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© ZDF/Jon Ailes

Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel

Rosamunde Pilcher Edition 24
„Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2021 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Rebecca Taylor (Antonia Bill) ist frisch ordinierte Jung-Vikarin der Anglikanischen Gemeinschaft in einer kleinen Gemeinde in Cornwall. Der Einstieg gestaltet sich etwas holprig, als sie um ein Haar mit dem Fahrradfahrer Adam Morris (Jeroen Engelsman) zusammenstößt. Zwar ist da auf Anhieb Sympathie. Als kurze später dessen Fahrrad aber geklaut wird, kommt es zum Streit. Kurze Zeit später sehen die beiden sich wieder, da sich Adam als der Architekt herausstellt, der für den Neubau des Gemeindezentrums zuständig ist. Rebecca freut sich, ihn wiederzusehen. Bis sie herausfindet, dass der Mann mit Emma Biningham (Charlotte Woolfe) zusammen ist und die beiden heiraten wollen. Und ausgerechnet Rebecca soll die beiden trauen …

Auf der Suche nach der richtigen Liebe

An und für sich gehört Rosamunde Pilcher ja zu den festen Baupfeilern der sonntäglichen Programmschiene. Über viele Jahre hinweg haben die auf Geschichten der gleichnamigen britischen Autorin basierenden Liebesdramen ein treues Millionenpublikum angezogen. Nur „genießen“ diese Filme einen verheerenden Ruf, weshalb der Sender inzwischen deutlich weniger neue Teile produziert. Dieses Jahr gab es daher nur zwei Stück. Zuerst erzählte Jahrestag von einem Ehepaar, das sich nach Jahrzehnten scheiden lassen will – zum Entsetzen der Kinder. In Wer immer du bist lernt ein Finanzberater in der Bredouille unter falschem Namen eine Gärtnerin kennen. Die Neuorientierung hindert den Sender aber nicht daran, immer wieder alte Teile zu wiederholen, so auch Im siebten Himmel, das ursprünglich 2021 zu sehen war.

Der Einstieg ist ein wenig überraschend, wenn die Protagonistin eine Geistliche ist, die zwei Frauen traut. Wer deswegen davon ausgeht, dass es sich um einen dieser Filme handelt, in denen vor allem gesellschaftliche Themen behandelt werden, sieht sich aber getäuscht. Denn im Anschluss geht es umso traditioneller weiter. Sobald Rebecca früh in dem 162. Teil der Reihe mit Adam zusammenstößt, weiß das Publikum bereits, dass er zu ihr gehört. Sicher, kurze Zeit später führt Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel die Verlobte ein. Aber man weiß trotzdem, worauf das hinausläuft. In vielen dieser Herzkino-Filmen ist es so, dass zu Beginn bestehende Beziehungen falsch sind und zum Zwecke der Romantik erst noch die richtige etabliert werden muss. Meistens ist es die Protagonistin selbst, die ihren amourösen Irrtum erkennen muss. Hier ist es ausnahmsweise der Mann.

Auf langweilige Weise schlecht

Man verzichtet auch darauf, die falsche Partnerin niedermachen zu wollen, wie es beim Herzkino in solchen Situationen oft üblich ist, um den Wechsel zu rechtfertigen. Stattdessen wird einfach noch ein weiterer Mann eingeführt, der seinerseits der eigentlich richtige ist für Emma: Jugendfreund Ben Lockwood (Luke Allen-Gale). Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel ist da natürlich konstruiert ohne Ende. Inhaltlich überzeugend sind diese Filme bekanntlich nie, da ist einer dümmer als der andere. Die Adaption der Kurzgeschichte Another view ist aber nicht einmal auf komische Weise schlecht, sondern nur auf eine langweilige. Man kann sich hierüber nicht einmal wirklich aufregen.

Die Besetzung ist natürlich attraktiv. Dann und wann gibt es auch beim Setting etwas, was die Augen beschäftigt. Das übliche eben. Insgesamt ist der Film aber so uninteressant, dass man sich schon fragen darf, warum das ZDF ausgerechnet diesen Titel für eine Wiederholung ausgesucht hat. Selbst innerhalb der notorisch dürftigen Reihe, die wie keine andere für plumpen Kitsch steht, hat es schon bessere Teile gegeben. Es ist nicht einmal so, dass bei Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel sonderlich viel Romantik aufkommen würde, da es nur verhinderte und falsche Paare gibt. Da bleibt dann nicht mehr sehr viel übrig, was eine Sichtung rechtfertigen würde. Es gibt deutlich unterhaltsamere Beispiele für solche Liebesdramen.

Credits

OT: „Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Marco Serafini
Drehbuch: Martin Wilke, Jochen S. Franken
Vorlage: Rosamunde Pilcher
Musik: Patrick M. Schmitz
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Antonia Bill, Jeroen Engelsman, Nina Kronjäger, Charlotte Woolfe, Luke Allen-Gale, Berit Vander, Joerg Stadler, Jeremy Nicholas

Bilder

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Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel
fazit
In „Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“ verliebt sich eine Vikarin in den Architekten ihrer Gemeinde, den sie eigentlich trauen soll. Das Ergebnis ist konstruiert und auf eine langweilige Weise schlecht. Da nicht einmal viel Romantik aufkommt, kann man den Film getrost ignorieren.
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