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Academy Awards (2017)

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Das war sie also, die 89. Verleihung der Academy Awards. und selten wie nie stand der wichtigste Filmpreis der Welt unter einer derartig genauen Beobachtung wie dieses Jahr. Nach dem Debakel um die Academy Awards 2016, wo sämtliche Schauspielerkategorien mal wieder unter weißen Darstellern aufgeteilt wurden, gelobte man Besserung. Diversity lautete das Motto, oder sollte es zumindest. Denn einen vergleichbaren Skandal wollte, konnte man sich nicht leisten. Und noch ein zweiter Faktor bestimmte die diesjährige Preisverleihung: Der Amtsantritt des 45. US-Präsidenten Donald Trump, gegen dessen fremden-, frauen- und homosexuellenfeindliche Aktionen Hollywood sich geschlossen ablehnend wie wohl noch nie zeigte.

Beide Punkte hatten tatsächlich auch Auswirkungen auf das Ergebnis. La La Land, mit 14 Nominierungen der klare Favorit, hatte auf einmal mächtig Gegenwind, wurde als reaktionäre Nabelschau kritisiert. Der große Gewinner war das Gute-Laune-Musical zwar trotzdem, nahm am Ende aber „nur“ sechs Auszeichnungen mit nach Hause. Vor allem aber musste es sich im Kampf um die Auszeichnung gegenüber dem farbigen LGBT-Drama Moonlight geschlagen geben, auch wenn es da zunächst Verwirrung gab und irrtümlich La La Land genannt wurde. Und auch bei dem Kampf um den besten Schauspieler und das beste Originaldrehbuch blieb es bei einer Nominierung, beide Oscars gingen hier an die bewegende Familientragödie Manchester by the Sea.

Aus deutscher Sicht bedauerlich: Das zuvor hoch gehandelte Toni Erdmann brachte keinen Goldjungen als „Bester fremdsprachiger Film“ ein. Stattdessen ging die Trophäe an den Iran, was sicher auch damit zu tun hatte, dass Regisseur Asghar Farhadi aufgrund des Trumpschen Dekrets nicht hätte für die Feier hätte anreisen dürfen. Solidarität dürfte da sicher eine Rolle gespielt haben. Bedauerlich ist es, dass das pazifistische Science-Fiction-Meisterwerk Arrival nicht von dem Aufstand profitieren konnte, am Ende trotz acht Nominierungen nur eine Auszeichnung erhielt („Bester Tonschnitt“). Und damit ebenso viele Oscars erhielt wie das vielgeschmähte Anti-Helden-Ensemble in Suicide Squad.

