Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben

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„Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben“ // Deutschland-Start: 21. September 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Für Finja (Ina Hout) bricht eine Welt zusammen, als ihr Freund Torben (Lukas T. Sperber) mit ihr Schluss macht, weil er sich in eine andere verliebt hat. Wie kann er das nur tun, nachdem sie doch jahrelang ein Paar waren? Doch so schnell will sie nicht aufgeben, ein Beziehungsratgeber aus den 1990ern soll ihr dabei helfen, Torben für sich zurückzugewinnen. In ihrem Freundeskreis stößt das auf gemischte Reaktionen. Während Stine (Nadine Menz) das alles ablehnt, macht Anni (Lena Conzendorf) mit, weil sie selbst gern ihren Schwarm Mats (Thiago Braga de Oliveira) erobern möchte. Um schon einmal üben zu können, sucht sich Finja den umherreisenden Zimmermann Viggo (Benedikt Kalcher) als Testobjekt aus – mit ungeahnten Folgen …

Kampf um die Liebe

Die Sommerpause ist rum, auch bei der sonntäglichen ZDF-Programmschiene Herzkino wird der Betrieb wieder aufgenommen. Daraus folgt natürlich auch, dass der Dauerbrenner Inga Lindström irgendwann wieder fortgeführt wird. Lange haben Fans darauf warten müssen, bis es Nachschub gab. Sicher, da werden immer mal wieder alte Teile wiederholt. Da waren dieses Jahr beispielsweise  Wilde Zeiten über eine Frau, welche die Musikschule ihrer Mutter retten will, oder Schmetterlinge im Bauch um zwei ungleiche Schwestern auf der Suche nach Liebe. Der letzte neue Film wurde aber bereits Anfang des Jahres ausgestrahlt, Das Flüstern der Pferde handelte seinerzeit von einem traumatisierten Pferd. Mit Ein Traummann zum Üben gibt es – achteinhalb Monate später – erstmals wieder eine tatsächliche Neuproduktion.

Nun könnte man eine solche lange Wartezeit natürlich nutzen, um sich interessante Geschichten auszudenken. Aber warum sollte man, wenn man dem Publikum immer wieder dasselbe andrehen kann? Und so beginnt der 104. Film der 2004 gestarteten Dramareihe so, wie schon viele andere begonnen haben: Die Protagonistin wird von ihrem untreuen Partner verlassen. Ein Klassiker in der Welt des Herzkinos. Oft kehren die Frauen dann in die Heimat zurück oder fahren in den Urlaub. Bei Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben will sie den Ex zurückgewinnen. Man kann sich darüber streiten, ob das jetzt ein positives Zeichen dafür ist, dass sie aktiv und selbstbewusst ist, bereit zum Kämpfen, oder ob sie nicht einfach nur anhänglich ist und sich der Realität verweigert.

Oberflächlich und ärgerlich

Nun ist es absolut menschlich, dass jemand einer vergangenen Beziehung hinterhertrauert. Was sie an Torben findet, verrät der Film aber nie, der Mann wird lediglich durch seine schlechten Witze charakterisiert. Aber eine ausgefeilte Figurenzeichnung sollte man hier bei niemandem erwarten: Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben handelt vom Zwischenmenschlichen, hat aber kein Interesse an den Menschen. Es reicht, wenn diese gut aussehen und von Liebe reden, als eine Art Platzhalter für echte Gefühle. Wenn Finja sehr plötzlich Gefühle für Viggo hat, ist das ebenso willkürlich. Sie sind da, weil es die Konvention so vorsieht, nicht weil der Film irgendwie Arbeit investiert hätte, um da etwas zu entwickeln. Es gibt mal wieder Pseudo-Romantik auf Knopfdruck.

Das kennt man natürlich aus vielen dieser Filme, die Zielgruppe stört diese Oberflächlichkeit nicht. Was Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben aber noch einmal deutlich schlimmer macht als die ohnehin meist mäßigen Teile ist die Sache mit dem Ratgeber. Man weiß gar nicht, welches Geschlecht damit stärker beleidigt wird: Frauen, weil sie sich Männern unterwerfen sollen, oder Männer, weil das hier tatsächlich funktioniert. Ebenso ärgerlich ist, wie Finja Viggo für ihre Zwecke missbraucht und hierfür nicht einmal Konsequenzen zu erwarten hat. Natürlich bekommt sie trotzdem, was sie will, niemand macht sie darauf aufmerksam, wie mies ihr Verhalten ist. Und dann hat sie noch die Dreistigkeit Torben anzuhalten, er solle seine neue Freundin nicht anlügen – ohne zu realisieren, dass sie das selbst getan hat. Selbst für eine derart verlogene Reihe ist das ein Tiefpunkt. Bei der nächsten Folge Herz über Kopf geht es um eine arbeitslose Tierärztin, die einen leiblichen Vater sucht.

Credits

OT: „Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Anna Schuchardt
Drehbuch: Gerlind Becker, Kirsten Harder
Musik: Andy Groll
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Ina Hout, Benedikt Kalcher, Lena Conzendorf, Thiago Braga de Oliveira, Nadine Menz, Wolf Danny Homann, Lukas T. Sperber, Eva Nürnberg

Bilder

 

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Die sonntags auf dem ZDF ausgestrahlte Reihe Herzkino gehört zu den Dauerbrennern des Senders. Seit 1987 laufen, damals noch unter dem Titel Der große ZDF Sonntagsfilm, deutsche Dramen, die sich meistens mit Familien- und Liebesgeschichten befassen. Mehrere Hundert Titel wurden so im Laufe der letzten Jahrzehnte produziert. Unten findet ihr alle unsere bisherigen Rezensionen zu diesem Thema auf einen Blick.

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Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben
fazit
In „Inga Lindström: Ein Traummann zum Üben“ will eine Frau ihren Ex mit einem angestaubten Liebesratgeber zurückgewinnen. Der Film besteht aus Klischees, investiert weder in die Figuren noch die Entwicklung der neuen Beziehung. Dafür darf man sich richtig über den mindestens fragwürdigen Inhalt ärgern.
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