Malibu: Schwesterherzen TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Manju Sawhney

Malibu: Schwesterherzen

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„Malibu: Schwesterherzen“ // Deutschland-Start: 13. Oktober 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Seit einer Weile schon betreiben Jantje (Karla Nina Diedrich) und Stefan Schäfer (Tom Radisch) gemeinsam den geerbten Campingplatz Malibu. Nach einem etwas schwierigen Start haben sie sich inzwischen gut eingelebt. Sie schmieden auch fleißig Pläne für die Zukunft und haben verschiedene Konzepte entwickelt, um den Platz noch besser zu machen. Dafür brauchen sie aber Geld. Geld, das sie selbst nicht haben. Ein erster Anlauf bei der Bank scheitert, sie seien einfach nicht kreditwürdig genug. Doch da ist auch noch Jantjes Schwester Merle Petersen (Anja Knauer), die als Unternehmensberaterin eine exzellente Referenz ist und zudem Tipps geben kann. Auf Letztere könnte Jantje zwar verzichten, lässt sich am Ende aber darauf ein. Dabei ahnt sie nicht, dass Merle ihr etwas Wichtiges verschweigt …

Zurück auf dem Herzkino-Campingplatz

Seit einiger Zeit fährt das ZDF bei der sonntäglichen Programmschiene Herzkino zweigleisig. Auf der einen Seite setzt der Sender auf die bewährten Formate, von denen es bereits Dutzende Teile gibt. Letzte Woche wurde beispielsweise Ein Sommer auf Malta ausgestrahlt, der 43. Film innerhalb der Sommer-Reihe. Gleichzeitig werden zwischendurch aber auch immer mal wieder neue Konzepte ausprobiert, in der Hoffnung, aus diesen ebenfalls eine Reihe zu machen. Zu denen zählt auch Malibu. Los ging es vor rund einem Jahr mit Camping für Anfänger und Ein Zelt für drei. Nun steht mit Schwesterherzen der dritte Film an, zwei weitere Teile stehen bereits in den Startlöchern.

Im Gegensatz zu den meisten Dauerbrennern in dieser Programmschiene wird dabei eine mehr oder weniger fortlaufende Geschichte erzählt. Grundsätzlich funktioniert der neue Film zwar auch als eigenständiges Werk. Die Sache mit den geplanten Erweiterungen und der Schwester stehen für sich. Ein quereinsteigendes Publikum wird aber recht wenig eingeführt. Das macht sich gerade bei den Nebenfiguren bemerkbar, die auch auf dem Campingplatz leben, dauerhaft. Malibu: Schwesterherzen setzt da schon voraus, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen wissen, wer diese Leute sind und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Auch die Sache mit Jacob (Nicola Mastroberardino), der als Vertreter der Bauaufsicht in den ersten beiden Filmen noch eine zentrale Rolle hatte, wird hier nur beiläufig erklärt.

Falsche Prioritäten

Das größere Problem ist aber ohnehin, dass man hier mal wieder zu viel reinpacken wollte. Im Vergleich zu den Vorgängern wurde die Zahl der schweren Themen zwar reduziert. Warum man aber aus Merle eine krankhafte Kleptomanin machen musste, erschließt sich nicht. Mit dem komplizierten Verhältnis der beiden Schwestern hätte man auch so schon genügend zu erzählen gehabt. Auch der Nebenstrang um Sohn Hannes (Lewe Wagner), der Anschluss sucht, wäre ein gutes Thema gewesen. Die bedauerliche Entwicklung im zweiten Film, der für die Dauercamper keine wirkliche Funktion mehr hatte, wird in Malibu: Schwesterherzen zudem leider fortgesetzt. Anstatt lauter neue schwere Fässer aufzumachen, wäre etwas mehr Feingefühl und Tiefsinn beim bereits Vorhandenen schön gewesen.

Das ist zwar immer noch bekömmlicher als die üblichen Verdächtigen im Herzkino, die einen inoffiziellen Wettbewerb betreiben, wer am dicksten auftragen kann. Man nimmt hier zumindest an vielen Stellen ab, dass das tatsächlich geschehen könnte und keine reine Drehbuchkonstruktion ist. Gleichzeitig ist es frustrierend, dass das an und für sich erfrischende Setting eines Campingplatzes und der dort lebenden Menschen nicht besser genutzt wird. Optisch macht dieser natürlich einiges her. Auch schauspielerisch kann man dem Film nicht viel vorwerfen, das Ensemble versteht sein Handwerk. Insofern kann man sich Malibu: Schwesterherzen schon anschauen, ein Interesse an solchen Dramen vorausgesetzt, selbst wenn das alles etwas verschwendet ist.

Credits

OT: „Malibu: Schwesterherzen“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Luise Brinkmann
Drehbuch: Jenny Maruhn
Musik: Ingo Ludwig Frenzel, Felix Raffel
Kamera: Fee Scherer
Besetzung: Karla Nina Diedrich, Tom Radisch, Lewe Wagner, Anja Knauer, Nicola Mastroberardino, Christian Hockenbrink, Heiko Pinkowski, Susi Banzhaf

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken



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Malibu: Schwesterherzen
fazit
„Malibu: Schwesterherzen“ erzählt von neuen Schwierigkeiten auf dem von einem Ehepaar geleiteten Campingplatz. Das gefällt durch schöne Aufnahmen und ein gutes Ensemble. Das übertriebene Drama um die kleptomanische Schwester hätte es aber nicht gebraucht, die Zeit wäre besser anderweitig genutzt worden.
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