Wicked Games – Böse Spiele
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Wicked Games – Böse Spiele

„Wicked Games – Böse Spiele“ // Deutschland-Start: 2. Juni 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es hätte ein so romantisches Wochenende für die frisch verliebten Harley (Christine Spang) und Kiel (Markus Silbiger) werden sollen, als sie sich über Halloween auf dem ländlichen Familienanwesen seiner Familie einnisten. Dort können sie ungestört sein und sich ganz ihren Gefühlen hingeben. Doch die Romantik ist recht schnell vorbei, als eine maskierte Bande in das Haus eindringt. Dabei haben es die Leute nicht auf irgendwelche wertvollen Besitztümer abgesehen, die es in der Villa ohne Zweifel gibt. Vielmehr verfolgen sie das Ziel, mit Harley richtig böse Spiele zu spielen. Dabei haben sie jedoch die Rechnung ohne sie gemacht. Denn das vermeintlich leichte Opfer entpuppt sich als äußerst wehrhaft …

Ein bisschen Spaß muss sein

Sie sind ein fester Bestandteil des Horror- bzw. Thrillergenres: Filme, in denen die Hauptfiguren gezwungen werden, an irgendwelchen fiesen Spielen teilzunehmen. Dieses Jahr gab es beispielsweise Deinfluencer über einen Mann, der Social-Media-Erkenntnisse fördern möchte und deswegen einige furchtbare Aufgaben stellt. Escape Room über bizarre Räume voller Fallen brachte es auf zwei erfolgreiche Teile. Vom Endlosfranchise Saw ganz zu schweigen, wo über viele Teile hinweg nichtsahnende Männer und Frauen zu mörderischen Rätseln genötigt wurden. Dass es Wicked Games – Böse Spiele später auch auf so viele Filme bringen wird, ist zwar unwahrscheinlich. Aber auch bei diesem soll mit der Hauptfigur gespielt werden.

Zumindest behaupten der Titel und die offizielle Inhaltsangabe das. Im fertigen Film ist nicht so wahnsinnig viel davon zu sehen. Anstatt sich auf die Spiele zu konzentrieren, welche da groß angekündigt werden, handelt es sich bei Wicked Games – Böse Spiele doch mehr um einen Survival-Thriller. Anfangs sieht es dabei noch danach aus, als könnte dieser in erster Linie darin bestehen, die maskierten Fremden abzuhalten. Aber auch der Punkt wird schnell übersprungen. Regisseur und Drehbuchautor Teddy Grennan (Ravage – Einer nach dem anderen) stellt stattdessen seine Protagonistin in den Mittelpunkt, die sich gegen Frauen und Männer wehren muss, deren Sinn des Lebens offensichtlich sadistisch geprägt ist. Wo es bei Home-Invasion-Thrillern meistens darum geht, etwas aus dem Haus zu bekommen, etwa den Inhalt eines Tresors, da will man hier nur ein bisschen Spaß haben.

Vorhersehbar und idiotisch

So etwas kann aufgehen, der abgrundtief böse Kult-Klassiker Funny Games hat dies gezeigt. Die US-amerikanische Produktion mag zwar beim Titel her in eine ähnliche Richtung gehen, entfaltet aber keine annähernd so starke Wirkung. Das liegt einerseits an den völlig uninteressanten Figuren, die offensichtlich irgendwie wahnsinnig rüberkommen sollen, aber nicht mehr sind als langweilige Stereotype. Grennan hatte zudem keine Ideen, wie er das Genre oder das Szenario bereichern könnte. Stattdessen versucht er sich an Wendungen, um auf diese Weise die Spannung hochzuhalten. Überzeugend ist das Ergebnis aber nicht, schwankt vielmehr zwischen vorhersehbar und völlig idiotisch. Erwartungen an Logik und Sinnhaftigkeit sollte man nicht haben, Wicked Games – Böse Spiele ist dafür der falsche Film.

Dafür hatte Grennan bei der Inszenierung größere Ambitionen. Zumindest versuchte er, mit einer Wackelkamera, eigenwilligen Perspektiven oder auch der Farbgebung seinem Film eine eigene Note zu geben. So ganz geht das aber nicht auf, Wicked Games – Böse Spiele sieht eher seltsam als interessant aus. Am ehesten wird man sich das hier wohl der Protagonistin wegen anschauen. Diese gehört zur kampfbereiten Sorte und macht damit den Angreifenden das Leben schwer. Grundsätzlich ist das ganz nett, zur Abwechslung mal jemanden zu haben, der in der Situation kompetent reagiert, anstatt immer zielgerichtet die dümmstmögliche Entscheidung zu treffen. Das allein reicht aber nicht aus, um der Low-Budget-Produktion wirklich eine Empfehlung geben zu wollen.

Credits

OT: „Wicked Games“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Teddy Grennan
Drehbuch: Teddy Grennan
Musik: Jacques Brautbar
Besetzung: Christine Spang, Markus Silbiger, Conner Ann Waterman, Drake Shannon, Michael Shenefelt, Jody Matzer

Bilder

Trailer

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Wicked Games – Böse Spiele
fazit
In „Wicked Games – Böse Spiele“ wird ein romantisches Wochenende jäh unterbrochen, als maskierte Männer und Frauen in das Landwesen einbrechen. Das hätte spannend und wendungsreich werden sollen, ist aber vielmehr langweilig bis blödsinnig. Da helfen auch die inszenatorischen Spielereien und eine wehrhafte Protagonistin nicht mehr viel.
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