Motherly
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Motherly

Motherly
„Motherly“ // Deutschland-Start: 16. März 2023 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Kate (Lora Burke) lebt zusammen mit ihrer kleinen Tochter Beth (Tessa Kozma) abgelegen auf dem Land. Dort versucht sie zur Ruhe zu kommen und die tragischen Ereignisse rund um ihren Ehemann zu verarbeiten. Einfach ist das nicht, immer wieder kommt es zu Streitigkeiten mit Beth, die nicht verstehen kann, warum sie mitten im Nirgendwo leben soll und niemanden sehen darf. Nicht einmal an ihrem Geburtstag darf sie machen, was sie will! Dabei hat Kate gute Gründe für ihr Verhalten, niemand soll wissen, wo sich die zwei verstecken. Umso größer ist der Schock, als sie am selben Abend überfallen werden und sich doch noch der Vergangenheit stellen müssen …

Unheilvolle Atmosphäre

Eines muss man Craig David Wallace lassen: Der Regisseur und Drehbuchautor mag es, sein Publikum bei Motherly lange auf die Folter zu spannen. So lässt er sich sehr viel Zeit, bis überhaupt mal klar wird, worum es in seinem Film überhaupt gehen soll. Zwar gibt es recht früh im Film einen ersten Hinweis, wenn wir Kate an ihrer Schreibmaschine sitzen und an einem Buch arbeiten sehen. Darauf wird aber kaum näher eingegangen. Stattdessen befasst sich Wallace recht lange mit dem offensichtlich schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter, die zusammen irgendwo in der Provinz eingesperrt sind. Nicht alles daran lässt sich nachvollziehen. Beispielsweise verbietet es Kate mit einer unglaublichen Vehemenz, dass Beth in die Scheune geht, was die Erwartung weckt, dass diese eine Rolle spielt. Tut sie aber nicht.

Auch an anderen Stellen geht der Film bewusst in eine andere Richtung, als man es zunächst erwarten würde. So baut Wallace eine ganze Reihe von Wendungen ein und stellt immer mal wieder die Geschehnisse auf den Kopf. Bis es so weit ist, dauert es aber. Zwar arbeitet Motherly mit einer unheilvollen Atmosphäre. Aber es passiert recht lange nicht wirklich etwas. Auch das Auftauchen von Hal (Colin Paradine), einem Polizisten, der für sie zuständig ist, ändert nicht wirklich etwas. Später wird das zwar noch relevant sein, wenn die Szenen wieder aufgegriffen werden und auch Teil der Charakterisierung sind. Im Grunde sind diese Passagen aber doch nicht viel mehr als Füllmaterial, zumindest für ein Publikum, das von einem Thriller möglichst viel Spannung erwartet.

Wenig glaubwürdig, aber spannend

Diese setzt erst später ein, als es zu dem besagten nächtlichen Überfall kommt. Ab dem Zeitpunkt beginnt die eigentliche Geschichte, wir erfahren auch endlich, was es mit Kates Ehemann auf sich hatte, von dem wir lediglich erfahren, dass er wohl einen Mord begangen und sich im Gefängnis getötet hat. Natürlich ist die Sache deutlich komplizierter, sonst gäbe es keinen ganzen Film. Motherly wechselt an dieser Stelle zwischen verschiedenen Thriller-Arten hin und her. So ist er einerseits ein Home-Invasion-Thriller, bei dem die Hauptfiguren in ihrem Zuhause von jemandem überfallen werden. Aber es ist mit viel Mystery verbunden, denn anders als es bei solchen Thrillern oft üblich ist, haben die Einbrechenden hier kein finanzielles Motiv, sondern sind aus persönlichen Gründen hier. Aber welche sind das?

Erst nach und nach legt Wallace die Karten auf den Tisch und enthüllt entweder in Gesprächen oder mittels Flashbacks, was seinerzeit wirklich geschehen ist, was das Leben aller Beteiligten für immer änderte. Manche werden es sicher vorab erraten, was die Lösung ist, so wird früh ein entscheidender Hinweis gegeben, auch wenn der in dem Moment rätselhaft erscheint. Aber selbst wer gut im Rätselraten ist, kann bei Motherly seinen Spaß haben. Hat der Thriller erst einmal den Hauptteil begonnen, überschlagen sich regelmäßig die Ereignisse, weshalb man hier wirklich lange zittern darf, wie das Ganze ausgeht. Einige der Szenen sind auch schön intensiv. Dafür darf man keine höheren Ansprüche an die Glaubwürdigkeit haben, da ergibt einiges nicht wirklich viel Sinn.

Credits

OT: „Motherly“
Land: Kanada
Jahr: 2021
Regie: Craig David Wallace
Drehbuch: Craig David Wallace, Ian Malone
Musik: Spencer Creaghan
Kamera: Christoph Benfey
Besetzung: Lora Burke, Tessa Kozma, Kristen MacCulloch, Nick Smyth, Colin Paradine

Bilder

Trailer

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Motherly
fazit
„Motherly“ ist ein Thriller, der Mystery und Home Invasion kombiniert, wenn ein zurückgezogen lebendes Mutter-Tochter-Gespann von Unbekannten überfallen wird. Das geht mit zahlreichen Wendungen einher. Glaubwürdig ist das Ergebnis weniger, der Unterhaltungsfaktor stimmt aber, wenn sich nach einem gemächlichen Einstieg regelmäßig die Ereignisse überschlagen.
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von 10