Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit

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„Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit“ // Deutschland-Start: 28. Januar 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist im Leben der Controllerin Pia (Vivien König) alles ganz genau geplant. Momentan sind sie und ihr Verlobter Niklas (Nicolò Pasetti) mit den Vorbereitungen für ihre Hochzeit beschäftigt, die in wenigen Wochen stattfindet. Anschließend wird das Paar nach Japan ziehen, auch da ist bereits alles organisiert. Doch dann flattert ein verwirrender Brief bei ihr ein. Offensichtlich hat sie beim Junggesellinnenabschied auf Hawaii, wohin sie ihre beste Freundin Marlene (Pauline Angert) geschleppt hatte, im Drogenrausch geheiratet. Zwar kann sie sich nicht daran erinnern, doch ein dort aufgenommenes Video spricht Bände. Und was nun? Niklas darf von der Sache nichts erfahren, so viel steht fest. Also beschließt sie, ihren Bräutigam Albin (Niklas Löffler) aufzusuchen und die Hochzeit annullieren zu lassen. Die Sache hat aber einen Haken: Eben an diesem Ort lebt auch ihr Vater Rune (Martin Feifel), zu dem sie keinen Kontakt mehr haben will, seitdem dieser die Familie vor vielen Jahren verlassen hat …

Auf der Suche nach dem Happy End

Und weiter geht es mit Inga Lindström. Vergangenen Herbst wurde das große Jubiläum gefeiert, mit Einfach nur Liebe war der 100. Teil der ZDF-Filmreihe um Liebe und andere komplizierte Gefühle ausgestrahlt worden. Seither war es still geworden um den Herzkino-Dauerbrenner, die den Geschichten der gleichnamigen Pseudo-Schwedin nachempfunden sind. Zwar wurden im Anschluss mehrere ältere Teile gesendet, kürzlich etwa Das gestohlene Herz. Wer so viele Filme produziert hat, hat schließlich ein riesiges Archiv, das sich nach Belieben wieder anzapfen lässt. Auf neuen Stoff mussten Fans aber warten, erst knapp vier Monate später gibt es mit Die vergessene Hochzeit wieder richtigen Nachschub.

Wobei man sich wie immer darüber streiten kann, ob die Bezeichnung „neu“ wirklich zutreffend ist. Schließlich ist die Reihe wie auch die große Schwester Rosamunde Pilcher dafür berüchtigt, immer wieder dieselben Geschichten zu erzählen. Es gibt da einige ständig auftauchende Elemente sowie einen festen Stock an Themen und Motiven, die Jahr für Jahr minimal variiert werden. Dazu gehört beispielsweise, dass die anfängliche kleine Lüge immer größer wird und irgendwann ein riesiges Kartenhaus entstanden ist, das ganz zum Schluss zusammenkrachen wird. Das braucht es, damit auch ein Happy End rauskommen darf. Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit ist da nicht anders, hält sich strikt an die Erwartungen und Konventionen.

Zwischen Zynismus und Charme

Gleiches gilt auch dafür, dass Pia und Albin zusammenkommen werden. Zwar ist sie bereits vergeben, die Hochzeit ist bereits fest geplant. Aber das ist bei diesen Filmen nie ein Hindernis. Beziehungen haben im Herzkino keinen wirklichen Wert, solange es nicht die „richtige“ ist. Manche dieser Romanzen versuchen zumindest noch, eine moralische Rechtfertigung zu liefern, wenn die Protagonistin ihre Partnerschaft leichtherzig fortwirft. Bei Ein Sommer im Schwarzwald wurden neulich etwa die sehr unterschiedlichen Ansichten zur Arbeit als Grund genommen, weshalb die Hauptfigur ihren Freund verlässt, um den neuen zu nehmen. Bei Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit wird nicht einmal das getan. Das ist eine schon sehr kaltschnäuzige, zynische Auffassung von Romantik.

Das ist insofern schade, weil das Paar für sich genommen Spaß macht. Vivien König (Krass Klassenfahrt – Der Kinofilm) und Niklas Löffler funktionieren schon gut zusammen, überzeugen schauspielerisch und im Hinblick auf die Chemie. Die humorvollen Passagen gehen auch in Ordnung, selbst wenn Regisseur und Co-Autor Oliver Dieckmann, der schon diverse andere Teile der Reihe inszeniert hat, bei den Witzen ebenso genügsam ist wie beim Rest des Drehbuchs. Letzten Endes ist Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit dann wie immer reines Berieselungsfernsehen mit attraktiven Menschen vor Urlaubsidyllen, über das man nicht größer nachdenken soll.

Credits

OT: „Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Oliver Dieckmann
Drehbuch: Aline Ruiz Fernandez, Oliver Dieckmann
Vorlage: Inga Lindström
Musik: Martina Eisenreich
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Vivien König, Niklas Löffler, Martin Feifel, Franziska Schlattner, Nicolò Pasetti, Pauline Angert

Bilder

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Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit
fazit
„Inga Lindström: Die vergessene Hochzeit“ ist ein weiterer einfallsloser Film der Reihe, der zudem recht zynisch mit dem Thema Liebe umgeht, wenn Beziehungen leichtherzig in den Müll geworfen werden. Die Chemie des attraktiven Duos macht die mäßige Geschichte um eine im Drogenrausch geschlossene Hochzeit aber zum Teil wieder wett.
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