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© ZDF/Dirk Bartling

Das Traumschiff: Nusantara

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„Das Traumschiff: Nusantara“ // Deutschland-Start: 1. Januar 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Die Crew staunt nicht schlecht, als Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) von seinem Urlaub zurückkommt und dabei nicht allein ist. So hat er kürzlich Veronika Bruckner (Wanda Perdelwitz) kennengelernt, eine schöne Zeit mit ihr verbracht und sich dabei in sie verliebt. Kurzentschlossen lädt sie er dazu ein, noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen und einfach an Bord zu gehen. Derweilen hat Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) Damenbesuch der unerwünschten Art: Seine Kollegin Katja Keller (Carin C. Tietze) ist an Bord, mit der ihn eine unangenehme Vergangenheit verbindet. Und auch Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) wird von seiner Vergangenheit heimgesucht, als plötzlich sein Onkel Eduard Becker (Walter Kreye) vor ihm steht, nachdem er seine Haftstrafe verbüßt hat. Richtig kompliziert wird es, als Eduard und Monika Liebhold (Daniela Ziegler), die Mutter von Hana (Barbara Wussow), sich näherkommen …

Ein Urgestein feiert persönliches Jubiläum

Das neue Jahr ist da. Das bedeutet dann auch, dass Das Traumschiff wieder in See sticht. Sicher, das Urgestein deutscher Fernsehunterhaltung prasselt immer mehrfach pro Jahr auf uns ein. Aber die Teile am zweiten Weihnachtsfeiertag und zu Neujahr haben Tradition. Ersterer sorgte dieses Mal für Empörung, bei Utah hagelte es böse Kommentare und Spott im Netz. Ob es das Setting war, das nichts mit einer Kreuzfahrt zu tun hatte, oder die forcierte Komik der zwei Hypochonder, da war viel dabei, über das man sich aufregen konnte. Bei Nusantara geht es wieder etwas traditioneller zu, wenn das Schiff in Richtung Südostasien schippert und unterwegs zahlreiche Emotionen ihren Weg an die Oberfläche finden und Probleme aus dem Weg geschafft werden müssen.

Eine Sache, die den Film von den anderen unterscheidet: Hier steht fast ausschließlich die Crew im Vordergrund. Mag sein, dass dies mit dem Jubiläum zusammenhängt. So ist Das Traumschiff: Nusantara der 100. Teil des ZDF-Dauerbrenners, da muss man sich schon etwas einfallen lassen. Dass der Kapitän mit einer Flamme auftaucht, ist auf jeden Fall mal eine Abwechslung. Normalerweise ist es ein Vorrecht der Gäste, dass sie sich mit Liebesgeschichten herumplagen. Grundsätzlich ist die Frage schon auch interessant: Wie kann man als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs eine Beziehung haben bzw. aufbauen? Funktioniert das, wenn man immer wochenlang unterwegs ist? Leider machte es sich Drehbuchautor Jürgen Werner dabei aber ziemlich einfach und zog sich zum Schluss billig aus der Affäre.

Forciert und übertrieben

Auch bei Schifferle spielt die Liebe eine Rolle, wenn er einer alten Bekannten über den Weg läuft. Allerdings setzt Werner hierbei auf Humor. Schon beim letzten Mal machte sich Harald Schmidt bei dem besagten Hypochonder-Duell zum Affen. Die eingebildeten Krankheiten seiner Figur sind dieses Mal zwar sekundär, kommen nur hin und wieder vor. Dennoch ist auch bei Das Traumschiff: Nusantara der Humor ziemlich anstrengend, weil übertrieben und erzwungen. Es macht einfach keinen Spaß, wenn der Kreuzfahrtdirektor herumjammert und er sich wie ein Teenager verhält, nur weil da eine Frau auftaucht, mit der er einmal etwas hatte. Bei Jugendlichen mag das noch irgendwie charmant sein. Hier ist es in erster Linie lächerlich.

Das gilt auch für den dritten Strang, bei dem sich „zufällig“ der Onkel von Grimm in die Mutter von Liebhold verkuckt. Zwar hat man immerhin bei den drei Liebesgeschichten ganz unterschiedliche Szenarien entworfen, weshalb die Probleme sehr unterschiedlich sind. Dennoch ist das mal wieder eine ziemliche Drehbuchkonstruktion. Aber für die Geschichten schaltet man meistens ohnehin nicht ein. Wichtiger ist oft das Urlaubsgefühl, wenn man – vertreten durch die Figuren auf den Bildschirmen – in die Ferne reisen darf. Bei Das Traumschiff: Nusantara gibt es so ein paar südostasiatische Strände und Wasserbauten zu bewundern. Viel erfährt man über den Ort nicht, richtig greifbar wird das nicht. Aber es sieht hübsch aus. Wem das reicht und die Charaktere der Reihe mag, kann mit ihnen die Welt erkunden. Mehr als die übliche Berieselung springt dabei aber nicht heraus.

Credits

OT: „Das Traumschiff: Nusantara“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Jürgen Werner
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Meinolf Schmitz
Besetzung: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Harald Schmidt, Daniela Ziegler, Walter Kreye, Wanda Perdelwitz, Carin C. Tietze

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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fazit
Zum 100. Mal darf das Publikum mit dem Dauerbrenner in See stechen. Ein Grund zum Feiern ist „Das Traumschiff: Nusantara“ aber kaum. So gibt es dieses Mal gleich drei Stränge, die sich um die Crew und deren Liebschaften oder Verwandten dreht, völlig konstruierte „Zufälle“ und forcierter Humor inklusive. Dafür gibt es wieder hübsche Bilder.
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