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© ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Herz über Kopf

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„Inga Lindström: Herz über Kopf“ // Deutschland-Start: 26. Oktober 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Nora (Zoe Moore) nach einem Streit mit ihrem Chef ihre Arbeit in einer Tierarztpraxis verliert, beschließt sie, erst einmal in die alte Heimat zu fahren, um dort das Haus ihrer Großmutter zu verkaufen. Dabei trifft sie ihre alte Jugendliebe Samu (Félix Herzog) wieder, der sie einst verlassen hatte. Trotz dieser schwierigen gemeinsamen Vergangenheit kommen sich die zwei schnell näher, zumal Samu eigene Sorgen hat. So könnte er die Vormundschaft für Binta (Nayla Brehmer), die Tochter seiner verstorbenen Schwester, verlieren. Und so machen sich die beiden auf die Suche nach dem leiblichen Vater, von dem bis heute nicht klar ist, wer es sein könnte. Doch da ist auch der charmante Skipper Ole (Jochen Matschke), mit dem Nora Zeit zu verbringen beginnt …

Grund für Ärgernis

Seit 2004 werden mittlerweile die Filme der Dramareihe Inga Lindström produziert, die dann in der sonntäglichen ZDF-Programmschiene Herzkino ausgestrahlt werden. Mehr als 100 Teile sind auf diese Weise entstanden, was es dem Sender erlaubt, das ganze Jahr über Filme zu wiederholen. Dann und wann kommen aber auch noch neue Teile heraus. So lief Anfang des Jahres Das Flüstern der Pferde über eine Reiterin, die ein traumatisiertes Pferd zu einer Pferdeflüsterin bringt. Zuletzt versucht in Ein Traummann zum Üben eine Frau, ihren Ex zurückzubekommen, wofür sie einen anderen Mann als Übungspartner missbraucht. Mit Herz über Kopf kommt nun ein dritter neuer Film dieses Jahr heraus. Und erneut sind da einige fragwürdige Punkte.

Das fängt schon mit der billigen Polemik zu Beginn an, dass die Protagonistin Tierwohl über Geld stellen will, ihrem Chef Vorwürfe macht, eine eigene Praxis aber nicht eröffnen will, weil das zu teuer ist. Das Thema einer Verantwortung gegenüber Tieren ist zwar durchaus wichtig und spannend, wird hier aber nicht vertieft. Später wirft Samu Ole vor, kein Verantwortungsbewusstsein zu haben, obwohl er sich selbst gedrückt hat. Zwischendurch gibt es in Inga Lindström: Herz über Kopf auch noch einen „Witz“, der nicht nur furchtbar schlecht und altbacken ist, sondern auch homophobe Tendenzen zeigt. Es gibt also mal wieder einiges, worüber man sich hier aufregen könnte.

Typische Fließbandware

Hinzu kommt eine Geschichte, wie sie langweiliger kaum sein könnte. Schon nach einigen Minuten ist klar, worauf das alles hinauslaufen wird, bei welchem Mann die Protagonistin landet, aber auch, wer der biologische Vater ist. Inga Lindström: Herz über Kopf ist eine typische Herzkino-Fließbandware, bei der man nicht einmal versucht, etwas Sinnvolles zu erzählen. Bei der Figurenzeichnung sieht es nicht besser aus, mehr als Stereotype sind mal wieder nicht zu holen. Der Zielgruppe dürfte das egal sein, die bekommt seit Jahren immer wieder dasselbe vorgesetzt und erfreut sich daran. Dennoch wäre es schon ganz nett, wenn man bei diesen Fernsehfilmen auch mal mehr versuchen würde. Liebesgeschichten dürfen schon gut sein, wenn man es will.

Dabei sind da zwischendurch schon auch mal nette Szenen dabei, die von dem Charisma der Besetzung leben. Und natürlich gibt es wieder reizvolle Settings aus der schwedischen Idylle mit ganz viel Natur und auch Wasser. Das hat dann oft etwas von einem Reisekatalog, der Werbung machen soll. Das Wetter ist sowieso makellos wie immer, Inga Lindström: Herz über Kopf zeigt eine Traumversion, die nicht viel mit der Realität gemeinsam hat oder auch gemeinsam haben soll. Das darf man natürlich gut finden, diese Filme tun zwar immer mal wieder so, als wollten sie etwas über die Welt sagen, sind letzten Endes aber reiner Eskapismus. Selbst schwerwiegende Probleme werden in so viel Zuckerwatte gepackt, dass der Inhalt kaum noch zu sehen ist. Viel bleibt daher nicht von dem Film zurück, das wollte hier aber wohl auch niemand.

Credits

OT: „Inga Lindström: Herz über Kopf“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Oliver Dieckmann
Drehbuch: Aline Ruiz Fernandez, Oliver Dieckmann
Musik: Andy Groll
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Zoe Moore, Félix Herzog, Michaela May, Nayla Brehmer, Jochen Matschke, Andreas Elsholz, Christian Hankammer, Florentine Schara

Bilder

Noch mehr Herzkino

Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

Herzkino Kritiken

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Inga Lindström: Herz über Kopf
fazit
In „Inga Lindström: Herz über Kopf“ sucht eine arbeitslose Tierärztin den leiblichen Vater eines Mädchens, während sie das Haus ihrer Großmutter verkaufen will. Der Film ist über weite Strecken eine typische Herzkino-Massenproduktion, die schön anzusehen ist, aber nichts zu erzählen hat. Hinzu kommen einige fragwürdige Punkte, über die man sich aufregen darf.
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