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© ARD Degeto/WDR/Christoph Krauss/Nik Konietzny

Zielfahnder: Polarjagd

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„Zielfahnder: Polarjagd“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als Zielfahnder sind es Hanna Landauer (Ulrike C. Tscharre) und Lars Röwer (Hanno Koffler) gewohnt, gefährliche Verbrecher zu jagen, um diese auszuschalten. Doch in diesem Fall kommen sie zu spät, eine Frau wurde ermordet. Dabei war eigentlich gar nicht diese das Ziel, sondern ihre ältere Schwester Anne Herbst (Lisa Wagner). Diese hat sich in Nordschweden ein neues Leben unter einem anderen Namen aufgebaut, um so ihrem Exfreund Robert Lessing (Mike Hoffmann) zu entkommen, der sie nach der Trennung verfolgt und bedroht hat. Doch nach dem Mord an der Schwester weiß er, wo Anne sich aufhält. Da diese sich weigert, die von Migal Parson (Mats Blomgren) geleitete therapeutische Einrichtung zu verlassen, bleibt den beiden Polizisten nichts anderes übrig, als ihr in den hohen Norden zu folgen – auch wenn sie dort keine Waffen tragen dürfen …

Dritter Teil der Thrillerreihe

Bei den unzähligen Krimireihen und Thrillern, die das deutsche Fernsehen so produziert, ist es schon eine richtige Aufgabe, sich an alle erinnern zu wollen. Das ist besonders bei denen schwierig, die nicht mehrfach im Jahr fortgesetzt werden, sondern nur sporadisch neue Teile erhalten. Kürzlich traf das etwa auf Der Flensburg-Krimi: Wechselspiele zu, das weit mehr als zwei Jahre nach dem ersten Teil ausgestrahlt wurde. Noch deutlich übler sieht es bei Zielfahnder aus. 2016 gab es einen ersten Film mit dem Titel Flucht in die Karpaten, drei Jahre später kam Blutiger Tango heraus. Seither sind mehr als vier Jahre vergangen, weshalb es für viele überraschend kommen dürfte, dass mit Polarjagd noch ein dritter Film gedreht wurde. Zumal die Einschaltquoten seinerzeit wenig bemerkenswert waren.

Gut möglich also, dass ein Großteil des Publikums, das beim dritten Teil einschaltet, sich nicht an die ersten beiden erinnern wird oder diese sogar nie gesehen hat. Aber das muss ja kein Problem sein, hier wird kein Vorwissen vorausgesetzt. Der aktuelle Film hat zwar eine Vorgeschichte. Die ist jedoch unabhängig von den Vorgängern und wird auch so nach und nach verraten. Wobei man von der Geschichte ohnehin nicht viel erwarten sollte. Zielfahnder: Polarjagd ist da ziemlich genügsam: Ein Mann will nicht akzeptieren, dass seine Ex ein Leben ohne ihn führen will, das ist nicht gerade komplex. Auch bei der Figurenzeichnung hat Drehbuchautorin Dagmar Gabler (Der Irland-Krimi: Mond über Galway) nicht gerade Überstunden eingelegt. Der Böse ist ein 08/15-Psychopath, auch bei dem Opfer oder dem Ermittlerduo ist nicht viel zu holen.

Das Warten auf Spannung

Am stärksten sticht noch Parson hervor, der mit seiner aggressiven Art und seinem Kontrollzwang nicht wirklich für seine Arbeit als Therapeut prädestiniert ist. Das wird auch kurz thematisiert, danach aber wieder fallen gelassen, eine wirkliche Erklärung gibt es nicht. Immerhin, der nervige Semi-Antagonist trägt zu der angespannten Stimmung bei, wenn sich alle gegenseitig das Leben zur Hölle machen. Da braucht es den Mörder da draußen fast gar nicht. Tatsächlich ist der in Zielfahnder: Polarjagd über weite Strecken nicht mehr als ein Geist, von dem man zwar annimmt, dass er kommt, der selbst aber unsichtbar bleibt. Das wird nicht allen gefallen. Wo bei herkömmlichen Home-Invasion-Thrillern mit einer sehr konkreten Gefahr gearbeitet wird, bleibt das hier eher abstrakt, etwas schwammig.

Dafür gibt es tolle Bilder. Die Aufnahmen aus dem eingeschneiten Schweden sind schon sehr atmosphärisch, man hätte sich das Ganze sogar gut als Schwarzweiß-Film vorstellen können. Das ist eine der Stärken. Schön ist zudem, dass man zumindest versucht hat, das sprachliche Element einzubauen. Klar spricht der Therapeut Deutsch, damit das Publikum nicht zu sehr gefordert wird mit den Sprachwechseln oder Untertiteln. Es wird aber auch immer mal wieder Schwedisch oder Englisch gesprochen, was ebenfalls zur Atmosphäre beiträgt. Aufgrund seiner ganz anderen Machart ist die Mischung aus Krimi und Thriller einen Blick wert, sie hat durch das Setting und das Belagerungsszenario genug, um sich abzuheben. Leider ist Zielfahnder: Polarjagd am Ende aber doch nicht so spannend, wie man sich das hätte erhoffen dürfen.

Credits

OT: „Zielfahnder: Polarjagd“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sebastian Ko
Drehbuch: Dagmar Gabler
Musik: Matija Strniša
Kamera: Christoph Krauss
Besetzung: Ulrike C. Tscharre, Hanno Koffler, Lisa Wagner, Johannes Lindkvist, Mats Blomgren, Jonathan Perleth, Mike Hoffmann, Frida Argento

Bilder

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Zielfahnder: Polarjagd
fazit
„Zielfahnder: Polarjagd“ unterscheidet sich von anderen deutschen Krimis, indem hier ein Polizeiduo eine Frau im eingeschneiten Schweden vor ihrem mörderischen Exfreund beschützen muss. Setting und Szenario sind spannend, der Film selbst ist es weniger, trotz der tollen Bilder.
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