
Nach einem etwas schwierigen Anfang haben die verwitwete Frieda (Therese Hämer), die Denkmalpflegerin Jasmin (Saman Giraud) und die Zimmerin Tinka (Lotte Becker) beschlossen zusammenziehen. Das löst nicht nur das Problem von Jasmin und Tinka, dass sie im Moment keine andere Bleibe haben. Sie können zudem Frieda bei der Renovierung ihres Hofes helfen, was für sie zu einer großen Belastung zu werden droht. Doch trotz dieser Unterstützung, einfach ist das Vorhaben nicht. So fehlt es überall an Geld, die Bank will keinen Kredit geben. Und zu allem Unglück droht auch noch Streit mit ihrer Tochter Elli (Frida-Lovisa Hamann), die es sich in den Kopf gesetzt hat, Frieda zu sich nach Stuttgart zu holen, und nicht viel davon hält, dass nun Fremde auf dem Hof wohnen …
Die Geschichte dreier Frauen
Nachschub für die Herzkino-Familie: Auch wenn die sonntägliche ZDF-Sektion noch immer von den diversen Dauerbrennern dominiert ist, die seit vielen Jahren dort laufen, dann und wann gehen auch mal ganz neue Reihen an den Start. Letzte Woche war es mal wieder soweit, Unterm Apfelbaum soll als Alternative zu den bekannten Titeln etabliert werden. Ein bisschen geht man dort in eine neue Richtung. So ist die Zielgruppe zwar nach wie vor eindeutig weiblich, wenn im Mittelpunkt drei Frauen stehen. Einsturzgefährdet konzentriert sich aber stärker auf die Dynamik innerhalb des Trios. Romantische Liebe, bei vielen Herzkino-Reihen ein Eckpfeiler, spielt zum Auftakt keine große Rolle – sieht man einmal von der geplatzten Hochzeit von Tinka ab.
Das ist beim zweiten Teil nicht anders. Unterm Apfelbaum: Panta Rhei – Alles im Fluss setzt dabei die diversen Handlungsstränge fort, die schon beim letzten Mal eingeführt wurden. So werkelt Jasmin an dem Ohmburger Schloss herum und kommt dabei dem attraktiven Gärtner Fabian (Dennis Schigiol) näher. Tinka ist nach wie vor davon genervt, dass sie nicht über die Gründe der abgesagten Hochzeit reden darf. Beides wird fortgesetzt, ohne dass es wirkliche Fortschritte zu vermelden gibt. Drehbuchautorin Astrid Ruppert wollte offensichtlich nur dafür sorgen, dass das Publikum diese Punkte nicht vergisst. Viel darüber zu sagen hat sie aktuell nicht. Der Film hat wie so viele aus der Herzkino-Sparte das Problem, zu viele Themen gleichzeitig zu haben.
Noch ein Konflikt bitte
Unterschied ist jedoch, dass die Reihe offensichtlich eine folgenübergreifende Erzählstruktur anstrebt, also gar nicht vor hat, jedes Mal ein neues Thema anzupacken. Insofern muss der langsame Fortschritt kein Nachteil sein, wenn es um ein langfristiges Porträt der Frauen geht. Jetzt zumindest steht Frieda im Mittelpunkt und die Frage, wie es mit ihr und dem Hof der Familie weitergehen soll. Die Entwicklung ist auch in dem Fall minimal. Teilweise ist das nicht übermäßig glaubwürdig, was an dem nicht immer plausiblen Verhältnis von Frieda und Ellis liegt. Unterm Apfelbaum: Panta Rhei – Alles im Fluss will da unbedingt Konflikte haben, die dann gern auch mal ein bisschen plötzlich kommen und widersprüchlich sein können.
Dennoch ist die Reihe, basierend auf den ersten beiden Filmen, eine der besseren im Herzkino. Die einzelnen Geschichten sind alltäglich genug, dass man sie im Grunde abnimmt. Es hat auch etwas Rührendes, wie die drei Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit versuchen, sich gegenseitig Halt zu geben und durch schwierige Phasen zu helfen. Unterm Apfelbaum: Panta Rhei – Alles im Fluss ist daher letztendlich auch die Erzählung einer Freundschaft, die unter komplizierten Bedingungen beginnt und dabei das Potenzial hat, das Leben der drei für immer zu ändern. Wer solche Alltagsgeschichten mag, kann deshalb hier einmal reinschauen, auch wenn abzuwarten bleibt, wie lange dieses Konzept trägt, ohne dabei zu sehr auf der Stelle zu treten.
OT: „Unterm Apfelbaum: Panta Rhei – Alles im Fluss“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Tomasz E. Rudzik
Drehbuch: Astrid Ruppert
Musik: Martina Eisenreich
Kamera: Enzo Brandner
Besetzung: Therese Hämer, Saman Giraud, Lotte Becker, Frida-Lovisa Hamann, David Vormweg, Marissa Dörn, Xaver Timoschinov, Lilly Forgách, Peter Trabner, Dennis Schigiol
Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.
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