
Für Emma Blum (Julia Brendler) läuft es gerade gut. Mira Conradi (Victoria Trauttmansdorff), ihre Chefin an der Musikschule, schätzt sie. Sie versteht sich gut mit den Jugendlichen, hat Spaß an ihrer Arbeit. Und dann ist da ja noch ihr Kollege Nick Sommerfeld (Josef Heynert), mit dem sie schon länger eine glückliche Beziehung führt, auch wenn niemand bislang etwas davon erfahren durfte. Das soll sich bald ändern, so zumindest der Plan. Dann geschieht aber etwas, das all ihre Pläne durcheinanderwirft: Sie sieht ein Video von Noah Paulsen (Lennart Betzgen) und meint, in ihm ihren Sohn Jacob wiederzuerkennen, den sie als Baby zur Adoption freigegeben hat. 20 Jahre später hat sie noch immer Gewissensbisse und versucht, Lukas zu finden und zu unterstützen – ohne dass jemand etwas davon weiß …
Eine Vergangenheit wird zur Stolperfalle
Wer schon länger das Herzkino anschaut, weiß, dass es früher neben Rosamunde Pilcher und Inga Lindström noch eine dritte Filmreihe gab, die in der sonntäglichen ZDF-Programmschiene lief und nach einer Autorin benannt wurde. Katie Fforde brachte es auf immerhin 42 Teile, die zwischen 2010 und 2021 veröffentlicht wurden. Seither ist die Reihe etwas in Vergessenheit geraten, lediglich hin und wieder werden die alten Filme noch einmal wiederholt. Gerade im Sommer dienen sie als Lückenfüller, so wie letztes Jahr bei Für immer Mama über eine Frau, die sich ihren alten Traum erfüllen und Ärztin werden möchte. Mit Emmas Geheimnis kommt nun ein weiterer älterer Film, um die Pause zu überbrücken. Ausgestrahlt wurde dieser ursprünglich 2020, als vorletzter Teil vor dem Einstellen der Reihe.
Vorkenntnisse braucht es natürlich wieder keine, die Filme stehen alle für sich. Wobei sich die Abwechslung meist in Grenzen hält. Fast immer steht im Mittelpunkt eine Frau, fast immer geht es irgendwie um Liebe. Bei Katie Fforde: Emmas Geheimnis ist das ein wenig anders. Die Beziehung der Titelfigur zu ihrem Kollegen ist zwar schon ein wichtiges Element in der Geschichte, weil diese auf eine harte Probe gestellt wird. Das liegt aber nicht an einem anderen Mann oder irgendwelchen grundsätzlichen Problemen, welche das Paar hat. Das lief eigentlich, auch wenn sie sich noch ein bisschen schwer damit tun, andere einzuweihen. Es ist vielmehr die unverarbeitete und eben verheimlichte Vergangenheit, die zu einer Stolperfalle wird. Wenn Emma dem jungen Mann beisteht und Grenzen überschreitet, dann wird es schnell schwierig.
Im Kern glaubwürdig
Klar, manches ist davon etwas übertrieben, wie man es von solchen Filmen kennt. Im Kern wird aber eine Geschichte erzählt, die tatsächlich an der Realität ausgerichtet ist und ein Thema aufgreift, das tatsächlich schwierig sein kann. Wie geht man damit um, das eigene Kind nicht behalten zu haben? Katie Fforde: Emmas Geheimnis verurteilt Emma dafür nicht, beschäftigt sich aber auch gar nicht lang mit der Frage, warum sie das getan hat. Wichtiger sind die Langzeitfolgen und die Überlegung, wie sie jetzt mit der Situation umgeht. In der Hinsicht ist das Drama durchaus glaubwürdig, wenn schlechtes Gewissen und ein spätes Verantwortungsbewusstsein zusammenkommen, Emma etwas tun will, aber nicht recht weiß, wie sie das anstellen soll.
Insgesamt ist Katie Fforde: Emmas Geheimnis dadurch auch einer der besseren Teile der Reihe. Man muss sich hier nicht über völlig konstruierte Szenarien ärgern, über nervige Figuren oder erzwungene Happy Ends. Auch der Kitschfaktor hält sich angenehm in Grenzen. Zudem kann sich der Film auf sein Ensemble verlassen, das ist hier schon alles ganz gut gespielt. Ein filmisches Highlight ist das Ergebnis trotz allem nicht, diese Erwartung sollte man erst gar nicht mitbringen. Für einen Herzkino-Beitrag ist das aber ordentlich geworden, für eine Lückenfüller ebenfalls.
OT: „Katie Fforde: Emmas Geheimnis“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Helmut Metzger
Drehbuch: Annika Scheffel, Jenny Maruhn
Vorlage: Katie Fforde
Musik: Ingo Ludwig Frenzel, Rainer Oleak
Kamera: Peter Joachim Krause
Besetzung: Julia Brendler, Lennart Betzgen, Josef Heynert, Kai Maertens, Victoria Trauttmansdorff, Ingrit Dohse, Paul Sundheim, Ingo Abel
Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.
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