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🄫 ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch

Inga Lindstroem Collection 31
„Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch“ // Deutschland-Start: 16. Januar 2022 (ZDF) // // 4. März 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Smilla (Maxine Kazis) den Piloten Love (Max Woelky) kennenlernt, weiß sie sofort: Er ist die große Liebe ihres Lebens! Zu dem Zweck will sie sich ihre Schwester Liv (Sinja Dieks) zunutze machen, die an Insekten forscht. Sie soll Love bei dessen Schmetterlingsstation helfen und damit Smilla die Tür öffnen, damit diese leichter an ihren Schwarm herankommt. Dumm nur, dass dieser mehr Gefühle für Liv hat. Die wiederum ist mit Per (Marian Kindermann) verlobt, verkuppelt durch Smilla. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, muss Love mit seinem Cousin Karl (Stephen Appleton) um das Erbe des Großvaters kämpfen. Und auch bei der Familie von Liv und Smilla gibt es Klärungsbedarf …

Zwei Liebesdreiecke mit gewissem Ausgang

Zwar gehört Inga Lindström zu den bedeutenden Reihen des sonntäglichen ZDF Herzkinos, mehr als 100 Teile wurden inzwischen produziert. Beim Nachschub stockt es dennoch derzeit, der Sender hat dieses Jahr mit Das Flüstern der Pferde bislang nur einen neuen Teil ausgestrahlt. Dafür wird das prall gefüllte Archiv immer wieder genutzt, um zwischendurch ältere Filme zu wiederholen – zumal die sich eh so ähnlich sind, dass man dabei nicht immer weiß, ob der gerade ausgestrahlte Teil neu oder alt ist. Da war beispielsweise Wilde Zeiten vor einiger Zeit. Nun wird auch Schmetterlinge im Bauch wieder ausgepackt, das ursprünglich 2022 gesendet wurde und als Lückenfüller für das Tagesprogramm dient.

Der Film bedient sich dabei eines Szenarios, wie man es aus unzähligen Herzkino-Beiträgen kennt: Die Protagonistin ist in einer Beziehung, lernt aber einen anderen Mann kennen und muss feststellen, dass der neue der richtige für sie ist. Wer sich Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch anschaut, weiß daher sofort, dass Liv sich für Love entscheiden wird und Per entsorgt wird. Das ist wie immer fragwürdig, zudem ziemlich langweilig, weil es eben 08/15 ist. Ungewöhnlich ist allenfalls, dass hier mit der Figur der Schwester noch eine Konkurrentin da ist, zumindest theoretisch. Es gibt also zwei Liebesdreiecke statt eines einzelnen. Praktisch weiß man aber auch da, dass das nichts wird und Love niemals mit Smilla etwas anfangen würde.

Konstruiert und anstrengend

Die Schwester ist auch einer der Schwachpunkte der Geschichte. Sie soll zwar für frischen Wind sorgen, wenn sie ständig umherwirbelt, sich an nichts hält und Chaos hinterlässt. Das soll auch humorvoll sein, an mehreren Stellen. Es ist aber vor allem anstrengend. Wenn Smilla ohne Scham lügt, sich an keine Absprachen hält und dann auch noch einen wertvollen Ring verliert, der eine große persönliche Bedeutung hat, sie das aber nicht kümmert, ist das oft eine Zumutung. Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch ist zwar bemüht, ihr mehr Tiefe zu verleihen, wenn die Sehnsucht nach einer intakten Familie als Erklärung herangezogen wird. Das macht die Sache aber nicht besser, die Figur ist so grauenvoll und nervtötend, dass man sich geradezu nach den Kitschszenen sehnt, damit sie Sendepause hat.

Aber es ist auch die Geschichte an sich, die missglückt ist. Schon die Tatsache, dass ein Pilot sich für den Erhalt von Schmetterlingen einsetzt, wirkt etwas konstruiert. Der Nebenstrang um den Erbschaftskampf der beiden Cousins will auch nicht wirklich überzeugen. Und dann wird auf den letzten Metern noch ein großes Familiengeheimnis ausgepackt. Dieses hat mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun, führt nur dazu, dass das alles noch umständlicher ist. Sicher, mit Realismus hat man es beim Herzkino eher selten. Ganz so schlimm wie bei Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch muss es dann aber auch nicht sein. Der Zielgruppe darf das egal sein, die bekommt wie immer große Gefühle, eine attraktive Besetzung und schöne Landschaften – sowie ein Happy End, über das man nicht länger nachdenken sollte.



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Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch
fazit
In „Inga Lindström: Schmetterlinge im Bauch“ verlieben sich zwei Schwestern in denselben Mann, dazu wird um Insekten und ein Erbe gekämpft. Der Film kombiniert 08/15 mit völlig konstruierten Geschichten, bis da wirklich gar nichts mehr überzeugt. Hinzu kommt, dass eine der beiden Schwestern eine Zumutung ist.
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