British Academy Film Awards (2020)

Irgendwie hat das gepasst: Ausgerechnet in dem Jahr, in dem Großbritannien die Europäische Union nach langem Würgen verlässt, haben die British Academy Film Awards ihren eigenen Rassismusskandal. Vier Jahre nachdem die Oscars ins Kreuzfeuer der Kritik gerieten, als unter den 20 nominierten Schauspielern und Schauspielerinnen kein einziger Dunkelhäutiger zu finden war, wiederholte sich das Spiel nun bei der 73. Verleihung des wichtigsten britischen Filmpreises am 2. Februar 2020. Joaquin Phoenix, der als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, ließ es sich auch nicht nehmen, in seiner Dankesrede noch einmal tief den Finger in die Wunde zu stecken, einer der denkwürdigsten Augenblicke des Abends.

Sein ebenfalls mit reichlich Kontroversen verbundener Film, die Comic-Adaption Joker, durfte zusätzlich zwei weitere Preise für sich reklamieren, darunter den neu geschaffenen für das beste Casting. Der Hauptgewinner des Abends war jedoch das Kriegsdrama 1917: Neun Mal war es nominiert, sieben Preise sprangen am Ende dabei raus, darunter die für den besten Film und die beste Regie. Der dritte Film mit mehreren Auszeichnungen war der satirische Thriller Parasite aus Südkorea, der neben dem obligatorischen Preis für den besten fremdsprachigen Film auch den für das beste Original-Drehbuch erhielt – immerhin ein Zeichen für mehr Diversität. Ansonsten gab es keine großen Überraschungen. Bei den Schauspiel-BAFTAs setzten sich mit Renée Zellweger, Brad Pitt und Laura Dern dieselben durch, die schon bei den Golden Globes gewannen.

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