Bester Film
Gewinner Moonlight
Weitere Nominierungen Arrival
Fences
Hacksaw Ridge – Die Entscheidung 
Hell or High Water
Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen 
La La Land 
Lion
Manchester by the Sea
Beste Regie 
Gewinner Damien Chazelle – La La Land 
Weitere Nominierungen Mel Gibson – Hacksaw Ridge – Die Entscheidung
Barry Jenkins – Moonlight
Kenneth Lonergan – Manchester by the Sea
Denis Villeneuve – Arrival
Bester Hauptdarsteller
Gewinner Casey Affleck – Manchester by the Sea
Weitere Nominierungen Andrew Garfield – Hacksaw Ridge – Die Entscheidung
Ryan Gosling – La La Land 
Viggo Mortensen – Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück
Denzel Washington – Fences
Beste Hauptdarstellerin
Gewinnerin Emma Stone – La La Land 
Weitere Nominierungen Isabelle Huppert – Elle
Ruth Negga – Loving
Natalie Portman – Jackie
Meryl Streep – Florence Foster Jenkins
Bester Nebendarsteller
Gewinner Mahershala Ali – Moonlight
Weitere Nominierungen Jeff Bridges – Hell or High Water
Lucas Hedges – Manchester by the Sea
Dev Patel – Lion
Michael Shannon – Nocturnal Animals
Beste Nebendarstellerin
Gewinnerin Viola Davis – Fences
 Weitere Nominierungen Naomie Harris – Moonlight
Nicole Kidman – Lion
Octavia Spencer – Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen
Michelle Williams – Manchester by the Sea
Bestes adaptiertes Drehbuch
Gewinner Moonlight Barry Jenkins und Tarell Alvin McCraney nach „In Moonlight Black Boys Look Blue“ von Tarell Alvin McCraney
Weitere Nominierungen Arrival – Eric Heisserer nach „Story of Your Life“ von Ted Chiang
Fences – August Wilson nach „Fences“ von August Wilson (posthum)
Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen – Allison Schroeder und Theodore Melfi nach „Hidden Figures“ von Margot Lee Shetterly
Lion Luke Davies nach „A Long Way Home“ von Saroo Brierley und Larry Buttrose
Bestes Originaldrehbuch
Gewinner Manchester by the Sea Kenneth Lonergan
Weitere Nominierungen Hell or High Water – Taylor Sheridan
La La Land – Damien Chazelle
The Lobster – Eine unkonventionelle Liebesgeschichte – Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou 
JahrundertfrauenMike Mills 
Beste Kamera
Gewinner La La Land Linus Sandgren
Weitere Nominierungen Arrival – Bradford Young
Lion Greig Fraser
Moonlight – James Laxton
Silence – Rodrigo Prieto
Bestes Szenenbild
Gewinner La La Land – David Wasco und Sandy Reynolds-Wasco
Weitere Nominierungen Arrival Patrice Vermette und Paul Hotte
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sindStuart Craig und Anna Pinnock 
Hail, Caesar! – Jess Gonchor und Nancy Haigh 
Passengers – Guy Hendrix Dyas und Gene Serdena
Bestes Kostümdesign
Gewinnerin Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind – Colleen Atwood
Weitere Nominierungen Allied – Vertraute Feinde – Joanna Johnston 
Florence Foster Jenkins – Consolata Boyle
Jackie – Madeline Fontaine
La La Land – Mary Zophres
Beste Filmmusik
Gewinner La La Land Justin Hurwitz
Weitere Nominierungen Jackie – Mica Levi
Lion – Dustin O’Halloran und Hauschka
Moonlight Nicholas Britell
PassengersThomas Newman
Bester Filmsong
Gewinner „City of Stars“ aus La La Land Musik: Justin Hurwitz, Text: Benj Pasek und Justin Paul
Weitere Nominierungen „Audition (The Fools Who Dream)“ aus La La Land – Musik: Justin Hurwitz, Text: Benj Pasek und Justin Paul
„Can’t Stop the Feeling!“ aus Trolls – Musik und Text: Justin Timberlake, Max Martin und Karl Johan Schuster
„The Empty Chair“ aus Jim: The James Foley Story – Musik und Text: J. Ralph und Sting
„How Far I’ll Go“ aus Vaiana – Musik und Text: Lin-Manuel Miranda
Bestes Make-up und beste Frisuren
Gewinner Suicide Squad – Alessandro Bertolazzi, Giorgio Gregorini und Christopher Nelson
Weitere Nominierungen Ein Mann namens Ove – Eva von Bahr und Love Larson
Star Trek Beyond – Joel Harlow und Richard Alonzo
Bester Schnitt
Gewinnerin Hacksaw Ridge – Die Entscheidung – John Gilbert
Weitere Nominierungen Arrival Joe Walker
Hell or High Water Jake Roberts
La La Land Tom Cross
Moonlight Nat Sanders und Joi McMillon
Bester Ton
Gewinner Hacksaw Ridge – Die Entscheidung – Kevin O’Connell, Andy Wright, Robert Mackenzie und Peter Grace
Weitere Nominierungen Arrival – Bernard Gariépy Strobl und Claude La Haye
La La Land Andy Nelson, Ai-Ling Lee und Steve A. Morrow
Rogue One: A Star Wars Story – David Parker, Christopher Scarabosio und Stuart Wilson
13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi – Gary Summers, Jeffrey J. Haboush und Mac Ruth
Bester Tonschnitt
Gewinner Arrival – Sylvain Bellemare
Weitere Nominierungen Deepwater Horizon – Wylie Stateman und Renée Tondelli
Hacksaw Ridge – Die Entscheidung Robert Mackenzie und Andy Wright
La La Land Ai-Ling Lee und Mildred Iatrou Morgan
Sully – Alan Robert Murray und Bub Asman
Beste visuelle Effekte
Gewinner The Jungle Book – Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones und Dan Lemmon
Weitere Nominierungen Deepwater Horizon – Craig Hammack, Jason Snell, Jason Billington und Burt Dalton
Doctor Strange – Stephane Ceretti, Richard Bluff, Vincent Cirelli und Paul Corbould
Kubo – Der tapfere Samurai – Steve Emerson, Oliver Jones, Brian McLean und Brad Schiff
Rogue One: A Star Wars Story – John Knoll, Mohen Leo, Hal Hickel und Neil Corbould
Bester Animationsfilm
Gewinner Zoomania – Byron Howard, Rich Moore und Clark Spencer
Weitere Nominierungen Kubo – Der tapfere Samurai Travis Knight und Arianne Sutner
Vaiana John Musker, Ron Clements und Osnat Shurer
Mein Leben als Zucchini Claude Barras und Max Karli
Die rote Schildkröte Michaël Dudok de Wit und Toshio Suzuki
Bester fremdsprachiger Film
Gewinner The Salesman – Asghar Farhadi
Weitere Nominierungen Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit Martin Zandvliet
Ein Mann namens Ove Hannes Holm
Tanna Martin Butler und Bentley Dean
Toni Erdmann – Maren Ade
Bester animierter Kurzfilm
Gewinner Piper – Alan Barillaro und Marc Sondheimer
Weitere Nominierungen Blind Vaysha – Theodore Ushev 
Borrowed Time – Andrew Coats und Lou Hamou-Lhadj
Pear Cider and Cigarettes – Robert Valley und Cara Speller
Pearl – Patrick Osborne
Bester Kurzfilm
Gewinner Sing – Kristóf Deák und Anna Udvardy
Weitere Nominierungen Ennemis intérieurs – Sélim Azzazi
La Femme et le TGV – Timo von Gunten und Giacun Caduff
Silent Nights – Aske Bang und Kim Magnusson
Timecode – Juanjo Giménez
Bester Dokumentarfilm
Gewinner O.J.: Made in America – Ezra Edelman und Caroline Waterlow
Weitere Nominierungen Seefeuer Gianfranco Rosi und Donatella Palermo
I Am Not Your Negro – Raoul Peck, Rémi Grellety und Hébert Peck
Life, Animated – Roger Ross Williams und Julie Goldman
13th – Ava DuVernay, Spencer Averick und Howard Barish
Bester Dokumentar-Kurzfilm
Gewinner The White Helmets – Orlando von Einsiedel und Joanna Natasegara
Weitere Nominierungen Extremis – Dan Krauss
4.1 Miles – Daphne Matziaraki
Joe’s Violin – Kahane Cooperman und Raphaela Neihausen
Watani: My Homeland – Marcel Mettelsiefen und Stephen Ellis
Ehrenoscars
Jackie Chan
Anne V. Coates
Lynn Stalmaster
Frederick Wiseman

 

 



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