Shaun das Schaf Ufo Alarm A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
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Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm

Shaun das Schaf Ufo Alarm A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
„Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm“ // Deutschland-Start: 26. September 2019 (Kino)

Irgendwie ist das alles ziemlich doof. Egal was sich Shaun das Schaf oder die anderen ausdenken, um sich die Zeit zu vertrieben, immer wieder funkt ihnen der Spielverderber Blitzer dazwischen und verbietet alles. Aber wie sollen sie denn sonst Spaß haben auf dem Bauernhof? Da bekommen sie unerwartet Hilfe von oben: Ein kleines seltsames Wesen ist in der Nähe der Farm gelandet. Das sieht nicht nur komisch aus, es hat auch ganz vorzügliche Kräfte, mit denen man sich gut amüsieren kann! Während die Schafe die Fremde mit offenen Armen und Beinen empfangen, sind ihr aber auch schon finstere Männer auf den Fersen. Für Shaun steht deshalb fest: Sie müssen dem unbekannten Nicht-Schaf-Objekt helfen, wieder sicher nach Hause zu kommen …

Auch wenn Shaun das Schaf ursprünglich nur eine kleine Nebenfigur in Wallace & Gromit – Unter Schafen sein sollte, so hat sich das freche Tier doch inzwischen längst zum Aushängeschild des britischen Studios Aardman Animations entwickelt. Während sich Nick Parks Kultduo, bestehend aus einem exzentrischen Erfinder und dessen treuen Hundes, seit einigen Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt haben, hat das Schaf in unzähligen Serienfolgen und Specials mitgespielt. 2015 folgte mit Shaun das Schaf – Der Film sogar der erste eigene Kinofilm. Der konnte es zwar kommerziell nicht mit den vorangegangenen Werken des Studios aufnehmen, war aber – auch aufgrund des vergleichsweise geringen Budgets – profitabel genug, damit es für eine Fortsetzung reicht.

Auf zu neuen Ufern!
Nun ist sie also da und darf kurioserweise zuerst in Deutschland die Kinos beehren, bevor im Oktober dann die Briten und Franzosen in den Genuss kommen. Wie der Titel Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm bereits verrät, geht es dieses Mal galaktisch zu, wenn die aus der Serie bekannte Mossy Bottom Farm Besuch eines kleines außerirdischen Wesens bekommt. Auch das ist zunächst etwas überraschend, handelten die Geschichten um die wollbepackten Vierbeiner doch traditionell von dem verrückten Alltag auf einer Farm. Das lebte von dem Charme und gleichzeitig der Harmlosigkeit, wenn das langweilige Farmleben Anlass für Verrücktheiten ist. Wie passen da Aliens ins Konzept?

Ein bisschen bewegt sich UFO-Alarm dann auch schon von dem weg, was die Serie ausgezeichnet hat. Wirklich schaden tun diese fantastischen Elemente und die größer angelegte Geschichte jedoch nicht. Zumal der erste Film auch ein bisschen darunter litt, das Konzept auf Spielfilmlänge auszubreiten. Hier gibt es nun keinerlei Einschränkungen mehr: Es tauchen ständig neue Figuren auf, auch die Schauplätze sind zahlreich. Und spätestens wenn die obligatorischen Männer in Schwarz Jagd auf das Alien machen, ist ohnehin alles erlaubt, was Spaß macht und Anlass für jede Menge Quatsch bietet. Hauptsache, es wuseln möglichst viele Leute herum und alles endet irgendwie im Chaos.

Bewährter Humor ohne Worte
Das funktioniert ganz gut, trotz des ungewohnten Settings ist der Humor größtenteils gleich geblieben. Das bedeutet, dass es erneut viel Slapstick gibt, wenn die Schafe die komischsten Einfälle haben, um aus der Situation wieder heil herauszukommen. Das ist wie zuvor eher an ein jüngeres Publikum gerichtet, zumal Shaun das Schaf: UFO-Alarm nach wie vor auf jegliche Dialoge verzichtet, also ausschließlich visuelle Gags zur Verfügung standen. Wortspiele, die es in anderen Produktionen von Aardman Animation gibt – zuletzt auch in Early Man – Steinzeit bereit – sind damit keine Option. Dennoch dürfen auch Erwachsene hier gut gelaunt wieder aus dem Kino kommen: Die verschrobenen Figuren, die gelegentlichen Absurditäten und auch Anspielungen an die Popkultur lassen trotz der Sprachlosigkeit keine Langeweile aufkommen.

Außerdem wäre da ja noch die Stop-Motion-Optik, die wie von Aardman gewohnt absolut liebevoll gestaltet ist. Das geringere Budget ist dem farbenfrohen Film zwar anzumerken, da waren andere Werke des Studios schon aufwendiger und ambitionierter gewesen. Dafür ist Shaun das Schaf: UFO-Alarm durch und durch charmant, auch wegen der drollig gestalteten Charaktere, die einem sofort ans Herz wachsen, selbst wenn sie nichts sagen. Überhaupt ist der Film – bei allem Fokus auf die Komik – etwas emotionaler, als man es von dem Schaf und seinen Freunden gewohnt ist, Erinnerungen an E.T. sind ebenso angebracht wie gewünscht. Außerdem darf man hier das Gefühl haben, dass die Welt noch in Ordnung ist: Man bekommt genau das, was man erwartet und erhofft. Und manchmal reicht das ja schon aus.



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„Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm“ setzt wie die vorangegangen Auftritte des Kult-Schafes auf visuelle Gags, kuriose Gestalten und einen Alltag, der ins Absurde kippt. Dieses Mal kommen noch fantastische Elemente hinzu sowie eine stärkere Emotionalität, was in eine etwas andere Richtung führt, aber immer noch gut funktioniert: Das Abenteuer eines Bauernhofes und eines kleinen Aliens ist ein großer Spaß nicht nur für Kleine.
7
von 10