autorin basieren, zu den Grundpfeilern der sonntäglichen Programmschiene Herzkino zählen, hat das ZDF wenig Interesse an der Produktion weiterer Filme. So ist der aktuellste Film Jahrestag über ein Paar, das sich nach einigen Jahrzehnten Ehe scheiden lassen möchte, bereits vor über fünf Monaten erschienen. Seitdem gibt es nur noch Wiederholungen zu sehen, etwa Schwiegertöchter über eine Unternehmerin zwischen Erbschaftsstreit, familiären Problemen und Krankheitsfällen. Mit Wie verhext kommt nun eine weitere solche Wiederholung, erstmals wurde der Film 2021 ausgestrahlt.

Der 159. Teil der 1993 begonnenen Filmreihe ist dabei in mehrfacher Hinsicht ein sehr typischer Beitrag. Wie so oft gibt es hier Geheimnisse, die aufgedeckt werden müssen, gibt es lang zurückliegende Geschichten, welche eine Auswirkung auf die Gegenwart haben. Rosamunde Pilcher: Wie verhext ist da auch nicht sonderlich subtil. Schon die Einführung von Olivia Marlow, die Tag für Tag als einzige Zuschauerin eine Filmvorführung besucht, schreit geradezu: Diese Frau hat irgendetwas zu verbergen! Manche werden das vielleicht toll finden, wenn das Drama mit ein bisschen Mystery verbunden wird. Das Publikum darf da ein bisschen raten. Nur ist die Auflösung alles andere als interessant, eher eine Mischung aus lächerlich und langweilig – eine häufige Mischung bei diesen Herzkino-Titeln.

Kein Tiefgang

Neben diesem Strang gibt es natürlich auch wieder ganz viel Liebe und romantische Verwicklungen. Auch dabei darf man mit den Augen rollen, wenn es um das Thema der Prophezeiung geht und die erwachsene Grace noch immer einem Phantom hinterherjagt. Überzeugender wäre es gewesen, das Ende der Jugendliebe mit dem Berufswunsch zu kombinieren. Wenn die Protagonistin in Rosamunde Pilcher: Wie verhext die ländliche Heimat hinter sich lässt, um Kostümbildnerin zu werden, ist das zumindest ein nachvollziehbares Dilemma. Wie viel ist man bereit zu opfern für den eigenen beruflichen Traum? Hätte Grace diesen aufgeben sollen für die Liebe?

Eine wirkliche Auseinandersetzung mit diesen Fragen findet aber nicht statt. Die Adaption der Kurzgeschichte Tea with a witch versucht erst gar nicht, über irgendwelche Oberflächlichkeiten hinauszugehen. Spannend ist das Ergebnis kaum, eher ärgerlich. Zwischendurch hat Rosamunde Pilcher: Wie verhext eine nette nostalgische Note, wenn es um das Uraltkino geht, wo noch mit Equipment einer vergangenen Zeit gearbeitet wird. Als Ersatz für eine gute Geschichte ist das aber nicht genug. Tatsächlich ist das hier inhaltlich wieder so schwach, dass man sich das alles getrost sparen kann. Es ist nicht einmal so, dass das Ergebnis romantisch wäre, auch in der Hinsicht ist das hier ein Ausfall.

Credits

OT: „Rosamunde Pilcher: Wie verhext“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Käthe Niemeyer
Drehbuch: Uschi Müller
Vorlage: Rosamunde Pilcher
Musik: Patrick M. Schmitz
Kamera: Clemens Messow
Besetzung: Jördis Richter, Stefan König, Helmut Zierl, Marion Mitterhammer, Oliver Franck, Petra Berndt, Judith Georgi

Bilder

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

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Rosamunde Pilcher: Wie verhext
fazit
„Rosamunde Pilcher: Wie verhext“ erzählt von einer prophezeiten Liebe, einem kriselnden Kino und einer Frau mit einem Geheimnis. Spannend ist das nicht, eher eine Mischung aus lächerlich und langweilig. Sonderlich romantisch ist das Ergebnis auch nicht.
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