Liebesbrief an Jenny Tv Fernsehen ZDF Herzkino Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Christiane Pausch/Boris Laewen

Liebesbrief an Jenny

Liebesbrief an Jenny Tv Fernsehen ZDF Herzkino Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Liebesbrief an Jenny“ // Deutschland-Start: 30. November 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es war ein reiner Zufall, der Jennifer „Jenny“ Fromm (Stefanie Reinsperger) und Timo Neuwirth (Golo Euler) zusammengeführt hat. Während sie sich beim Tanzen verletzt hat, kämpft er mit Knieproblemen. Und so laufen die beiden sich bei einem gemeinsamen Reha-Aufenthalt über den Weg. Sie verstehen sich auch gut, kommen sich etwas näher. Dabei könnten sie auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein. Während Jenny bereits als Kind übergewichtig war, ist Timo als Fitnessexperte zu Ruhm gekommen. Entsprechend schwierig ist es auch, als die beiden zusammenkommen. Immer wieder hat sie das Gefühl, dass das eigentlich nicht sein kann. Obwohl sie an der Schule zu dem Thema Body Positivity spricht, ist es für sie schwer zu begreifen, warum jemand wie er an ihr Interesse haben sollte …

Romanze mit Hindernissen

Normalerweise wird die sonntägliche ZDF-Programmschiene Herzkino von den zahlreichen Reihen dominiert. Ob nun Rosamunde Pilcher, Frühling, Nächste Ausfahrt Glück oder Dr. Nice, im Mittelpunkt stehen etablierte Titel. Dann und wann sind auf diesem Sendeplatz aber auch Einzelfilme zu finden, die gar nicht als Reihen konzipiert sind. Dieses Jahr gab es auf diese Weise Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt um eine folgenreiche Affäre sowie Petra geht baden über ein altes Ehepaar, das noch einmal einen gemeinsamen Campingurlaub wagt. Mit Liebesbrief an Jenny kommt nun ein weiterer Film, der zwar prinzipiell auch ein serielles Erzählen ermöglichen würde, aber erst einmal nicht für ein solches gedacht ist. Die Geschichte soll für sich stehen.

Wie so oft beim Herzkino handelt es sich dabei um einen Liebesfilm, der von dem Beginn einer neuen Beziehung erzählt. Und wie so oft ist das mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Bei Liebesbrief an Jenny ist es genau genommen eine Hauptschwierigkeit, die sich an verschiedenen Stellen zeigt. So ist Jenny übergewichtig, während er durchtrainiert ist. Natürlich ist das ein rein oberflächlicher Unterschied, der einer Beziehung nicht im Weg stehen muss. Außer man macht diesen Unterschied zu einem Problem. Im Film sind es beide, die ihren Anteil daran haben, dass es nicht ganz so klappt. Jenny predigt zwar Body Positivity, hat aber nach wie vor mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Timo wiederum ist so sehr mit seiner Arbeit verbunden, dass es ihm schwerfällt, sich vor seiner Managerin Alessia Russo (Pheline Roggan) zu behaupten.

Gute Absicht, mittelmäßiger Film

An manchen Stellen sind diese Probleme schon sehr erzwungen. Wenn Timo nach einer gemeinsam verbrachten Nacht Jenny dazu nötigt, sich im Bad zu verstecken, dann darf man sich beispielsweise schon fragen, ob das gerade ernst gemeint war. Überhaupt hat Liebesbrief an Jenny dann und wann mit einer mangelnden Glaubwürdigkeit zu kämpfen. Wenn die Protagonistin bei ihrem Einsatz an der Schule von allen Schülern und Schülerinnen als beste Freundin angenommen wird, ein Gegenpol zu dem Online-Hass, ist das natürlich nett. Realistisch ist es eher weniger. Man gab sich auch nicht wirklich Mühe dabei, die Beziehung als solche zu begründen. Natürlich ist eine Anziehung oft irrational und nicht völlig zu erklären. Man hätte aber wenigstens versuchen können zu sagen, was genau die beiden Hauptfiguren aneinander finden. Stattdessen werden sie selbst immer wieder auf das Äußere reduziert, was angesichts der Absicht ziemlich unglücklich ist.

Die Absicht an sich ist natürlich gut. Noch immer werden den Menschen, gerade auch durch soziale Medien, Bilder und Normen vorgegeben, die sie nicht immer erfüllen können – oder auch sollten. Befremdlich ist jedoch, wie der Film einerseits Jenny die Freiheit zugesteht, ihr Leben so führen zu dürfen, wie sie es will, Timos Fitnesseinsatz aber als ungesunde Sucht verunglimpft wird. Da ist Liebesbrief an Jenny dann doch über das Ziel hinausgeschossen. Insgesamt überzeugt das Drama deswegen nur zum Teil. Die inhaltlichen Schwächen werden schon von dem Ensemble aufgefangen, insgesamt reicht es für einen mittelmäßigen Film – was mehr ist, als man von so manch anderem Herzkino sagen kann. Zu mehr hat es aber nicht gereicht.

Credits

OT: „Liebesbrief an Jenny“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christina Adler
Drehbuch: Sophia Krapoth
Musik: Tim Neuhaus
Kamera: Martin Langer
Besetzung: Stefanie Reinsperger, Golo Euler, Eva Bay, Johannes Dullin, Pheline Roggan, Serafine Garbe, Josefine Keller

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Liebesbrief an Jenny
fazit
In „Liebesbrief an Jenny“ verlieben sich eine Übergewichtige und ein Fitnessfreak ineinander, was mit diversen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Absicht der Body Positivity ist gut, die Umsetzung ist weniger gelungen. Zum einen reduziert der Film die beiden Figuren selbst auf das Körperliche, was kaum zielführend ist. Manches ist aber auch nicht sehr glaubwürdig.
Leserwertung18 Bewertungen
4.6
5
von 10