
Die Leute hatten sich bereits auf das Feuerwehrfest gefreut. Umso größer ist der Schock, als beim Aufbau ein Brand ausbricht und Hauptmann Lasse Lüders (Nicki von Tempelhoff) sich schwer verletzt. Zu seinem Glück ist Dr. Moritz Neiss (Patrick Kalupa) zur Stelle und verarztet ihn. Während sich Lüders im Krankenhaus, macht er jedoch eine schockierende Entdeckung: Seine Frau Frauke (Bettina Hoppe) betrügt ihn. Aber auch bei den anderen wird das mit der Liebe ziemlich kompliziert. So hat Neiss nach wie vor Probleme damit, zu seiner Freundin Janne Andersen (Brigitte Zeh) zu stehen und die Beziehung öffentlich zu machen. Charlie Winkler (Josefine Preuß) und Nikki Steiner (Leonie Parusel) sind da schon weiter. Ganz einfach ist es dort aber auch nicht, als sie mit auseinandergehenden Erwartungen konfrontiert werden …
Eine der schweren Folgen
Alles hat einmal ein Ende, selbst die aktuelle dritte Staffel von Dr. Nice. Denn wo die Vorgängerin noch vier Folgen hatte, muss sich das Publikum dieses Mal mit drei zufriedengeben. Ansonsten bot man bei der Reihe aus dem sonntäglichen ZDF Herzkino-Programm aber das, was realistisch zu erwarten war. Da gibt es immer eine Mischung aus neuen Krankheitsfällen und filmübergreifenden Geschichten, die über eine längere Zeit entwickelt werden. Bei Alte Narben etwa wurde die Nahtoderfahrung aus der zweiten Staffel mit dem Fall einer Frau verbunden, die sich ihre Brüste operieren lassen will und dabei komische Symptome hat. Weiche Knie führte neu die Figur des Therapeuten ein, der jetzt auch in der dritten Folge Flammende Herzen eine Rolle spielt.
Eigentlich hätte man erwarten können, dass dessen schwierige Familiengeschichte gleich mit übernommen wird. Seltsamerweise wird die aber nicht einmal angesprochen, seine Tochter und sein Enkel tauchen überhaupt nicht mehr auf. Dafür werden die Stränge um Neiss und Winkler fortgesetzt. In beiden geht es um Beziehungen. In beiden wird es schwierig. Während das um Neiss nicht wirklich überrascht, da das mit ihm und Andersen schon seit Längerem hin und her geht, ist das bei den beiden Frauen schon etwas forciert. Aber das kennt man von dieser Reihe. Während manche Folgen vor allem auf unbeschwerten Humor setzen, werden andere besonders schwer angelegt. Dr. Nice: Flammende Herzen ist dann eine Folge, die in die zweite Kategorie fällt.
Einfallslos
Grundsätzlich spricht da erst einmal nichts dagegen, wenn Filmreihen ein wenig mit der Tonalität spielen. Nur schwankt die Reihe dann auch bei der Qualität. Gut gelungen war in den letzten Folgen die Nachdenklichkeit, die man bei dem Protagonisten eingeführt hat. Da war nicht nur die besagte Nahtoderfahrung, sondern auch die traurige Kindheit, die er nach und nach zuließ. Gerade der Umgang mit dem Thema Depression war löblich. Dr. Nice: Flammende Herzen lässt diese Themen aber wieder fallen und beschränkt sich auf irgendwelche 08/15-Beziehungsprobleme, bei denen man eher den Eindruck hat, dass es da jemand eilig hatte, das Drehbuch noch rechtzeitig fertigzustellen.
Und noch zwei andere Punkte sorgen für Ärger. Zum einen schon wieder eine seltene Krankheit ausgegraben, über die die ganze Zeit gerätselt wird und die – natürlich – nur von Neiss richtig erkannt wird. Solche plumpen Formeln findet man ständig bei deutschen Arztserien ständig, schon bei den letzten beiden Episoden hatte man das. Während das dort aber noch anderweitig ausgeglichen wird, summieren sich hier eben die negativen Punkte. Leider endet Dr. Nice: Flammende Herzen zudem mit einer Szene, die eine ungute Richtung erwarten lässt. Nach zwei gelungenen Episoden ist die neue daher um einiges schlechter geworden und macht nicht so wirklich Lust auf die vierte Staffel, die bereits in Arbeit ist.
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