Neuer Wind im Alten Land Erntezeit Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Boris Laewen

Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit

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„Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit“ // Deutschland-Start: 27. April 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Wenn die Apfelernte im Alten Land ansteht, geht es immer hoch her. Dann braucht es viele helfende Hände. Auch Paul Harms (Steve Windolf) ist dann auf Außenstehende angewiesen und engagiert in seiner Not den Rumänen Bogdan Popescu (Konstantin Lindhorst) – sehr zum Leidwesen seiner polnischen Stammpflücker. Auch für die Journalistin Beke Rieper (Felicitas Woll) ist das ein Thema. Sie würde sogar gern einen Artikel darüber schreiben, weshalb sie sich an der Ernte beteiligt, um so einen tieferen Einblick in die Arbeit und die Menschen zu erhalten. Ihre Schwester Heide Schulze (Anne Roemeth) hat derweil etwas ganz Anderes, das sie beschäftigt. So wird die Bürgermeisterin bei einer Veranstaltung in aller Öffentlichkeit von Elmar Bröhan (Michael Rothmann) für ihre Politik attackiert. Schlimmer noch: Er kündigt seine eigene Kandidatur als Bürgermeister an …

Teil drei der Dramareihe

Öfter mal was Neues. Zwar hält das ZDF beim sonntäglichen Herzkino noch immer an etablierten Reihen wie Das Traumschiff und Frühling fest, die es inzwischen auf Dutzende von Filmen bringen. Man versucht zwischendurch aber auch immer mal wieder, neue Reihen zu etablieren. Eine davon ist Neuer Wind im Alten Land, die im April 2024 an den Start ging. Im Mittelpunkt steht dort eine Journalistin, die eigentlich in der Weltgeschichte unterwegs ist, plötzlich aber ohne Arbeit dasteht und deshalb in ihre alte sehr provinzielle Heimat fährt. Die ersten beiden Folgen Beke wirbelt auf und Gestrandet handelten von der Rückkehr und den Schwierigkeiten, auf dem Land wieder auf die Beine zu kommen. Rund ein Jahr später geht es weiter, Erntezeit erzählt, wie es mit Beke weitergeht.

Der Film knüpft dabei nahtlos an die beiden vorangegangenen an, weshalb man diese nach Möglichkeit auch gesehen haben sollte. Zwar lässt sich das grundsätzliche Szenario schon erschließen mit der Zeit. Man tut aber nicht so viel, um Neulingen den Einstieg zu ermöglichen. Das betrifft insbesondere die Figuren und ihre Verhältnisse untereinander. Diese sind in Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit nach wie vor kompliziert. So kommt es irgendwann zwischen der Protagonistin und ihrer Mutter Renate (Hildegard Schroedter) zum Streit, weil Letztere der Tochter Verantwortungslosigkeit vorwirft. Ein Grund ist die romantische Annäherung zwischen Beke und Paul, obwohl die Journalistin ja eigentlich wieder weg will. Die Konflikte mit der Schwester spielen dieses Mal dafür keine Rolle.

Gute Absicht, mäßige Umsetzung

Während diese Themen die vorherigen Folgen fortsetzen, gibt es dieses Mal auch zwei neue. Bei beiden zeigt sich, dass man mit der Reihe gesellschaftliche Themen ansprechen möchte. Auf der einen Seite geht es um Fremdenhass, wenn der unbekannte Rumäne misstrauisch beäugt wird. Überraschend ist dabei, dass er nicht von der heimischen Bevölkerung angefeindet wird, sondern den Polen. Warum, wird nie ganz klar, da machte es sich Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit schon ziemlich einfach. Das gilt auch für die Auflösung des Konflikts, für die offensichtlich keine Zeit war und die deshalb innerhalb einer Minute stattfinden muss. So gut gemeint das alles hier war, auf diese Weise ist das einfach zu wenig, da hätte man schon mehr Arbeit investieren müssen.

Etwas besser ist der andere Strang, wo es um Politik geht. Der Film greift da die bekannte aktuelle Entwicklung auf, dass die Menschen dem Populismus verfallen. Bröhan appelliert an die Gefühle der Bevölkerung, verspricht ihnen alles Mögliche, ohne sich mit der Realität aufzuhalten. In Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit sieht das etwas anders aus als in der Welt da draußen, der angehende Politiker verspricht Fußballplätze statt Beton. Aber es bleibt beim Prinzip der einfachen Antworten, die sich nicht um die Wirklichkeit und die Umsetzbarkeit scheren. Auch hier wäre noch mehr Tiefgang möglich. Allerdings ist diese Geschichte auch noch nicht abgeschlossen, weshalb da noch etwas geschehen kann. Das Publikum braucht übrigens nicht lange auf eine Fortsetzung warten, die nächste Folge Stolz und Vorurteil ist kommende Woche angesetzt.

Credits

OT: „Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Dirk Pientka
Drehbuch: Kirsten Peters
Musik: Ali N. Askin
Kamera: Andreas Tams
Besetzung: Felicitas Woll, Steve Windolf, Anne Roemeth, Hildegard Schroedter, Volker Meyer-Dabisch, Konstantin Lindhorst, Michael Rothmann, Halima Ilter, Christoph Glaubacker, Sascha Nathan, Andrea Guo

Bilder

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Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit
fazit
„Neuer Wind im Alten Land: Erntezeit“ kombiniert private Probleme mit dem Thema Fremdenhassen und populistischer Politik, während Äpfel geerntet werden müssen. Das Anliegen des Films ist gut, es bleibt aber nicht die Zeit für Tiefgang. Manche Auflösung geschieht dabei irritierend schnell.
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