Neuer Wind im Alten Land Beke wirbelt auf TV Fernsehen ZDF Herzkino Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Conny Klein

Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf

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„Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf“ // Deutschland-Start: 21. April 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eben noch ist Beke Rieper (Felicitas Woll) eine gefeierte Journalistin, die für die ganz großen Zeitungen wie die New York Times schreibt. Doch nach einem Artikel, der für alle Beteiligten zum Fiasko wird, steht sie plötzlich ohne Job da. Also reist sie zurück in ihre alte Heimat und wohnt erst einmal wieder bei ihren Eltern Renate (Hildegard Schroedter) und Gerd (Volker Meyer-Dabisch). Sie sind es auch, die ihr eine Stelle bei der Altländer Zeitung besorgen. Das bedeutet für sie zwar einen gewaltigen Rückschritt: Anstatt die größten Stars der Welt zu treffen, schreibt sie über entlaufene Kühe und Verkehrsunfälle. Aber irgendwo muss man ja wieder anfangen. Dabei ist eine andere Geschichte viel interessanter für sie: Der Einsiedler Henning Beckmann (Heiner Hardt) kämpft seit Jahren gegen eine neue Autobahn an. Aber weshalb? Wer ist der Mann, für den alle anderen nur Verachtung übrighaben?

Neue Reihe beim Herzkino

Öfter mal etwas Neues. Auch wenn das Herzkino insgesamt von den großen Namen wie Rosamunde Pilcher oder Das Traumschiff entscheidend geprägt ist, schon länger versucht das ZDF, neben den Aushängeschildern weitere Reihen zu etablieren. Gerade letztes Jahr starteten mehrere Geschichten, von denen man sich beim Sender viele weitere Teile erhofft. Bei Familie Anders war die Generalprobe zumindest erfolgreich, da liefen zuletzt Die rosarote Brille und Mann Nummer 1. Mit Neuer Wind im Alten Land wird diese Woche ein nächster Versuchsballon losgelassen. Los geht es mit Beke wirbelt auf, die Woche drauf steht Gestrandet auf dem Programm. Wie es im Anschluss weitergeht, werden wie immer die Einschaltquoten bestimmen.

Das Szenario ist dabei nicht übermäßig originell. Dass jemand nach einem Schicksalsschlag wieder in die alte Heimat fährt, um sich dort zu sammeln, ist ein beliebtes Motiv. Ebenso, dass diese Figur sich mit der Familie und der Vergangenheit auseinandersetzen muss. Vorübergehend glücklich: Opimaral griff kürzlich auf eine solche Geschichte zurück. Im Herzkino ist das sowieso etabliert. Und damit deren Zielgruppe auch bedient wird, gibt es das obligatorische Love Interest. In Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf ist es die Jugendliebe Paul Harms (Steve Windolf), die praktischerweise jetzt wieder frei ist, damit es ordentlich knistern darf. Schließlich ist auch Berke offensichtlich Single. Zumindest lässt sich das aus einem Telefonat mit dem Sohn raushören. Viel erfährt man zu dem Ganzen aber nicht: Der Film interessiert sich mehr für die Vorfälle vor Ort.

Konfliktreich, aber ohne viel Kitsch

Wobei die jetzt auch nicht übermäßig spannend sind. Das liegt jedoch weniger an der Einfallslosigkeit des Drehbuchduos Kirsten Peters und Gerlind Becker. Vielmehr sieht es das Konzept ja vor, dass auf dem Land nichts los ist, was die Großstadtjournalistin wenig beglückt. Wenn eine kleine Schramme in einer Leitplanke die Topnachricht ist, ist das kaum erfüllend. Ein bisschen wird das in Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf humoristisch genutzt. Wirkliche Culture-Clash-Komik braucht man aber nicht erwarten. Da wurde beim Herzkino-Kollegen Dr. Nice mehr geboten, wo es um einen Großstadtarzt geht, der in der Provinz landet. Beke hat dabei mit der Provinz eigentlich keine Probleme. Das ist zwar nicht ihr Traum, die Arbeit stört sie aber auch nicht wirklich.

Dafür gibt es anderweitig Konflikte, sei es mit der Schwester Heide Schulze (Anne Roemeth), der amtierenden Bürgermeisterin, oder auch Kollege Ralf Albers (Sascha Nathan) der sich zugunsten der berühmten Journalistin übergangen fühlt. Das meiste davon funktioniert, der Film ist nicht annähernd so überzogen wie Frühling, der großen Dorfreihe des Herzkinos. Die Geschichte um den Außenseiter ist sogar irgendwie rührend, ein bisschen etwas fürs Herz am Sonntagabend, ohne sich dabei den Kitschexzessen anderer Filme zu ergeben. Der große Wurf ist Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf nicht, dafür werden zu viele Klischees abgearbeitet. Die Figuren sind nicht interessant. Aber man kann sich das ganz gut nebenher anschauen.

Credits

OT: „Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Esther Gronenborn
Drehbuch: Kirsten Peters, Gerlind Becker
Musik: Gert Wilden jun.
Kamera: Christoph Chassée
Besetzung: Felicitas Woll, Hildegard Schroedter, Volker Meyer-Dabisch, Anne Roemeth, Steve Windolf, Heiner Hardt, Halima Ilter, Elga Schütz, Christoph Glaubacker, Sascha Nathan, Andrea Guo

Bilder

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fazit
In „Neuer Wind im Alten Land: Beke wirbelt auf“ zieht eine gefeierte Starjournalistin wieder in ihr altes Heimatdorf, wo sie über entlaufene Kühe berichtet. Klingt nach Komödie, ist aber eher ein Drama. Teilweise ist das rührend. Die vielen Klischees und die uninteressanten Figuren verhindern aber Größeres.
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