Das Traumschiff: Utah TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Dirk Bartling

Das Traumschiff: Utah

Das Traumschiff: Utah TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Das Traumschiff: Utah“ // Deutschland-Start: 26. Dezember 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Seitdem Annika Becker (Teresa Klamert) eine Affäre mit einem Kollegen hatte, hängt der Haussegen schief. Ihr Mann Markus (Martin Bruchmann) traut ihr einfach nicht mehr über den Weg, sieht in jeder Begegnung eine potenzielle Gefahr. Eine Reise nach Utah soll die beiden wieder enger zusammenschweißen. Etwas mehr Abstand würde sich hingegen Schiffsärztin Dr. Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandes) wünschen. So ist es schlimm genug, dass Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) ein solcher Hypochonder ist und wegen allen möglichen Wehwehchen bei ihr auftaucht. Auch der nicht minder anspruchsvolle Jens Kessler (Ingolf Lück) ist wieder mit an Bord und treibt sie in den Wahnsinn. Währenddessen geht Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) an Land mit seinem alten Freund Stefan Fieringer (Wolfgang Fierek) auf eine Motorradtour und nimmt dabei Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) mit. Dabei ahnen die zwei nicht, was ihnen bevorsteht …

Raus in die weite Welt

Eigentlich sind Weihnachten und Sylvester ja Zeiten, die man bevorzugt mit der Familie und dem Freundeskreis verbringt. Traditionell rückt man da wieder näher zusammen. Gleichzeitig ist bei vielen der Drang hoch, gerade dann auch mal wegzukommen, etwas anderes zu sehen, sich von dem Alltagsballast zu lösen. Und so geht dann auch Das Traumschiff traditionell an den Start, pünktlich am zweiten Weihnachtstag und an Neujahr. Da ist 2023 keine Ausnahme. Zunächst steht eine Reise nach Utah an, bevor einige Tage später Nusantara auf dem Programm steht. Visuell wird dabei einiges geboten, das ist schon ein ziemlicher Kontrast, den man bei der 1981 gestarteten Reihe im Angebot hat. Wer etwas von der Welt sehen will, braucht nur auf dem Sofa sitzenzubleiben.

Wobei der Aufenthalt in den USA visuell nicht übermäßig abwechslungsreich ist. So beschränkt man sich bei Das Traumschiff: Utah lange darauf, wahlweise mit dem Auto oder den Motorrädern irgendwelche Landstraßen abzufahren. Die kargen, trockenen Landschaften haben dabei sicherlich ihren Reiz, wobei nie ganz klar wird, wie die Kreuzfahrtcrew so schnell in den Bundesstaat gekommen ist, der nun einmal nicht am Meer liegt. Ein Tagesausflug sieht anders aus. Beim Inhalt muss man aber ohnehin meistens die Ansprüche weit nach unten schrauben. Wie zuletzt bei Walvis Bay erfährt man nichts über den Ort, an den die Reise geht. Kurios ist zudem, wie der Kapitän eines weltweit verkehrenden Kreuzfahrtschiffs in den USA nicht in der Lage sein soll, sich mit jemandem auf Englisch zu unterhalten. Vermutlich wollte man der Zielgruppe nicht zumuten, das Gehirn betätigen zu müssen.

Zwischen Drama, Komödie und Thriller

Stattdessen gibt es anspruchslose Zerstreuung. Auffällig ist, wie sehr man diesmal zwischen verschiedenen Genres wechselt. Eigentlich bieten immer dramatische Geschichten den Mittelpunkt. Dieses Mal betrifft das aber nur einen der drei Stränge: den um das kriselnde Ehepaar. Die Sache mit den zwei Hypochondern ist hingegen primär als Komödie aufgezogen, wenn die zwei Jammerlappen die Ärztin belagern. Tatsächlich lustig ist das aber nicht. Kessler, der vor einigen Monaten schon in Vancouver herumkrakeelte und nun erneut als Gast an Bord ist, nervt nur noch. Dass in Das Traumschiff: Utah auch noch Schifferle so rumspinnt, macht die Sache nicht besser. Natürlich soll das alles so übertrieben sein. Spaß machen die Stellen aber nicht.

Etwas kurios ist noch, wie der Film zwischendurch auf einmal Thriller-Elemente annimmt. So kommt es zu unangenehmen Begegnungen auf der Straße, bei denen sich Drehbuchautor Jürgen Werner (Tatort: Aus dem Dunkel) ganz offensichtlich bei Spielbergs Klassiker Duell hat inspirieren lassen. Das ist schon eine recht willkürliche Genremischung, die in Das Traumschiff: Utah angerührt wird. Auf der einen Seite sorgt das für Abwechslung. Auf der anderen Seite hat man das Gefühl, dass einfach nur wahllos irgendwas zusammengeworfen wird. Fans wird das nicht stören, die episodenhafte Natur der Reihe bringt häufiger mal größere Schwankungen mit sich. Da nichts davon wirklich vertieft wird, steht einem anspruchslosen Abend vor dem Fernseher nichts im Wege.

Credits

OT: „Das Traumschiff: Utah“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Eva Wolf
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Philipp Timme
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Harald Schmidt, Teresa Klamert, Martin Bruchmann, Ingolf Lück, Wolfgang Fierek, Ben Blaskovic, Michelle Glick, Kai Pflaume

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Das Traumschiff: Utah
fazit
„Das Traumschiff: Utah“ versucht sich an einer etwas eigenartigen Mischung aus Beziehungsdrama, Hypochonderkomödie und Thriller. In die Tiefe davon geht nichts, manches nervt auch. Dafür gibt es reizvolle Aufnahmen von der Landstraße, auch wenn das nicht wirklich zur Kreuzfahrt passt.
Leserwertung251 Bewertungen
3.9
4
von 10