Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Steve Tanner

Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist

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„Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist“ // Deutschland-Start: 14. September 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Für Finanzberater Jon Stebbings (Oleg Tikhomirov) bricht die Welt zusammen, als er erfährt, dass in seinem Namen Phishing-Mails verschickt wurden. Zwar beteuert er, nichts damit zu tun zu haben. Seine Stelle ist er dennoch los, die Polizei ist hinter ihm her. Diese Katastrophe hat er seiner Ex-Geliebten Selina Delbridge (Jaëla Probst) zu verdanken, die sich an ihm rächen will. Sogar aus seiner eigenen Wohnung hat sie ihn ausgesperrt. Auf der Flucht begegnet er dem Mathematiklehrer und Hobbygärtner Carl Webber (Adam Goodbody), dessen Identität er nach einem Missverständnis annimmt. Auf diese Weise lernt er die Landschaftsarchitektin Victoria Crayshaw (Silvana Damm) kennen, die den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter erfüllen möchte: ein japanischer Garten auf dem elterlichen Gelände …

Konstruierte Geschichte

Auch wenn Rosamunde Pilcher das Aushängeschild der sonntäglichen Programmschiene Herzkino ist und die mit Abstand produktivste Reihe: Das ZDF versucht sich seit einiger Zeit, etwas von dem Zugpferd zu lösen, auch weil dieses mit einem wenig schmeichelhaften Image belegt ist. Und so werden inzwischen deutlich weniger Teile gedreht. Zuletzt gab es im Januar Jahrestag, welches bei der Zielgruppe nicht sehr positiv aufgenommen wurde, wenn sich ein Ehepaar nach 50 Jahren scheiden lassen will. Mit Wer immer du bist kommt nun nach langer Wartezeit wieder ein neuer Film heraus, es ist der 175. der 1993 gestarteten Reihe. Ob die Resonanz dieses Mal besser sein wird, bleibt abzuwarten. Qualitativ ist das hier zumindest deutlich drunter. Tatsächlich gehört das Drama zu einem der schlimmsten Beiträge in der Geschichte dieser Filme – was schon etwas heißen will.

Schon das grundsätzliche Szenario ist dermaßen konstruiert, dass man fast schon neugierig ist, wie Pilchers zugrundeliegende Kurzgeschichte Magic Might Happen gewesen sein mag. Denn es ist unmöglich, dass die auch noch annähernd so hanebüchen ist wie der Film. Schon der Anfang, dass die Ex einfach mal aus Rache so viel Unheil in so kurzer Zeit anrichtet, muss man glauben wollen. Wenn dann noch die Sache mi der getauschten Identität hinzukommt, wird es richtig absurd. Als Komödie hätte das vielleicht funktioniert. Nur meint Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist das Ganze tatsächlich ernst. Denn da ist ja auch noch die tragische Vorgeschichte, die unbedingt reinmusste, zusammen mit dem letzten Wunsch der toten Mutter, der erfüllt werden muss. Man kann hier also nicht sagen, dass der Film nichts zu erzählen hätte.

Lächerlich und langweilig

Die Masse allein bringt aber nichts, wenn am Ende so etwas wie hier dabei herauskommt. So überzogen die einzelnen Elemente sind, so konventionell ist der Aufbau der Romanze. Dass sich Jon und Victoria verlieben werden, ist ebenso obligatorisch wie der Zusammenbruch des verlogenen Kartenhauses. Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist will dann doch in erster Linie die Erwartungen erfüllen, die das Publikum mitbringt. Auf diese Weise schwankt der Film zwischen lächerlich und langweilig, macht an der einen Stelle zu viel, an der anderen zu wenig. Inhaltlich ist der neueste Teil der Endlosreihe eine einzige Katastrophe, zumal das Verhalten der Figuren fast nie nachzuvollziehen ist.

Wenn denn wenigstens die Umsetzung irgendwie funktionieren würde. Bei dem Paar gibt es aber keine Chemie, die tiefen Gefühle werden einfach so behauptet, ohne dass man wirklich Arbeit investieren wollte. Wenn Victoria zum Ende hin meint, von Jon wirklich gesehen zu werden, dann kommt das aus dem Nichts. Es ist nicht einmal so, dass Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist optisch viel zu bieten hätte, was normalerweise noch der stärkste Aspekt dieser Filme ist. Die seltenen Szenen im Garten reichen einfach nicht aus. Da zudem wieder einige Szenen dabei sind, bei denen die im Original Englisch eingesprochenen Dialoge wenig lippensynchron ins Deutsche übertragen wurden, ist da einfach nichts, was eine Sichtung rechtfertigen würde.

Credits

OT: „Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Dagmar Seume
Drehbuch: Uschi Müller
Vorlage: Rosamunde Pilcher
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Enzo Brandner
Besetzung: Silvana Damm, Oleg Tikhomirov, Joachim Król, Sabine Vitua, Jaëla Probst, Luke R. Francis, Adam Goodbody

Bilder

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fazit
„Rosamunde Pilcher: Wer immer du bist“ folgt einem Finanzberater, der unter falschem Namen flieht und sich in eine Gärtnerin verliebt. Die Geschichte ist komplett an den Haaren herbeigezogen, bestätigt zugleich diverse Konventionen. Da auch die Liebesbeziehung kaum funkt und die Optik nicht genug bietet, ist der neueste Teil der Endlosreihe ein Debakel.
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